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Aktuelles Dezember 2011

Allen Geschäftspartnern und Franchise-Interessierten
eine frohe Weihnacht und ein erfolgreiches 2012.





1. Online-Zeit: Soziale Netzwerke verdrängen klassische Portale
2.Soziale Netzwerke werden zum Informationskanal
3. Rechtsstreit im Ausland: Rechtsschutz und Mediation helfen
4. Wenig Franchise-Geber-Interesse an Gründer-Messen
5. Mittelstand: Werbewirksamkeit wird kaum gemessen
6. Drei von vier Internetnutzern sind auch in sozialen Netzen aktiv
7. Online-Shops an neue EU-Regelungen anpassen
8. Top-Entscheider meiden soziale Netzwerke
9. 95% der Teenager nutzen Social Media
10.Xing wächst unaufhörlich
11.Anti Facebook-Gesetz - EU will Schutz der Privatsphäre mit neuem Gesetz durchsetzen
12.Nielsen: Studie zu den «Social Moms»
13. Studie: Gründungszuschuss für Arbeitslose hat sich bewährt
14. Franchising in Österreich
15. Studie: An Social Media führt kein Weg vorbei
16. Social Media im Personalmarketing: Soziale Netzwerke richtig nutzen
17. Facebook und Google schlucken die meiste Zeit
18. Schlichter und Richter
19. Mediatoren-Schwemme - Gutes Streiten, schlechtes Streiten
20. Öko-Siegel verwirren viele Verbraucher

 

Online-Zeit: Soziale Netzwerke verdrängen klassische Portale

Auch wenn die Online-Zeit der deutschen Surfer stetig zunimmt, ist sie letztlich doch begrenzt. So entsteht zwangsläufig ein Wettstreit zwischen den verschiedenen Angeboten. Nach aktuellen Zahlen von ComScore deutet sich ein Verdrängungskampf zwischen klassischen Portalen und Social Networks ab, mit besseren Aussichten für Facebook, Twitter & Co.

Online-Zeit: Wandel wird zunehmend dynamisch
Wie der Netzökonom Holger Schmidt im FAZ-Blog schreibt, beschleunigt sich der Wandel bei der Online-Zeit der Nutzer in Deutschland zunehmend. Während klassische Online-Portale wie T-Online in den letzten 12 Monaten durchschnittlich um 24 Prozent verloren haben, stehen die sozialen Netzwerke auf der Gewinnerseite. Laut den Zahlen von ComScore konnten Facebook & Co. im gleichen Zeitraum um 51 Prozent zulegen. In Deutschland verbrachten die Onliner im Oktober 2011 insgesamt 18,4 Milliarden Minuten auf Social Media Plattformen und damit mehr als dreimal so viel Zeit wie auf klassischen Portalen (6,0 Milliarden Minuten).


Die Veränderungen bei der Verteilung der Online-Zeit (Grafik: FAZ).

Junge Menschen verbringen ihre Online-Zeit im Social Web
Unterteilt man die oben genannten Zahlen noch in Altersgruppen, so wird die junge Generation schnell als Antreiber des Wandels identifiziert. In Deutschland liegt die Altergruppe zwichen 15 und 24 Jahren an der Spitze der Online-Zeit im Social Web. Während sie auf den verschiedenen Social Media Plattformen 4,5 Milliarden Minuten verbringen und damit 64 Prozent mehr als im Vorjahr, sank die Online-Zeit auf klassischen Portalen um die Hälfte auf nur noch 923 Millionen Minuten.

Dieser Trend hin zu den sozialen Netzwerken und weg von den klassischen Portalen ist zwar in allen Altergruppen zu erkennen, doch mit zunehmenden Alter nimmt er an Klarheit ab. Das klassische Medienmodell nach dem Pull-Prinzip, bei dem Medien Inhalte erstellen, die von den Konsumenten dann bezogen werden, gilt nur noch für die Onliner ab einem Alter von 55 Jahren.

Verschiebung der Online-Zeit hat weitere Auswirkungen
Die modernen sozialen Netzwerke versorgen die jüngeren Altersgruppen heute nicht nur mit Informationen oder lassen sie selbst Inhalte erzeugen bzw. verteilen, sondern sie sorgen auch für ein verändertes Kommunikationsverhalten. Besonders deutlich bekommen das die Instant-Messenger-Dienste zu spüren. Ihre Nutzungszeit ging in den vergangenen 12 Monaten um 53 Prozent zurück. Die Gründe dafür sind natürlich in den sozialen Netzwerken zu suchen, die mit ihren verschiedenen Kommunikationswerkzeugen die IM-Dienste oftmals überflüssig machen.

Auf der Gewinnerseite stehen neben den sozialen Netzwerken auch noch die Kategorien E-Commerce, Unterhaltung und Online-Spiele. Schaut zusätzlich auf die absoluten Zahlen, kommt man an der Dominanz der Social Networks aber nicht vorbei. Nur die Kategorie Unterhaltung kann mit 10,4 Milliarden Minuten noch annähernd mithalten, alle anderen Kategorien der Top 10 rangieren zwischen 6,0 und 1,5 Milliarden Minuten.(Quelle:TWN)


Soziale Netzwerke werden zum Informationskanal

Soziale Netzwerke entwickeln sich immer mehr zum neuen Nachrichtenkanal. So informieren sich bereits 28 Prozent aller aktiven Nutzer von Online-Communities dort über das aktuelle Tagesgeschehen.

Vor allem jüngere Mitglieder von sozialen Netzwerken - nämlich 34 Prozent der 14- 29-Jährigen - nutzen die Möglichkeit, aktuelle Nachrichten über Communities wie Facebook abzurufen. Bei den 30- 49-Jährigen und den über 50-Jährigen sind es noch rund 23 Prozent. Dies ergibt eine aktuelle Studie im Auftrag des Branchenverbands Bitkom, in deren Rahmen das Meinungsforschungsinstitut Forsa 753 deutschsprachige Nutzer sozialer Netzwerke befragt hatte.

"Der Anstoß für weitere Recherchen auf Nachrichtenseiten beginnt für immer mehr Menschen in einem sozialen Netzwerk.", sagt Bitkom-Präsidiumsmitglied Ralph Haupter. So könnten Informationsportale ihre Klickzahlen deutlich erhöhen, wenn sie aktuelle Nachrichten auch über ihre Communityprofile verbreiten. Gleichzeitig könnten Social-Media-Ereignisse jedoch auch eine Berichterstattung in klassischen Medien auslösen.

Social Engagement lohnt sich
Ein Engagement im Bereich Social Media lohnt sich allerdings nicht nur für Nachrichtenportale, sondern auch für andere Unternehmen. So informieren sich bereits 14 Prozent der Mitglieder in sozialen Netzwerken über Marken und Produkte. Bereits vier Prozent nutzen ihre Community, um direkt mit dem Unternehmen zu kommunizieren.

Soziale Onlinenetzwerke sind ein fester Bestandteil der Internetlandschaft geworden. Rund 40 Millionen Deutsche haben sich in mindestens einer Community registriert. Bei den unter 30-Jährigen Internetnutzern sind es sogar 96 Prozent. Auch die online verbrachte Zeit konzentriert sich immer mehr auf diesen Bereich. Jedes dritte Mitglied loggt sich täglich in einem Netzwerk ein.

Rechtsstreit im Ausland: Rechtsschutz und Mediation helfen

Heute hat die Europäische Kommission sechs EU-Länder gerügt, die die Mediationsrichtlinie noch nicht umgesetzt haben. Diese kommt zum Tragen, wenn in einem grenzüberschreitenden Streit von beiden Parteien einmütig beschlossen wird, den Konflikt mit Hilfe eines Mediators beizulegen. Deutschland hat diese Richtlinie bereits umgesetzt, die vermeiden soll, dass Streitigkeiten mit hohem Kosten- und Zeitaufwand vor Gericht ausgetragen werden. Gerade in grenzüberschreitenden Streitfragen können unterschiedliche Rechtslagen und scheinbar banale Aspekte wie unterschiedliche Sprachen ein Verfahren erheblich verteuern. Dabei soll die Mediation im Sinne der EU-Kommission bei einem Rechtsstreit im Ausland Zeit und Geld sparen.
Mediation lohnt sich – Rechtsschutz auch
Nach Schätzungen der EU können die Zeit- und Geldverluste sehr hoch ausfallen: Im EU-Schnitt verliert man bei einem Rechtsstreit im Ausland 331 bis 446 zusätzliche Tage, wenn man die Mediation nicht in Anspruch nimmt. Die zusätzlichen Rechtskosten bei Nichtinanspruchnahme sollen pro Fall zwischen 12.471 und 13.798 Euro liegen. Deshalb lohnt sich die Mediation als kostengünstiger Weg, einen Streit beizulegen. Ist allerdings der Streit soweit eskaliert, dass eine Mediation nicht mehr möglich sein sollte, empfiehlt sich eine Rechtschutzversicherung. Diese übernimmt in der Regel bei Verfahren im Ausland die anfallenden Kosten. Darunter fallen unter anderem die Übersetzung notwendiger Unterlagen oder bei Strafangelegenheiten die Stellung einer Kaution.(Quelle:News.TopTarif)

Wenig Franchise-Geber-Interesse an Gründer-Messen

Der Deutsche Franchise-Verband (DFV) hat 2011 seine Beteilung an Existenzgründer- und Franchise-Messen wie der Start oder der deGut deutlich reduziert. Hintergrund war eine Befragung von Verbandsmitgliedern, die auf eine geringe Effizienz von Messen bei der Franchise-Nehmer-Gewinnung schließen ließ. Nun hat der DFV Franchise-Unternehmen die Frage gestellt, welche Bedeutung sie Gründer- und Karrieremessen beimessen. Das Ergebnis: Nur bei 10,5 Prozent der Befragten sind solche Messen beliebt.
Rund ein Viertel halten Gründer- und Karrieremessen für grundsätzlich gut, die bestehenden aber für nicht zeitgemäß. Satte 64,1 Prozent gaben an, sich an solchen Messen nicht oder nicht mehr zu beteiligen. Die Nicht-Teilnehmer beklagten u. a. einen zu starken B2B-Charakter der Veranstaltungen und einen zu geringen Anteil an echten Investoren unter den Besuchern. Zudem stünden Kosten und Nutzen in keinem Verhältnis. Messen seien im Internet-Zeitalter nicht mehr zeitgemäß.
Bereits 2010 hatte eine DFV-Umfrage ergeben, dass über zwei Drittel aller Anfragen von potenziellen Partnern an Franchise-Systeme über Internetportale wie das Franchiseportal oder die jeweilige Website des Franchiseunternehmens laufen. Entsprechend arbeitet der DFV derzeit an einer neuen Website, die die DFV-Mitglieder stärker bei der Franchise-Nehmer-Gewinnung unterstützen soll. (Quelle: Franchise PORTAL)

Mittelstand: Werbewirksamkeit wird kaum gemessen

Fast drei Viertel der deutschen mittelständischen Handwerks- und Dienstleistungsfirmen schalten zumindest gelegentlich Printanzeigen. Die Mehrheit muss jedoch zugeben, dass der Werbeerfolg für sie kaum messbar ist.
Dieses Problem deckt der aktuelle „Werbereport Dienstleistungsgewerbe 2011/12“ auf. Dazu befragten das Institut für Marketing und Kommunikation (Imk) und Winlocal Handwerker, Finanzberater und Ärzte über ihre Werbe-Aktivitäten in Anzeigenblättern, Tageszeitungen oder Branchenbüchern. 62 Prozent müssen zugeben, dass sie keinen Überblick über den Erfolg ihrer Maßnahmen haben und diese auch nicht messen. Weniger als ein Viertel ist sich überhaupt sicher, über Anzeigen in Zeitungen und Branchenverzeichnissen neue Kunden zu finden.
Rund 1.000 Euro geben lokale Dienstleister laut Studienergebnissen pro Jahr für Anzeigenwerbung aus. 45 Prozent sagen, es wären sogar mehr als 2.000 Euro. Die Hälfte der Befragten schätzt, dass der Einsatz von rund 2.000 Euro zwischen zehn und 20 neue Kunden bringt.
43 Prozent nutzen darüber hinaus auch Online-Werbeangebote, wobei mehr als 60 Prozent davon ausgehen, dass die Betriebe nicht mehr als 500 Euro im Jahr dafür ausgeben. Immerhin 29 Prozent kontrollieren den Erfolg dieser Kampagnen auf die eine oder andere Weise. Die Studienergebnisse basieren auf einer bundesweiten Befragung von 1.600 Betrieben.(Quelle:Redaktion acquisa)

Drei von vier Internetnutzern sind auch in sozialen Netzen aktiv

Facebook ist hierzulande das mit Abstand populärste soziale Netzwerk, allen Negativschlagzeilen um zweifelhaften Datenschutz zum Trotz. Dies ist ein Ergebnis einer aktuellen Umfrage bei gut 1.000 Internetnutzern, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Branchenverbands BITKOM jetzt durchgeführt hat.

74 Prozent der Internetnutzer sind demnach in mindestens einem der sozialen Netzwerke Mitglied. Damit haben sich nach Ansicht des BITKOM-Präsidiumsmitglieds Ralph Haupter diese Online-Netzwerke längst zu einem Massenphänomen entwickelt.
Das mit Abstand größte Angebot dieser Art ist auch in Deutschland Facebook, bei dem bereits gut die Hälfte aller Internetnutzer (51 Prozent) angemeldet ist. Mit deutlichem Abstand folgt hierzulande das Angebot Stayfriends, das sich darauf spezialisiert hat, alte Schulfreunde wiederzufinden und mit diesen wieder in Kontakt treten zu können. Hier ist noch mehr als jeder vierte deutsche Internetnutzer (27 Prozent) angemeldet.
Google+ mit gutem Start
Auf den weiteren Rängen folgen die drei VZ-Netzwerke (StudiVZ, MeinVZ und SchülerVZ), die zusammen noch 23 Prozent erreichen sowie die Online-Plattform Wer-kennt-wen (19 Prozent). Das überwiegend für berufliche Zwecke genutzte Netzwerk Xing kommt auf 9 Prozent und liegt damit noch vor Google+, das allerdings auch erst wenige Monate alt ist und sich innerhalb kurzer Zeit bereits unter den Top Ten der Netzwerke etablieren konnte.
Twitter kaum gefragt
Überraschend gering ist hierzulande dagegen die Nutzung von Twitter, das der Umfrage zufolge lediglich von 6 Prozent der Internetnutzer verwendet wird.
Nur Facebook und Google+ mit deutlichem Zuwachs
Im Vergleich zur Umfrage im März konnten diesmal lediglich Facebook und der Neuling Google+ Mitglieder in größerer Zahl hinzugewinnen. Alle anderen Communities hatten dagegen mit stagnierenden oder sogar rückläufigen Nutzerzahlen zu kämpfen.(Quelle: Haufe Online-Redaktion)

Online-Shops an neue EU-Regelungen anpassen

Nach fast drei Jahren Diskussion wurde im Juni die neue EU-Verbraucherrechterichtlinie im Europaparlament angenommen. Ziel ist es, die Verbraucherrechte zu stärken und den grenzüberschreitenden Online-Handel bis zum Jahr 2013 zu harmonisieren. Auf Online-Shop-Betreiber kommen nun gewaltige Änderungen zu.

In allen 27 Mitgliedstaaten werden schon bald einheitliche Rahmenbedingungen im Online-Handel gelten, welche die Verbraucherrechte stärken und die Online-Shop-Betreiber vor neue Hürden stellen werden. Denn das Europäische Parlament hat mit überwältigender Mehrheit endlich nach jahrelanger Diskussion die Verbraucherschutzrichtlinie angenommen, die die Europäische Kommission bereits im Oktober 2008 vorgelegt hatte (IP/08/1474).

Umsetzung bis 2013
Noch in diesem Jahr soll die neue Richtlinie im EU-Amtsblatt veröffentlicht und schließlich bis zum Jahr 2013 in nationales Recht umgesetzt werden. Davon abweichende Vorschriften und zusätzliche Pflichten dürfen von den nationalen Gesetzgebern nicht erlassen werden, weshalb sich die folgenden Neuerungen nicht mehr wesentlich verändern werden.

Widerrufsfrist verlängert sich
Künftig gilt in ganz Europa eine 14-tägige Widerrufsfrist. Damit wurde die Frist von sieben Tagen auf 14 Tage verlängert. Sie beginnt an dem Tag, an dem der Verbraucher die Waren erhält. Zudem wird sie auf ein Jahr ausgeweitet, wenn der Verkäufer den Kunden nicht eindeutig auf das Widerrufsrecht hingewiesen hat (und stellt damit eine Verbesserung zu der aktuell gültigen Regelung dar, nach der die Widerrufsfrist in solchen Fällen auf unbestimmte Zeit verlängert wird). Zudem wird es künftig eine europäische, standardisierte Musterbelehrung geben, die Verkäufer verwenden können.

Rücksendekosten muss Verbraucher bei Widerruf zahlen
Der Verbraucher muss künftig bei Widerruf die Kosten der Rücksendung selbst tragen, wenn er vom Unternehmer zuvor darüber aufgeklärt wurde. Eine gesonderte Vereinbarung ist - anders als bislang - nicht mehr erforderlich. Nur, wenn die Waren aufgrund ihrer Beschaffenheit nicht auf dem normalen Postweg zurückgesendet werden kann, muss der Verkäufer dem Käufer im Vorfeld die Höhe der Rücksendekosten nennen. Die Hinsendekosten trägt jedoch in jedem Fall immer der Verkäufer.

Kunde muss künftig Widerruf ausdrücklich erklären
Künftig reicht es nicht mehr, dass der Käufer einfach die Ware zurücksendet, um von seinem Widerrufsrecht Gebrauch zu machen. In der Zukunft muss er den Widerruf auch erklären, wie z. B. durch Ankreuzen des Wortes „Widerruf“ auf einem Retourenformular. Er kann jedoch auch das Musterwiderrufsformular, das sich in der Richtlinie befindet, verwenden oder eine andere Erklärung dieser Art abgeben.

Kaufpreisrückerstattung nach Eingang der Retourlieferung
Der Verkäufer muss künftig schon innerhalb von 14 Tagen (und nicht innerhalb von 30 Tagen) den Kaufpreis bei Widerruf zurückerstatten, sofern er die Ware bereits innerhalb dieses Zeitraums zurückerhalten hat bzw. der Verbraucher einen Nachweis darüber erbracht hat, dass er die Waren zurückgeschickt hat. Andernfalls kann er die Zahlung bis zum Eingang des Retourpaketes zurückhalten.
Weitere Neuerungen:

  • Händler dürfen künftig von Verbrauchern nur noch Zuschläge in der entstandenen Höhe für die gewählte Zahlungsart verlangen.
  • Es gelten erweiterte Informationspflichten spätestens bei Beginn des Bestellvorgangs, wie etwa Angaben zur Lieferzeit, zu den Lieferbeschränkungen und zur Zahlungsart.
  • Kostenpflichtige Kundenhotlines werden verboten (Beschränkung auf die Grundkosten).
  • Der Verbraucher muss bei Bestellung ausdrücklich bestätigen, dass die Bestellung mit einer Zahlungspflicht verbunden ist.
  • Eindeutige, klare Formulierungen sind verpflichtend, wie etwa bei der Bezeichnung von Schaltflächen.

EU-Staaten haben für Umsetzung wenig Spielraum
Es bleibt jetzt abzuwarten, wie die einzelnen Mitgliedstaaten die Richtlinie in ihr jeweiliges nationales Recht umsetzen, jedoch bleibt ihnen kaum Spielraum. Shop-Betreiber sollten deshalb schon jetzt anfangen, die Neuerungen in ihrem Online-Shop umzusetzen. (Quelle: ProFirma/ Cecilia Hardenberg, Diplom-Wirtschaftsjuristin, M.I.Tax und Fachjournalistin)

Top-Entscheider meiden soziale Netzwerke

Keine Lust auf virtuelle Netzwerke: Die meisten Top-Entscheider in Deutschland machen einen großen Bogen um soziale Netzwerke. Das geht aus einer Umfrage des Wirtschaftsmagazins "Capital" hervor. Demnach nutzen 72 Prozent der hochrangigen Befragten weder Facebook noch Business-Netzwerke wie Xing oder LinkedIn. 
 
Lediglich 28 Prozent sind laut "Capital" in einem der großen sozialen Netzwerke aktiv. Dabei gibt es je nach Parteienpräferenz deutliche Unterschiede: Den größten Anteil weisen mit 43 Prozent die Entscheider auf, die mit den Grünen sympathisieren, unter den SPD-Anhängern sind es rund ein Drittel, unter Unions-Befürwortern jeder Vierte und bei den FDP-nahen Entscheidern jeder Fünfte.

Für das "Capital Elite-Panel" hat das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des von "Capital" 519 Spitzenpolitiker, Unternehmenschefs und Behördenleiter befragt, darunter 19 Minister und Ministerpräsidenten, 21 Leiter von Bundes- bzw. Landesbehörden sowie 77 Vorstände und Geschäftsführer von Unternehmen mit mehr als 20.000 Mitarbeitern. Warum so viele Top-Entscheider nicht in Social Networks aktiv sind, dazu macht das Magazin keine Angaben. (Quelle: Horizont.net)

95% der Teenager nutzen Social Media

Social Networking, also das Kommunizieren innerhalb sozialer Netzwerke ist eine der beliebtesten Aktivitäten im Internet. Dass sich an der Beliebtheit von Facebook und Co. auch in den nächsten Jahren nichts ändern wird, zeigt eine kürzlich auf pewinternet.org veröffentlichte Studie…
Die Studie mit dem Titel `Teens, Kindness and Cruelty on Social Network Sites´ (PDF) zeigt, wie Teenager soziale Netzwerke nutzen bzw. welche Erfahrungen sie mit ihnen gemacht haben. Neben der Tatsache, dass ein Großteil der befragten Jugendlichen (69%) den zwischenmenschlichen Umgang innerhalb von Netzwerken als `freundlich´ bezeichnen, beeinhaltet die Studie auch einige allgemeine Statistiken.

Wie man obiger Grafik erkennen kann, sind mittlerweile fast 95% (!) der 12-29 Jährigen bei einem sozialen Netzwerk angemeldet. Im Vergleich dazu sind es bei den 50-64 Jährigen nur 74%, bei den über 65 Jährigen sogar nur 41%.

Bei der Beliebtheit bestimmter sozialer Netzwerke liegt Facebook unangefochten vorne. 93% der befragten Jugendlichen haben einen Account bei Facebook, wohingegen nur 12% über einen Account bei Twitter verfügen. MySpace liegt mit 24% immerhin auf Platz zwei.


Dass sich Männlein und Weiblein zumindest ein Bisschen unterscheiden, sieht man anhand der von den Teenagern favorisierten Aktivitäten. Wenn Mädchen ein Foto von sich veröffentlichen, verschicken Jungs einfach eine Nachricht und während Mädchen ihre Freunde auf Fotos taggen, spielen die Jungs einfach einer Runde:
(Quelle: Social Media - Gretus)*
amerikanische Studie “How American teens navigate the new world of “digital citizenship”)

Xing wächst unaufhörlich
Im dritten Quartal hat das Karriere-Netzwerk Xing den Umsatz und das Ergebnis weiter steigern können. Mittlerweile hat das Netzwerk 11,42 Millionen Mitglieder.
Das soziale Netzwerk Xing wuchs auch im dritten Quartal. Der Umsatz stieg um 20 Prozent auf 16,56 Millionen Euro, der Überschuss sogar um 23 Prozent auf 2,60 Millionen Euro. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Auch die Mitgliederzahl wuchs um 1,31 auf 11,42 Millionen.
Xing ist ein Karriere-Netzwerk, bei dem Nutzer Profile für ihre beruflichen Aktivitäten anlegen und miteinander kommunizieren können. Xing verdient sein Geld hauptsächlich mit den Beiträgen zahlender Mitglieder, die damit auf mehr Funktionen zugreifen können. Im dritten Quartal konnte das soziale Netzwerk seine zahlenden Nutzer um 46.000 auf 779.000 steigern, was einen Umsatz von 11,39 Millionen Euro ausmacht. Mit »E-Recruiting« hat Xing ein zweites Standbein mit einem Umsatzanteil von rund 20 Prozent. Diese Dienstleistung in der Personalsuche steigerte den Umsatz von 1,90 auf 3,05 Millionen Euro.
Im Mai war der große Xing-Konkurrent LinkedIn in den USA an die Börse gegangen. Auf dem Parkett hatte es mit einer Milliarden-Bewertung die Fantasien für die gesamte Branche beflügelt. Seit dem 19. September ist Xing TecDax notiert. (Quelle:crn.de)
Anti Facebook-Gesetz - EU will Schutz der Privatsphäre mit neuem Gesetz durchsetzen
Als Reaktion auf die Kritik am Umgang mit der Privatsphäre der User setzt die Politik die sozialen Netzwerke unter Druck. Geplant ist ein neues Gesetz, das die bisherigen Regelungen deutlich verschärfen soll. Nach dem Willen der EU sollen User künftig explizit zustimmen müssen, wenn soziale Netzwerke wie Facebook Daten über sie speichern bzw. verarbeiten. Die Gesetzesinitiative sieht zudem vor, dass die eigenen Daten jederzeit vollständig gelöscht werden können müssen.
Soziale Netzwerke wie Facebook sind wegen ihre Daten-Sammelwut und dem laschen Umgang mit der Privatsphäre der User bereits mehrfach in die Kritik geraten. Nun hat sich die Politik der Sache angenommen. Die EU plant ein Gesetz, das die Rechte der User künftig deutlich stärken soll. Federführend beteiligt ist neben der Kommissarin für Justiz, Grundrechte und Bürgerschaft, Viviane Reding, auch die deutsche Verbraucherschutz-Ministerin Ilse Aigner.
Das Gesetz sieht vor, das User künftig explizit zustimmen müssen bevor soziale Netzwerke Daten über sie speichern, sammeln oder verarbeiten dürfen. Bislang wird in der Praxis häufig der umgekehrte Weg gewählt. Außerdem sollen User ihre hinterlegten Daten jederzeit selbstbestimmt löschen können. Auch dies ist derzeit, zum Beispiel bei Facebook, nur eingeschränkt möglich. So werden beim Löschen von Fotos etwa nur die Verknüpfungen, nicht jedoch die eigentlichen Dateien entfernt. Damit die Gesetze tatsächlich greifen können, ist zudem eine Änderung geplant.
So sollen europäische Datenschutzbestimmungen künftig immer dann gelten, wenn die angebotenen Dienste von EU-Bürgern genutzt werden können. Der Sitz des Unternehmens bzw. der Standort der Server würden dann keine Rolle mehr spielen. Bis die neuen Gesetze in der Praxis gelten, wird allerdings noch einige Zeit vergehen. Geplant ist, dass die neuen Regelungen zur neuen EU-Datenschutzrichtlinie gehören sollen. Die Europäische Kommission will bis Ende Januar 2012 Vorschläge zur entsprechenden Reform vorstellen. (Quelle: europa.eu)
Nielsen: Studie zu den «Social Moms»

Nielsen hat kürzlich die Studie Women of Tomorrow veröffentlicht. Diese hob nicht nur den wachsenden Einfluss hervor, den Frauen auf Kaufentscheidungen haben, sondern sorgte auch für Einblicke in ihren Umgang mit sozialen Medien.
Ein wesentliches Ergebnis dieser Forschungen zeigt, dass «Social Moms» (per Definition Frauen mit mindestens einem Kind, die sich aktiv in sozialen Netzwerken beteiligen) ziemlich einflussreich sind. Eine neue Studie von NM Incite und Nielsen bietet weiteren Kontext zu den Inhaltstrends, Einkaufsneigungen und dem gesamten Engagement der

«Social Mom» in Social Media

Die «Social Mom» greift gerne über mobile Endgeräte auf soziale Netzwerke zu. Fünfzig Prozent aller Mütter, die sich in Social Media engagieren, greifen über mobile Endgeräte auf diese Seiten zu, verglichen mit 39 Prozent aller Frauen und 37 Prozent der Gesamtbevölkerung allgemein. «Social Moms» sind in der Regel preisbewusst. Bei ihnen ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie Gutscheine herunterladen, 56 Prozent höher als bei der allgemeinen Bevölkerung. Bei ihnen ist es auch wahrscheinlicher, dass sie online Kosmetik- und Schönheitsprodukte einkaufen, als andere Produktkategorien. Die Studie zeigt, dass 86 Prozent mit höherer Wahrscheinlichkeit online Kosmetik einkaufen als die allgemeine Bevölkerung; ausserdem kaufen sie auch Hautpflegeprodukte (85 Prozent), Haarpflegeprodukte (74 Prozent) und Düfte (68 Prozent). (Quelle: Werbewoche)

«Social Moms»: Vorlieben und Abneigungen

Der wachsende Einfluss von Frauen ist zunehmend offensichtlich und desgleichen ihre Aktivität in Social Media, wie aus der Studie weiter hervorgeht. Bei Müttern, die sich aktiv mit Social Media beschäftigen, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sie ein Fan einer Marke werden oder ihr online folgen, um 81 Prozent höher; die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihren Status aktualisieren, liegt um 86 Prozent höher und es ist um 84 Prozent wahrscheinlicher, dass sie Online-Inhalte kommentieren oder posten, als dies bei der allgemeinen Bevölkerung der Fall ist. Die Forschung zeigt zudem, dass Social Moms definitiv nicht schüchtern sind, wenn es darum geht, ihren Rat oder ihre Bewertung von Produkten mit anderen zu teilen. Bei diesem Segment liegt die Wahrscheinlichkeit, regelmässig Ratschläge zu den Themen Schönheit und Schönheitsprodukte zu teilen, um 85 Prozent höher als bei der allgemeinen Bevölkerung; die Wahrscheinlichkeit, regelmässig Ratschläge zum Thema Onlineshopping / E-Commerce zu geben, um 28 Prozent höher und die Wahrscheinlichkeit, eine Produktbewertung online zu posten, liegt um 6 Prozent höher.

Studie: Gründungszuschuss für Arbeitslose hat sich bewährt
Der als Ersatz für die Ich-AG eingeführte Gründungszuschuss für Arbeitslose hat sich nach Ansicht von Jobvermittlern bewährt. Mit der jetzigen Regelung sei ein gelungenes Förderinstrument geschaffen worden, das kaum missbraucht werde und nur zu wenig Mitnahmeeffekten geführt habe, berichteten die Vermittler in einer Umfrage des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Die von der schwarz-gelben Bundesregierung geplante Reform dieses Instruments sehen viele Arbeitsvermittler dagegen skeptisch.
Geringer Rückgang von Gründern
Nach Erkenntnissen des IAB hatte die Reform der entsprechenden Förderung im Jahr 2006 nur zu einem verhältnismäßig geringen Rückgang arbeitsloser Existenzgründer geführt. Hatten im Jahr 2005 noch 250.000 Arbeitslose mit Hilfe von Ich-AG-Förderung und Überbrückungsgeld den Sprung in die berufliche Selbstständigkeit gewagt, so seien es nach der Zusammenlegung der beiden Fördermöglichkeiten jährlich zwischen 119.000 und 147.000 Jobsucher gewesen. Allerdings habe es 2005 auch deutlich mehr Arbeitslose gegeben, gibt das IAB zu bedenken.
Künftig kein Rechtsanspruch mehr
Mit der geplanten Umkehr der Beweislast bei der Vergabe eines Gründungszuschusses sehen sich viele Arbeitsvermittler überfordert. Bisher hatten Arbeitslose, die ihr eigener Chef werden wollten, mittels eines unabhängigen Gutachtens die Tragfähigkeit beweisen müssen. Nach der neuen Regelung haben erwerbslose Existenzgründer künftig keinen Rechtsanspruch mehr auf einen Gründungszuschuss, die Vergabe liegt allein im Ermessen der Vermittler. Lehnt dieser den Zuschuss ab, müsse er seine Zweifel an der Rentabilität des Konzepts detailliert belegen. Dazu sähen sich viele Jobvermittler nicht in der Lage. (Quelle: dpa)
Franchising in Österreich
Franchising hat in Österreich in den letzten Jahren stark an Popularität gewonnen. Die Anfänge des Franchising in Österreich liegen in eher jüngerer Vergangenheit, nämlich Anfang der Achtziger Jahre. Zu der Zeit waren weniger als hundert Franchise-Systeme in Österreich aktiv. Seither konnten sich sowohl ausländische, als auch österreichische Franchise-Systeme zunehmend auf dem österreichischen Markt entwickeln und etablieren. Eine vom Österreichischen Franchise-Verband (ÖFV) in Auftrag gegebene Studie nahm die österreichische Franchise-Wirtschaft 2010 unter die Lupe. Von den 420 befragten Franchise-Systemen konnten 70 Prozent in 2010 ein Umsatzwachstum verbuchen, das sie auch für 2011 erwarten.
Mit der Zahl der Franchise-Systeme wächst natürlich auch die Zahl der Franchise-Nehmer. In der Studie von 2010 wurden rund 6.700 Franchise-Nehmer und -Nehmerinnen gezählt. Die meisten Franchise-Systeme haben jedoch nur ein bis zwei Standorte, andere wenige Systeme haben sehr viele Standorte. Es gibt also für die meisten Franchise-Systeme in Österreich noch Wachstumspotential. Die relativ geringe Größe des Landes kann dabei sogar von Vorteil sein: Denn durch die Nähe der Standorte kann die Markenbekanntheit besonders schnell wachsen.
Österreich eignet sich gut als Expansions-Ausgangspunkt für Europa: Zunächst kann man auf einem relativ überschaubaren Markt sein Geschäftskonzept anpassen. Ist man ausreichend gut für eine Expansion in andere Länder aufgestellt, kommt die geografische Lage Österreichs zum Tragen. Österreich grenzt an gleich acht Länder, darunter die vier osteuropäischen Länder Slowenien, Slowakei, Tschechien und Ungarn.
Bei einer Expansion ins benachbarte Ausland, ist eine erneute Pilotierungs-Phase sinnvoll. Auch bei einer Expansion von Österreich nach Deutschland, oder umgekehrt – was mancher wegen der nicht vorhandenen Sprachbarriere nicht unbedingt vermuten mag. Doch neben den geografischen und wirtschaftlichen Unterschieden, können auch die Mentalitäts-Unterschiede ausschlaggebend für ein Scheitern sein. Ein sehr ähnliches Rechts- und Staatssystem sowie die gemeinsame Sprache sind aber trotzdem gute Argumente für eine Expansion nach Österreich bzw. Deutschland.
Zahlen und Fakten
•Österreich ist 83.878,99 km² groß und ist in neun Bundesländer unterteilt: Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Burgenland, Steiermark, Kärnten, Salzburg, Tirol und Vorarlberg.
•Stand Sommer 2011 leben 8.405.500 Menschen in Österreich, deren durchschnittliche Kaufkraft bei 19.664 € pro Kopf für Lebensunterhalt und Konsum pro Jahr liegt.
•Nach einer vom Österreichischen Franchise-Verband (ÖFV) in Auftrag gegebenen Studie sind in Österreich derzeit circa 420 Franchise-Systeme aktiv.
•Der Handel ist mit 180 Franchise-Systemen am stärksten in Österreich vertreten, dicht gefolgt von 170 Dienstleistungs-Franchise-Systemen. Gastronomie und Herstellung sind mit je unter 50 Franchise-Systemen zahlenmäßig unterlegen.
Studie: An Social Media führt kein Weg vorbei

Social Media wird zunehmend in Unternehmensprozesse und Kundenbeziehungsmanagement integriert. So lautet das Ergebnis der Studie „CMO Study – von Herausforderungen zu Chancen“ von IBM. In allen Unternehmen der 1.700 befragten Chief Marketing Officer gewinnt Social-Media-Marketing demnach weiter an Bedeutung.

Social-Media-Umsatz gestiegen
Dabei geht es darum, die Kunden zu verstehen und eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Kunden werden dadurch zum „Integrated Customer“, der über die Entwicklung von Produkten, Leistungen und Services mitbestimmt. Durch die Anpassung von Werbemitteln, Videos und mobilen Kampagnen sowie durch die Reaktion auf Nutzerfeedback steigt der aus Social Media generierte Umsatz einer Gartner-Prognose zufolge in diesem Jahr um 41,4 Prozent auf 10,3 Milliarden US-Dollar.
Komplexe Prozesse
Die immense Bedeutung der neuen Kanäle überfordert so manchen CMO noch. Sie fühlen sich der Komplexität der Prozesse und der gewaltigen Datenmengen nicht gewachsen. Als weitere Herausforderungen werden außerdem Änderungen im Verbraucherverhalten, abnehmende Markentreue und finanzielle Einschränkungen genannt.
Umsetzung fällt schwer
Keinen Unterschied hinsichtlich der Wahrnehmung wichtiger Aspekte ergibt die Studie beim Vergleich von B2B- und B2C-Unternehmen. Beide Gruppen sind sich einig, dass es bei Social Media darum geht, den Kunden Nutzen zu bieten, Beziehungen aufzubauen, Werte zu schaffen und schließlich die Ergebnisse zu messen. Die Umsetzung dessen fällt ihnen jedoch schwer: die Inhaltsfindung und die Ermittlung der Kundenwünsche bereitet Probleme.
Falsche Schwerpunkte
Neue Systeme und Mechaniken wie Social CRM oder ERP-Systeme sollen helfen. Dabei legen Unternehmen derzeit noch völlig falsche Schwerpunkte bei der Informationsgewinnung, die als Basis für strategische Entscheidungen dient. Noch wird auf klassische Marktforschung (82 Prozent), Wettbewerbsvergleiche (80 Prozent) und finanzielle Kennzahlen (69 Prozent) zurückgegriffen anstatt auf Verbraucherbewertungen (48 Prozent), Blogs (26 Prozent) oder andere Online-Kommunikation (40 Prozent) zurückzugreifen. Lediglich Kundenanalysen erstellen immerhin bereits 74 Prozent der Befragten. Insgesamt sind sich die Befragten jedoch einig, dass ab 2012 kein Weg mehr an Social Media vorbeiführt. (Quelle: ProFirma)

Social Media im Personalmarketing: Soziale Netzwerke richtig nutzen
Soziale Netzwerke bieten im Bereich Personalmarketing enormes Potenzial: Im Recruiting schöpfen Unternehmen dieses noch zu selten aus, wie die "Studie zur Wirkung von Social Media 2011" zeigt. Doch wie und wo im Social Web fühlen sich potenzielle Arbeitnehmer angesprochen?
Arbeitnehmer erwarten zunehmend, dass attraktive Firmen sich in den Sozialen Netzwerken präsentieren. Eine zentrale Frage dabei ist: Wie spreche ich meine Wunschkandidaten im Social Web an? Antworten darauf geben Professor Thorsten Petry von der Wiesbaden Business School und Florian Schreckenbach vom Beratungsunternehmen Embrander in der jüngst veröffentlichten "Studie zur Wirkung von Social Media 2011".
Befragt wurden 835 Teilnehmer, die sich aus Studenten, Absolventen, Auszubildenden, Young Professionals und Fach- und Führungskräften zusammensetzten. Die meisten Personalmarketing-Aktivitäten in den Social Media entfielen auf die „Digital Natives“: Aus diesem Grund lag der Fokus der Studie auf Studenten und Absolventen, die mit 665 Teilnehmern (79 Prozent) die deutliche Mehrheit stellten. Stark vertreten sind dabei Studenten der Wirtschaftswissenschaften (305 Teilnehmer, 46%) und der Ingenieurwissenschaften (186 Teilnehmer, 28%). Studenten und Absolventen wurden gemeinsam in der Gruppe „Studenten“ aufgegliedert. Die zweite Gruppe sind die „Fach- und Führungskräfte“. Hierunter fallen auch die Young Professionals.
Youtube rangiert 2011 auf Platz Eins
Um Strategien im Personalmarketing effektiv in den sozialen Medien umsetzen zu können, müssen zunächst jene Social-Media-Kanäle ermittelt werden, die auch die Zielgruppen nutzen.
Bei der Frage nach dem Nutzerverhalten wurde in der Studie ein überraschendes Ergebnis ermittelt: Das Internet-Videoportal Youtube ist sowohl bei der Gruppe der Studenten als auch bei den Fach- und Führungskräften beliebt: Vergleicht man die Zahlen 2011 mit den Ergebnissen der Embrander-Studie "Social Media 2010", zeigt sich, wie sich die Nutzung der Kanäle verschoben hat: Lagen bei den Studenten im Vorjahr noch Facebook und die VZ-Netzwerke mit jeweils 75 Prozent Nutzung auf dem ersten Rang, verzeichnet Youtube eine starke Zunahme und nimmt 2011 den ersten Rang ein.

Unterschiede finden sich in der Nutzung von Xing und Twitter: Die befragten Studenten nutzen diese beide Medien gerade einmal halb so häufig wie die befragten Fach- und Führungskräfte. Das Arbeitgeber-Bewertungsportal kununu ist 40 Prozent aller Befragten bekannt, wird jedoch von nur neun Prozent der Studenten und 23 Prozent der Fach- und Führungskräfte genutzt. Kaum Anklang finden Social-Media-Plattformen wie Myspace oder Stayfriends.

Xing spricht vor allem Wirtschaftsstudenten an
Ebenfalls stark zugenommen hat die Nutzung von Fachforen, während die VZ-Netzwerke und Xing um sieben beziehungsweise sechs Prozent verloren haben. Allerdings nicht bei Studenten aller Studiengänge: Hier fällt bei Xing auf, dass angehende Wirtschaftswissenschaftler das Business-Netzwerk fast dreimal so häufig (37 Prozent) verwenden wie die Studierenden der Ingenieurswissenschaften (13 Prozent). Auch die Naturwissenschaftler sind mit 21 Prozent auf Xing aktiver als die angehenden Ingenieure.
Bei der Nutzungshäufigkeit der Fach- und Führungskräfte gelangt der Videokanal YouTube mit einer Zunahme von mehr als 50 Prozent auf den ersten Rang, auch Fachforen gewinnen über 60 Prozent Nutzung hinzu und stehen heute auf dem dritten Rang. Xing büßt bei Fach- und Führungskräften zehn Prozent der Nutzung ein. Die VZ-Netzwerke werden weniger als halb so häufig verwendet wie noch vor einem Jahr.
Fast unverändert bleibt die Nutzung von Twitter, die im Jahr 2010 bei 24 Prozent und im Jahr 2011 bei 25 Prozent im Durchschnittswert für beide Gruppen lag. Hervorzuheben ist hierbei, dass Fach- und Führungskräfte 2011 den Mikroblogging-Dienst Twitter mit 36 Prozent mehr als doppelt so häufig verwenden wie Studenten (15 Prozent).

Nutzungszweck: Wo wird geschäftlich, wo privat "genetworkt"?
Besonders relevant für Unternehmen ist die Frage, über welche Kanäle die Zielgruppe privat beziehungsweise geschäftlich kommuniziert, um so Anknüpfungspunkte für die strategische Personalmarketing-Kommunikation abzuleiten. Im Folgenden werden vier Social Media Kanäle aufgezeigt, über die nach Angaben der Befragten am häufigsten kommuniziert wird. Auffällig ist, dass fast alle Social-Media-Kanäle primär zur privaten Kommunikation eingesetzt werden. Die einzigen deutlichen Abweichungen finden sich bei den Karriere- und Business-Netzwerken.
Bei Xing dominiert die geschäftliche Interaktion mit 77 Prozent (Studenten) und 70 Prozent (Fach- und Führungskräfte). Geht es um die Jobsuche, ist das Business-Netzwerk Xing ebenfalls die erste Wahl beider befragten Gruppen (Studenten 14 Prozent; Fach- und Führungskräfte 24 Prozent). Sehr wenige Teilnehmer verwenden andere Social-Media-Kanäle bei der Suche nach Arbeit.

Auf welchen Kanälen Arbeitgeber die Attraktivität steigern
Bereits in der Studie 2010 wurde gefragt, inwieweit Unternehmen und deren Social-Media-Aktivitäten aufgefallen waren und wie beziehungsweise ob sich diese auf die Arbeitgeberattraktivität ausgewirkt haben. In der aktuellen Studie wurde das Thema um die Frage nach Vorstellungen und Wünschen erweitert: Welche Aktivitäten sprechen die Teilnehmer besonders an und erhöhen tendenziell die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber?
Bei Studenten stehen Stellenanzeigen auf Rang eins, gefolgt von unternehmenseigenen Karriere-Webseiten. Auf den dritten Rang fallen bei Studenten Events wie etwa Arbeitgebermessen. Fach- und Führungskräfte haben hingegen andere Favoriten: Sie nennen Mitarbeiter-Empfehlungen als wichtigste Aktivität zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität, den zweiten Rang teilen sich Stellenanzeigen und Karriere-Webseiten. Gleichwichtig sind Fach- und Führungskräften Events und Arbeitgeberbewertungen mit jeweils 47 Prozent. Letztere werden von Studenten nur halb so wichtig gewertet.

Erfolgsfaktoren für die Nutzung von Social Media
Um Erfolgsfaktoren für die Nutzung von Social Media im Personalmarketing zu ermitteln, sollten die Teilnehmer angeben, ob ihnen bisher Social Media Aktivitäten von Unternehmen aufgefallen sind, die darauf abzielen, sich als Arbeitgeber attraktiver zu machen.
Nur 30 Prozent der Befragten erinnerten sich an eine Social Media Aktivität, 70 Prozent nicht. Die 30 Prozent, die sich an Social Media Aktivitäten in Bezug auf die Arbeitgeberattraktivität erinnerten, sollten anschließend die Namen von Unternehmen angeben. Aus den Nennungen der Teilnehmer ergibt sich ein Ranking der Unternehmen, die mit ihren Aktivitäten in Social Media aufgefallen sind.

Aktionen auf Facebook-Pages fallen am besten auf
Ermittelt man ein Ranking der Aktivitäten, die den Befragten von Seiten der genannten Unternehmen aufgefallen sind, ergibt sich folgende Verteilung: Mit extremem Vorsprung werden Aktionen auf Facebook-Pages genannt, mit 102 Einträgen sind das 39 Prozent. Aufgefallen waren den Teilnehmern im sozialen Netzwerk unter anderem aktuelle Stellenanzeigen, Unternehmensprofile, Ausbildungs- und Karriere-Webseiten, Direktkontakte zu Personalern und die Möglichkeit zur Direktbewerbung, aber auch Bannerwerbung.
Weit dahinter mit je 18 Nennungen teilen sich Videos auf YouTube und Events (wie Messen, Workshops, Wettbewerbe oder Career-Kampagnen) den zweiten Rang. Wenig genannt wurden Mitarbeiter-Informationen und Aktivitäten auf Xing und LinkedIn.
Die große Kluft zwischen Facebook und Xing lässt vermuten, dass Personalmarketing-Aktivitäten auf den Karriere-Webseiten den Kandidaten nicht auffallen und Xing von Seiten der Befragen nicht als ein Kanal für Personalmarketing angesehen wird, sondern vielmehr für die direkte Interaktion. Auf die ersten fünf Plätze kamen bei der Auswertung mit freier Auswahl der Unternehmen BMW, Lufthansa, die Deutsche Telekom, die Otto Group und Daimler.

Otto Group setzt Social Media am häufigsten ein
Bei der Frage, ob den Kandidaten Unternehmen und deren Aktivitäten im Bereich Social Media mit Bezug auf die Arbeitgeberattraktivität aufgefallen sind, waren für auffällige Aktivitäte acht verschiedene Social Media Kanäle:
• Facebook,
• Twitter,
• Xing,
• wer-kennt-wen,
• StudiVZ,
• YouTube,
• LinkedIn und
• kununu
und 13 Unternehmen vorgegeben:
• CAS Software, Werner & Mertz (Erdal, Frosch) und CF Budenheim als drei kleinere Unternehmen (bis 1.000 Mitarbeiter),
• Krones als mittleres Unternehmen (bis 10.000 Mitarbeiter) sowie
• die neun großen Unternehmen (ab 10.000 Mitarbeitern) Stihl, Beiersdorf, Otto Group, SAP, BASF, Bertelsmann, KPMG, Procter & Gamble und die Deutsche Telekom.
Sowohl bei den Studenten als auch bei Fach- und Führungskräften wird die Otto Group am häufigsten als das Unternehmen benannt, das Social Media Aktivitäten zur Steigerung seiner Arbeitgeberattraktivität einsetzt. Bei Studenten steht Otto mit 32 Prozent führend auf dem ersten Rang mit mehr als doppelt so vielen Nennungen wie die zweitplatzierte BASF. Bei Fach- und Führungskräften teilen sich Otto und die Deutsche Telekom mit je 31 Prozent den ersten Rang, Bertelsmann erreicht vor BASF den dritten Rang.
Große Unterschiede zwischen beiden Gruppen finden sich bei der Deutschen Telekom, die von Fach- und Führungskräften fast sechsmal häufiger genannt wird als von Studenten. Auch Bertelsmann wird von den Fach- und Führungskräften mehr als doppelt so oft genannt wie von Studenten.
Generell ist zu beobachten, dass kleinere Unternehmen wie etwa CAS, CF Budenheim und Werner & Mertz von beiden Gruppen nur wenige Nennungen erhalten haben, jedoch wird der mittelgroße Maschinenbauer Krones speziell bei Fach- und Führungskräften auf Rang 5 noch vor den Großkonzernen SAP, Procter & Gamble, KPMG und Beiersdorf genannt.(Quelle: acquisa online)

Facebook und Google schlucken die meiste Zeit
Facebook hat den Internetriesen Google abgehängt - zumindest was die Verweildauer der deutschen User angeht, da landet Google nämlich nur noch auf Platz zwei: Einer neuen Erhebung zufolge verbringen die Deutschen fast ein Drittel ihrer Online-Zeit auf den Seiten des sozialen Netzwerks und der Suchmaschine.
Mehr als ein Viertel ihrer Online-Zeit verbringen deutsche Internet-Nutzer bei Facebook oder Google. Vor allem das soziale Netzwerk Facebook habe sich zu einem zentralen Anlaufpunkt im Web entwickelt, berichtete der Hightech-Verband Bitkom in Berlin unter Berufung auf eine repräsentative Erhebung des Marktforschungsunternehmens comScore.
Internet-Nutzer verbrachten demnach im September 16,2 Prozent ihrer Online-Zeit bei Facebook - vor einem Jahr waren es erst 4,1 Prozent. Auf Platz zwei rangierte Google mit 12,3 Prozent der Online-Zeit. Dabei wurden neben der Nutzung der Suchmaschine auch weitere Google-Dienste wie E-Mail, Video-Streaming (Youtube) oder das soziale Netzwerk Google+ erfasst.
Microsoft kam mit seinen Internetangeboten, darunter Bing, MSN und Hotmail, auf einen Anteil von fünf Prozent. Der Online-Marktplatz Ebay erreichte 2,4 Prozent, United Internet mit seinen Portalen Web.de und GMX 2,1 Prozent und die Deutsche Telekom mit T-Online und anderen Angeboten 1,4 Prozent.
Generell verteilen die Nutzer der Erhebung zufolge ihre Online-Zeit auf viele unterschiedliche Anbieter von Internetdiensten. Die größten 20 Anbieter können demnach 51,3 Prozent der Online-Zeit auf sich vereinigen.
Schlichter und Richter
Was das geplante Mediationsgesetz vorsieht – und was Kritiker an dem Entwurf bemängeln
Das geplante Mediationsgesetz soll Aufgaben, Ziele und Rahmenbedingungen von Mediationsverfahren erstmals gesetzlich regeln. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung, der im April in erster Lesung im Bundestag beraten wurde, beschränkt sich im Wesentlichen auf diese Definitionen. Die Mediation ist demnach ein „vertrauliches und strukturiertes Verfahren, bei dem Parteien mit Hilfe eines Mediators freiwillig und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung ihres Konfliktes anstreben“. Nach dem Gesetzentwurf sind sowohl gerichtsinterne, gerichtsnahe als auch außergerichtliche Mediationen möglich.
Nach der ersten Lesung hagelte es jedoch Kritik von allen Seiten – vor allem die gerichtsinterne Mediation war vielen Sachverständigen ein Dorn im Auge.
Richter leiten bei diesem Verfahren eine eingereichte Klage weiter an die Mediationsabteilung ihres Gerichtes, wenn ihnen der Fall geeignet erscheint. Bisher waren solche Verfahren geduldet, aber gesetzlich nicht geregelt. Fast alle Bundesländer hatten dazu Pilotprojekte auf den Weg gebracht, Berlin führte sie 2005 ein. Vorreiter war das Land Niedersachsen. Bei der gerichtsnahen Mediation dagegen kann der Richter die Klage aus dem Verfahren herauslösen und die streitige Angelegenheit einem außergerichtlichen Mediator übergeben.
„Bei dem ursprüngliche Regierungsentwurf besteht leider ein Ungleichgewicht zwischen der beabsichtigten Förderung der außergerichtlichen Mediation einerseits und der stattdessen fixierten kostenlosen gerichtsinternen Mediation andererseits“, sagt der Berliner Experte Michael Plassmann. Ziel des Gesetzes sei es schließlich, möglichst viele Prozesse zu vermeiden, um die Gerichte zu entlasten. „ Bei vielen Menschen hat die Justiz ein hohes Ansehen. Eine falsche Weichenstellung kann dazu beitragen, dass Parteien ihren Streit lieber von einem Gerichtsmediator austragen, anstatt ihn möglichst frühzeitig durch Mitwirkung eines Mediators außerhalb des Gerichtes zu lösen“, sagt Mediationsanwalt Plassmann, der auch vom Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages als Sachverständiger angehört wurde. Richter können außerdem in Rollenkonflikte geraten, da sie kraft Amtes zur Anzeige verpflichtet sind, wenn sie in der Mediation zum Beispiel Kenntnisse über den Missbrauch von Subventionen bekommen. Um solche Rollenkonflikte zu vermeiden, bevorzugt Plassmann daher das sogenannte Güterichtermodell, bei dem es sich nicht um eine Mediation handelt. Der Güterichter soll streitschlichtend wirken, darf den Parteien aber im Gegensatz zu einem Mediator auch rechtliche Hinweise geben und selbst konkrete Lösungsvorschläge unterbreiten.
Unzufrieden waren die Experten auch mit den mangelnden Qualitätsanforderungen an den Beruf des Mediators. Es könne nicht sein, dass Mediatoren ihren Beruf „frei wie private Gesangslehrer ausüben, monierte Wilfried H. Hausmanns, der ehemalige Präsident des Oberlandesgerichts Rostock. Nunmehr wollen CDU und FDP einige Mindestanforderungen in das Gesetz einbringen. Wer als Vermittler arbeiten will, soll danach mindestens 120 Stunden Fortbildung nachweisen. Auch die Rechtsschutzversicherer dringen auf bestimmte Standards in der Ausbildung.
Bisher nicht vorgesehen im Gesetzentwurf sind finanzielle Anreize, um Bürger zu bewegen, auf eine Klage zu verzichten und stattdessen die außergerichtliche Vermittlung zu wählen. „Man könnte zum Beispiel denjenigen, die sich auf eine außergerichtliche Mediation einlassen, die Hälfte einer späteren Gerichtsgebühren erlassen, wenn die Verhandlungen doch noch scheitern sollten“, schlägt Anwalt Plassmann vor. Auch eine Mediationskostenhilfe, die ähnlich wie die Beratungshilfe bedürftige Menschen unterstützt, wird es aller Voraussicht nach nicht geben. Denn für die Finanzierung wären die Bundesländer zuständig, die hier bereits widersprochen haben. Die zweite und dritte Lesung des Gesetzes wird aller Voraussicht nach erst gegen Ende des Jahres stattfinden. (Quelle: Der Tagesspiegel)
Mediatoren-Schwemme - Gutes Streiten, schlechtes Streiten
Falsch vermittelt: Allerorten kann man jetzt Mediation studieren. Was der Kommunikationskultur förderlich sein mag, ist in der Praxis rechtlich bedenklich.

Weist Streitparteien rüde zurecht, poltert auf Latein, redet vom „totalen Krieg“ und ist deshalb sicher eines nicht - ein Mediator: Heiner Geißler

Ziel einer außergerichtlichen Mediation ist es gemäß dem 2004 von der Brüsseler EU-Kommission festgelegten „Verhaltenskodex für Mediatoren", scheidungs-, arbeitsrechtliche und andere Konflikte "durch Herbeiführung einer Einigung unter Meidung eines Urteils zu lösen". Mediatoren behandeln Streitigkeiten nicht unter juristischen Gesichtspunkten, sie ergreifen nicht Partei und machen - anders als Schlichter - keine Kompromissvorschläge. Stattdessen moderieren sie lediglich den Konflikt. Professionelle Mediatoren gibt es inzwischen in fast allen Branchen. Bundesweit sind sie in einem halben Dutzend Verbänden organisiert, darunter die Deutsche Gesellschaft für Mediation (DGM) und der Bundesverband Mediation (BM).
Mediatoren nehmen die Beteiligten an einem Konflikt scheinbar besonders ernst, weil sie ihnen zutrauen, ihre Probleme selbst zu lösen. Konfliktsituationen werden von ihnen nicht als Rechtsfälle, sondern als misslingende Kommunikation gedeutet. Daher bedienen sie sich aus dem Management und der Psychotherapie stammender Methoden, vom „Storytelling", bei dem analysiert wird, wie sich die Konfliktparteien artikulieren, bis zum „Playbacktheater", das die Beteiligten die Stationen ihres Streits dramatisch nachstellen lässt.
Neuerdings dient Mediation sogar als „promotionsbegleitende Maßnahme". An der Freien Universität Berlin wird sie angeboten, um bei „Konflikten im Kolleg" zu vermitteln. In vielen Promotionsstudiengängen ist sie Bestandteil des Curriculums. In Potsdam, Bielefeld und Heidelberg lässt sich ein Bachelor oder Master in Mediation erwerben, bei den Wirtschaftswissenschaften der Universität Jena gibt es neuerdings das Projekt „Interkulturelle Mediation", das die Kommunikationswissenschaftlerin Hanna Milling leitet.
Doch nicht nur die Geistes- und Sozialwissenschaften sehen in der Mediation als akademischem Fach eine Möglichkeit, Praxistauglichkeit zu beweisen. Auch die Bundesregierung hat Anfang des Jahres ein Gesetz zur Mediationsförderung erarbeitet, das noch im Herbst den Bundestag passieren soll. Es soll die Vollstreckbarkeit der Verhandlungsergebnisse einer Mediation sicherstellen und festschreiben, dass künftig jeder Klageschrift zu entnehmen ist, ob der verhandelte Konflikt mediiert wurde.
Die Reprivatisierung des Bürgerstreits
Obwohl die Teilnahme an einer Mediation freiwillig ist, würde dadurch der Druck auf die Parteien erhöht, vor einer gerichtlichen Auseinandersetzung durch Zustimmung zu einer Mediation Einigungswillen zu demonstrieren. „Bei Mediation geht es um Einsicht - nicht um Rechthaberei", proklamiert der BM auf seiner Homepage, und Hanna Milling betont, es gehe darum, die Lösung von Konflikten den „externen Autoritäten" der Judikative zu entziehen.
Angesichts der Überlastung von Justiz und Bürokratie mag eine Reprivatisierung von Alltagskonflikten sinnvoll sein. Tatsächlich beschäftigen sich Mediatoren aber oft mit arbeits-, scheidungs- und wirtschaftsrechtlichen Streitigkeiten, bei denen es nicht um Rechthaberei, sondern um die Auslegung geltenden Rechts geht und die sich juristisch eindeutig entscheiden ließen. Werden solche Konflikte durch Mediation reprivatisiert, bedeutet dies eine allmähliche Entrechtlichung gesellschaftlicher Bereiche, für welche die Geltung bürgerlichen Rechts mühevoll erkämpft werden musste.
Omnipräsenz der Mediation
Wer an einer Mediation teilnimmt, dem muss es statt um das eigene Recht zuerst um den kommunikativen Konsens gehen. Dem entspricht das Ideal der Allparteilichkeit, auf das sich die Mediatoren berufen und das nicht mit Neutralität zu verwechseln ist. Neutralität schließt Parteilichkeit nicht aus. Ein neutraler Beobachter mag, nachdem er sich ein Urteil gebildet hat, offen für eine Partei eintreten. Allparteilichkeit hingegen bedeutet, jeden Beteiligten in seinen Interessen zu unterstützen, ohne selbst Partei zu ergreifen. Wo vorher Rechtsnormen die Instanz für die Beurteilung waren, soll der Konflikt nun auf Grundlage einer zivilgesellschaftlichen Ethik beigelegt werden.
Dass diese Verhandlungsmoral mit der akademischen Institutionalisierung der Mediation künftig sogar den wissenschaftlichen Austausch stärker bestimmen wird, zeigt eine Krise der bürgerlichen Öffentlichkeit an. Einerseits scheint es kaum mehr einen Bereich des privaten Lebens zu geben, dessen Konflikte nicht professioneller Vermittler bedürften.
Diese Nachfrage wird durch Coaches und Mediatoren gedeckt, die den Beteiligten als Experten ihres Gefühlshaushalts zur Seite stehen. Andererseits werden Konflikte, die früher von Dritten entschieden werden konnten, privater Aushandlung anheimgestellt. So erweist sich die Omnipräsenz der Mediation als Ausdruck eines Zustands, in dem Konflikt und Dissens überall drohen und sich doch niemand in der Lage sieht, selbst für sein Recht einzutreten. Die Aussicht, dass dank der Mediation mit der Rechthaberei bald Schluss sein werde, klingt insofern fast wie eine Drohung. (Quelle: F.A.Z.)

Öko-Siegel verwirren viele Verbraucher
Die Vielfalt an Öko- und Bio-Siegeln verwirrt viele Verbraucher. Rund die Hälfte der Befragten gab bei einer Studie an, die Informationen zum Thema Nachhaltigkeit seien oft unverständlich und widersprüchlich. Dennoch bevorzugen zwei Drittel der Verbraucher nachhaltige Produkte gegenüber denjenigen, die gar kein Siegel oder keine Kennzeichnung haben.

Dies teilten das Hamburger Beratungsunternehmen Edelman und das Bremer Marktforschungsinstitut TheConsumerView mit, die die Studie erstellt haben.
Bioland positiv bewertet
Zumindest die bekanntesten Siegel wie das Bio-Siegel "Bioland" werden der Studie zufolge von den Verbrauchern erkannt und positiv bewertet. Das gilt beispielsweise auch für die Fairtrade-Kennzeichnung für faire Preise sowie die Logos der Naturschutzorganisation WWF oder der Zeitschrift "Ökotest".
Wunsch nach staatlicher Anerkennung
Speziellere Siegel dagegen, die etwa auf den Schutz des Regenwaldes oder auf nachhaltige Fischerei hinweisen, landeten eher im Mittelfeld. Die große Mehrheit der Verbraucher - 82 Prozent - wünscht sich eine einheitliche Kennzeichnung, um nachhaltig produzierte Waren besser beurteilen zu können. 63 Prozent wollten einem solchen Siegel nur dann ihr Vertrauen schenken, wenn es staatlich anerkannt ist.(Quelle: dpa/Haufe Online-Redaktion)