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Aktuelles Januar 2012

Das Mediationsgesetz ist da

Mediation ist ein freiwilliges Verfahren zur außergerichtlichen Lösung von Konflikten.
Ein neutraler Dritter - der Mediator - unterstützt die Beteiligten darin, eine selbstbestimmte und akzeptable Problemlösung zu erarbeiten. Im Gegensatz zum gerichtlichen Verfahren liegt das Ergebnis der Mediation in den Händen der beteiligten Parteien. Kein Richter entscheidet, sondern allein die Beteiligten!
Mediation wird in Deutschland seit Ende der 80er Jahre bereits in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen angewandt. Hierzu zählen insbesondere Trennung und Scheidung, Patchworkfamilien, (gleichgeschlechtliche) Lebenspartnerschaften aber auch Konflikte zwischen Schülern bzw. Schülern und Lehrern, Nachbarschaftsstreitigkeiten sowie Konflikte im Unternehmen.
Die Vorteile der Mediation liegen vor allem in der Nachhaltigkeit der Streitbeilegung, da eine Lösung mit allseitigem Nutzen erzielt werden kann. Es wird Kooperation statt Konfrontation gesucht. Die Kommunikation die oft aufgrund des bestehenden Konfliktes zwischen den Beteiligten nicht mehr möglich ist, wird durch ein Mediationsverfahren gefördert. Mediation kann dem Einzelnen die Fähigkeit vermitteln, Konflikte auch in Zukunft selbst zu lösen. Zudem spart ein Mediationsverfahren in der Regel Zeit und Geld, da langwierige Gerichtsverfahren vermieden werden können.
Der Bundestag hat am 15.12.2011 den Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Förderung der Mediation (BT-Drs. 17/5335, BT-Drs. 17/5496) in zweiter und dritter Lesung beraten und in der Fassung der Beschlussemfehlung des Rechtsausschusses (BT-Drs. 17/8058) angenommen.
Die Praxis verspricht sich durch die Einführung gesetzlicher Regelungen für die Mediation einerseits einen höheren Bekanntheitsgrad der Mediation, anderseits eine wachsende Akzeptanz in der Bevölkerung für diese Form der außergerichtlichen Streitbeilegung.


Die Markenführung in deutschen Unternehmen schwächelt

Obwohl 92 Prozent der Markenexperten der Markenführung eine große Bedeutung zusprechen, sehen sie im eigenen Unternehmen gravierende Schwachstellen.
In einer Studie der Gmk-Markenberatung gaben 30 Prozent der Experten an, dass die Markenführung in ihrem Unternehmen derzeit eine geringe Rolle spielt. 36 Prozent sahen das Problem in einem zu geringen Budget, während 30 Prozent darüber hinaus die Gleichsetzung von Markenführung mit Werbung Probleme bereitet. Auch die fehlende Abstimmung von Markenaktivitäten der verschiedenen Länder, die unzureichende Implementierung und die zu geringe Aufmerksamkeit des Managements gegenüber dem Thema, bereiten den Experten Kopfschmerzen. (Quelle: Redaktion acquisa)

Elektronische Zahlungssysteme auf dem Vormarsch

Das Potenzial von E-Payment und elektronischen Zahlungssystemen am deutschen Markt ist weiter ausbaufähig. Sicherheitsbedenken der Nutzer und die noch fehlende Technologie auf Anbieterseite gelten als bislang größte Hemmnisse für den Erfolg von E-Payment. Dies geht aus der Umfrage "Aktuelle E-Payment Trends" durch die Fachgruppe E-Commerce im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V. hervor.

Die Branche rechnet insgesamt mit einem deutlichen Anstieg der Bedeutung von E-Commerce in den kommenden zwei Jahren. Für Mobile Commerce und Social Commerce werden starke Zuwächse erwartet. Als den wohl wichtigsten Trend im E-Payment identifizierten die Umfrageteilnehmer die Zahlungsmöglichkeit In-App Payment über moderne Smartphones.
Neue Endgeräte fördern Zahlungsbereitschaft
"Im Bereich E-Payment befindet sich Deutschland noch nicht an der internationalen Spitze. Aufgrund der geringen Akzeptanz und Aufklärung bei den Bundesbürgern fehlt es hier an der Marktdurchdringung. Jedoch werden moderne Endgeräte und attraktive Content-Angebote die Bereitschaft der Nutzer zum bequemen und sicheren elektronischen Bezahlen begünstigen. Gleichermaßen müssen Anbieter und Händler die technischen Innovationen einsetzen, die neuen Marktstandards im elektronischen Zahlungsverkehr für ihre Geschäftsmodelle adaptieren und E-Payment aktiv bei ihren Kunden stark bewerben", sagt Michael Hülsiggensen (EOS Payment Solutions), Leiter der Unit Payment & Risikomanagement im BVDW.
E-Commerce auch in Zukunft von hoher Bedeutung
Laut der BVDW-Umfrage besitzt E-Commerce für sechs von zehn Befragten (57,4 Prozent) zurzeit eine hohe bis sehr hohe Bedeutung im Geschäftsalltag. Jeder dritte Befragte geht von einer mittleren bis hohen Bedeutung aus (38,3 Prozent). Nur für 3,8 Prozent der Umfrageteilnehmer besitzt E-Commerce eine sehr geringe bis geringe Bedeutung. Dieser positive Trend in der Erwartungshaltung der Befragten verstärkt sich auch in Zukunft. Für 2013 erwarten die Umfrageteilnehmer einen starken Anstieg in der Bedeutung von E-Commerce. Für insgesamt 88,9 Prozent der Befragten und damit ein Plus von 31 Prozentpunkten soll E-Commerce künftig eine hohe bis sehr hohe Bedeutung besitzen.
Mobile Commerce künftig im Aufwind
Als Teildisziplin des E-Commerce besitzt Mobile Commerce laut zwei Dritteln der Befragten (64,8 Prozent) eine derzeit eher geringe bis mittlere Bedeutung. Jedoch gehen drei Viertel der Befragten (74,1 Prozent) von einer deutlichen Steigerung der Bedeutung in den nächsten zwei Jahren aus. Beim Thema Social Commerce zeigt sich die stärkste Differenz zwischen der aktuellen und zukünftigen Lage. Während aktuell die Bedeutung von den Befragten vorwiegend noch als sehr gering bis mittel eingeschätzt wird (74 Prozent), geht die Mehrzahl von einer weitaus höheren Bedeutung im Jahr 2013 aus (61,1 Prozent).
Fehlendes Vertrauen und mangelnde Technik als Hemmnisse
Für die meisten Befragten (86,2 Prozent) stellen die Sicherheitsbedenken der Nutzer sowie die Komplexität elektronischer Zahlungsvorgänge (37,9 Prozent) entscheidende Hürden für die Nutzung von E-Payment dar. Auf Anbieterseite liegen die noch fehlende Technologie (53,4 Prozent) und ebenfalls zu komplizierte Abläufe (41,4 Prozent) als zu bewältigende Herausforderungen vorne. Nur wenige der Befragten legen sich bei den möglichen Hemmnissen auf ein fehlendes Interesse und die noch mangelnden Einsatzmöglichkeiten für E-Payment fest.
Überblick der Akzeptanz zu verschiedenen E-Payment Trends
Ein Teil der Untersuchung beinhaltete die Erhebung der Akzeptanz verschiedener Trendthemen im Bereich E-Payment. Die Teilnehmer der BVDW-Umfrage sprechen In-App Payment sowohl in Bezug auf die Nutzer- als auch auf die Anbieterseite die höchste Akzeptanz zu. Bei der Einschätzung zur Akzeptanz von Mobile Wallets lässt sich weder für Anbieter noch Nutzer eine klare Meinung ablesen. Tendenziell liegt die Akzeptanz in beiden Fällen eher im Mittelfeld.
QR-Codes als Brückenfunktion
Virtuelle Währungen werden dagegen in beiden Fällen sehr kritisch beurteilt. Die Bezahlung auf Basis von QR-Codes stufen die Befragten als eher mäßig ein, so dass sich die Höhe der Akzeptanz mehrheitlich von "gering" bis "mittel" verteilt. Trotz einiger abweichender Meinungen geht die Mehrheit der Befragten davon aus, dass QR-Codes aktuell eine Brückenfunktion darstellen, welche in naher Zukunft durch den internationalen Übertragungsstandard Near Field Communication (NFC), einem kontaktlosen Datenaustausch über kurze Strecken, abgelöst wird.
Methodische Hinweise zur BVDW-Umfrage
Die BVDW-Umfrage zum Thema "E-Payment" untersuchte die aktuelle und künftige Bedeutung von klassischem E-Commerce, Mobile-Commerce und Social-Commerce. Ferner ging die Umfrage möglichen Hemmnissen beim Einsatz von E-Payment auf Anbieterseite (Händler) und auf Nachfrageseite (Internetnutzer) nach. Zugleich wurden die Akzeptanz verschiedener Trends und die Relevanz von QR-Codes seitens der Umfrageteilnehmer analysiert. Die Befragung richtete sich an 54 Branchenexperten und wurde in der Zeit vom 03. bis 06. November 2011 durchgeführt. Die Mehrzahl der Befragten sind Online-Händler, Shop-Betreiber oder E-Commerce Dienstleister (35 Prozent). Zu den weiteren Teilnehmern der Umfrage zählen Full-Service-Internetagenturen (24,1 Prozent), Portalbetreiber (9,3 Prozent) und Online-Vermarkter (7,4 Prozent) sowie sonstige Unternehmen der digitalen Wirtschaft (24,1 Prozent). Der BVDW stellt die Umfrageergebnisse auf Anfrage kostenfrei zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.bvdw.org (Quelle: Bundesverband Digitale Wirtschaft/Haufe Online-Redaktion)

Social Media, Internet, Medien: Die Trends für 2012

Social Media werden endgültig Bestandteil der Kommunikationsstrategien von Unternehmen, die mobile Videonutzung erlebt den Durchbruch, mehr geld als bisher fließt in Online-Werbung. So lauten einige der Trends für das Jahr 2012, die die Unternehmensberatung Goldmedia ermittelt hat.
Außerdem läute das kommende Jahr den Abschied von der CD ein, sie werde zu einem Liebhaberobjekt. Im Gegenzug gewinne die Download-Industrie an Fahrt, nicht zuletzt dank neuer Player wie Amazon, Saturn/Media-Markt und Google, die Apples I-Tunes Konkurrenz machten.

Das Smartphone wird zum Steuerungs-Tool des Alltags

Smartphones entwickeln sich zur zentralen Steuereinheit unseres Alltags. Das Smartphone wird laut Goldmedia zum Verbindungsstück zwischen realer Welt, dem Internet und der sozialen Welt: Wir sind damit immer online, das Smartphone weiß, wo wir gerade sind, es dient als unser ausgelagertes Gedächtnis, hilft bei der Pflege von bekanntschaften und dient als Empfehlungsmaschine. Das Telefon ist quasi embedded und nur noch eine Funktion von vielen.
Dabei, so Goldmedia, stehen wir erst am beginn der Entwicklung, denn noch hat erst jeder dritte Deutsche solch ein Gerät. Im Moment wächst die Smartphone-Rate um 36 Prozent jährlich, bald also wird fast jedes Mobiltelefon ein Smartphone sein. Zudem werde im Jahr 2012 die neue LTE-Datenübertragungstechnik mit sehr hohen Bandbreiten die Einsatzmöglichkeiten der Smartphones deutlich erweitern. Allerdings rechnen die Berater erst für 2014 mit einem Ducrhbruch für LTE.

Wird 2012 der Anfang vom Ende der CD?
Die CD steht laut Goldmedia am Ende ihres Produktlebenszyklus. Angeblich wollen die verbliebenen Majors Ende 2012 die reguläre Produktion „normaler“ CDs einstellen. Die Berater rechnen damit, dass die CD wie die Vinyl-LP zu einer Sache für Liebhaber, für Sammler werden wird. Das sei angesichts der Produktions- und Distributionskosten von CDs einer logischer Schritt. Zumal legale Downloads zunehmend akzeptiert werden.
Apple war Vorreiter mit I-Tunes, nun ziehen Wettbewreber wie Amazon nach, in deutschland aber auch Einzelhändler wie Saturn und Media-Markt. Endlich ziehe damit der Wettberb ins Download-Geschäft ein, meint Goldmedia. Nicht zuletzt, weil auch Google auf den Zug aufspringt.
Mobile Video wird zum Massenmarkt

Die mobile Videonutzung wird im Jahr 2012 zum Massenmarkt, so die Berater von Goldmedia. Grund dafür sei das veränderte Nutzungsverhalten: Abends auf der Couch, vor dem Fernseher oder sogar kurz vor dem Einschlafen im Bett schaue man schnell einmal ein Video auf dem Smartphone oder dem Tablet – etwa während der Werbeeinblendungen im Fernsehen. Fernsehen werde zunehmend auf vielen verschiedenen Screens genutzt. Das zeigten die mobilen Abrufzahlen: Online-Video-Anbieter verzeichneten 2011 acht Prozent ihrer Abrufe über mobile Endgeräte (Web-TV-Monitor 2011, BLM/Goldmedia). Für 2012 deutet sich wegen der Nachfrage nach Smartphones weiteres Wachstum an.

Mehr Geld für Online-Werbung

Der Shift im Werbemarkt von klassischen Werbeplätzen wie TV und Print hin zu Online-Medien wird sich 2012 verstärken. So nutzten laut ARD/ZDF-Onlinestudie schon jetzt mehr als zwei Drittel der Fernsehzuschauer zumindest ab und zu Online-Videoangebote, nicht zuletzt über die Mediatheken der Sender. Noch zahle sich das für die Anbieter nicht in Werbegeldern aus, aber, so die Berater von Goldmedia, die Wachstumsraten im Markt für Online-Videowerbung seien dreistellig. Gerade Fernsehsendungen im Web böten wegen ihrer Länge Wachstumschancen, weil mehr Werbung möglich sei. Unterbrecherwerbung sei dementsprechend im Kommen.

Social Media goes Business

Social Media sei dabei, fester Bestandteil der Kommunikationsstrategien von Unternehmen zu werden. In vielen Fällen sei die Experimentierphase vorbei, es bildeten sich zunehmend feste Strukturen in den Organisationen für Social Media heraus. Im Jahr 2012 werden Unternehmen noch stärker als bislang versuchen, die "soziale Intelligenz" aus Netzwerken wie Facebook, Twitter und Google+ für sich zu nutzen. Datenbestände werden laut Goldmedia-Studie dank neuer, professioneller Analysemethoden und Auswertungstools messbar und auswertbar gemacht. Es geht, kurz gesagt, um die Einbindung des Social Web in CRM, Kundenservice und Vertrieb.
(Quelle: Goldmedia GmbH/ Redaktion acquisa)

Soziale Netzwerke mausern sich zum News-Kanal

Soziale Netzwerke werden immer stärker auch zum Informationskanal - zumindest der jüngeren Generationen. Das belegen zwei Studien.
Wie das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Branchenverbands BITKOM ermittelt hat, informieren sich 28 Prozent aller aktiven Nutzer von Online-Communites über die Netzwerke auch über das aktuelle Tagesgeschehen.
"Der Anstoß für weitere Recherchen auf Nachrichtenseiten beginnt für immer mehr Menschen in einem sozialen Netzwerk", kommentiert BITKOM Präsidiumsmitglied Ralph Haupter das Umfrageergebnis.
Dabei nutzen vor allem junge Web-Nutzer diese Möglichkeit der Information: Denn laut der Forsa-Studie startet für über ein Drittel der 14- bis 29-Jährigen die Recherche in den Communities, bei den 30- bis 49-Jährigen und den über 50-Jährigen seien es mit 23 bis 24 Prozent nicht einmal ein Viertel. Forsa hatte für die Studie 753 deutschsprachige Nutzer sozialer Netzwerke befragt.
Weniger Zeit auf Nachrichtenportalen
Ein ähnliches Bild liefert die Studie des Marktforschungsunternehmens Comscore, über das der FAZ-Blog "Netzökonom" berichtet. Demnach verbringen deutsche Internetnutzer immer weniger Zeit auf klassischen Web-Portalen, dafür aber mehr ihrer Zeit in sozialen Netzen.
In den vergangenen zwölf Monaten hätten die Web-Nutzer ihre Online-Zeit auf klassischen Portalen im Schnitt um 24 Prozent gesenkt, gleichzeitig ihre Online-Zeit in den sozialen Netzen aber um 49 Prozent erhöht.
Den rasantesten Sprung habe die Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen hingelegt, sie steigerten ihre Online-Zeit in den sozialen Netzen um 64 Prozent und kamen somit in den vergangegen zwölf Monaten insgesamt auf 4,5 Milliarden Minuten in den Netzwerken.
Interessant ist aber noch etwas: Rund 40 Millionen Deutsche hätten sich in mindestens einer Community registriert, berichtet der BITKOM. Bei unter 30-Jährigen Internetnutzern seien es sogar 96 Prozent.

Mediationsgesetz - So umgehen Streithähne den Gang zum Gericht

Ein neues Gesetz fördert Konfliktlösungen außerhalb des Gerichtssaals. Rechtsschutzversicherungen entdecken Mediation als Geschäftsmodell.
Meditation und Mediation haben außer vielen ähnlichen Buchstaben noch weniger gemein als Äpfel und Birnen. Erstere ist jedoch weitaus bekannter, weshalb Anwälte und Rechtsschutzversicherer meist erst mal viel erklären müssen, wenn sie ihren Mandanten oder Kunden von der außergerichtlichen Konfliktlösung als Alternative zum Rechtsstreit erzählen.
Mittlerweile haben 65 Prozent der Deutschen den Begriff Mediation wenigstens schon einmal gehört – immerhin acht Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Das ist ein Ergebnis einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach für die Roland Rechtsschutzversicherung.
Das heißt jedoch nicht, dass die als besonders streitfreudig geltenden Deutschen auch an den Erfolg eines durch einen Unparteiischen moderierten Gesprächs mit dem Ziel einer einvernehmlichen Lösung glauben. 41 Prozent der Befragten sind da skeptisch.

Zu wenig Schlichter


Nur jedes vierte Familienunternehmen
vertraut auf externe Mediatoren...
Einigung der Anteilseigner


Anteil: 46 Prozent
Externer Mediator


Anteil: 25 Prozent
Familienrat


Anteil: 18 Prozent
Familienstatut


Anteil: 17 Prozent
Aufsichts-/Verwaltungsrat


Anteil: 9 Prozent
Quelle: PwC, Studie über Familienunternehmen 2010, Anmerkungen: Bei befragten 180 Unternehmen in der Region Deutschland / Österreich / Schweiz
Das soll sich im kommenden Jahr gründlich ändern. Denn voraussichtlich im Frühjahr 2012 tritt das neue Mediationsgesetz in Kraft. Der vom Rechtsauschuss beschlossene Entwurf wird diesen Donnerstag vom Bundestag verabschiedet und soll im Februar 2012 in den Bundesrat. „Das geplante Gesetz wird zu einer Verbesserung der Streitkultur beitragen“, sagte Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) "Welt Online“.


Allensbach-Umfrage


Foto: Infografik Welt Online Einstellung der Deutschen zur Mediation
Denn: „Nach einer erfolgreichen Mediation gehen zwei Gewinner aus dem Saal.“Am meisten dazu beitragen, dass die im angelsächsischen bereits übliche Mediation auch in deutschen Konflikten Standard wird, wird die Mitteilungspflicht in der Klageschrift. So muss nach dem aktuellen Entwurf zwingend in einer Klageschrift stehen „ob der Klageerhebung der Versuch einer außergerichtlichen Konfliktlösung vorausgegangen ist“.

Schneller, billiger und einfacher zum Recht kommen - EU-Initiative zu alternativer Streitbeilegung

Wenn bei einem Versandverkauf aus dem EU-Ausland etwas schief geht, war die Rechtsdurchsetzung für den Käufer bisher oft schwierig und teuer. Nach Plänen der Europäischen Kommission soll sich das bald ändern. Wie Brüssel Verfahren wie Mediation, Schlichtung und Ombudsstellen fördern und so die Rechte von Verbrauchern stärken will.
Im Jahr 2010 hatte jeder fünfte Verbraucher in Europa Probleme, der innerhalb des Binnenmarktes Waren oder Dienstleistungen bestellte. Als Reaktion darauf hat die EU-Kommission nun Vorschläge erarbeitet, die gewährleisten sollen, dass Konflikte etwa wegen einer abredewidrigen Abbuchung von Versandkosten oder auch einer unvollständigen Lieferung in Zukunft europaweit auch ohne Einschaltung eines Gerichts gelöst werden können.
Die von EU-Kommissar John Dalli Ende November 2011 vorgestellten Regelungen sollen innerhalb der EU für alle Waren und Dienstleistungen gelten - unabhängig davon, worum es in dem vertraglichen Streit geht und wo das Rechtsgeschäft zustande gekommen ist. Erfasst werden also nationale Vertragsschlüsse wie auch solche im EU-Ausland. Speziell für grenzüberschreitende Online-Käufe soll zudem eine einheitliche Plattform im Internet geschaffen werden, mit der sich vertragliche Streitigkeiten innerhalb von 30 Tagen vollständig beilegen lassen.
Mehr Vertrauen in den Binnenmarkt soll Wirtschaftswachtum befügeln
Schneller, einfacher und billiger als ein Gerichtsverfahren – das sind die Hauptziele, die Brüssel mit der Einrichtung eines allgemeinen, EU-weiten Zugangs zu alternativen Streitbeilegungsverfahren verfolgt. Nach Schätzungen der Kommission sollen alleine die EU-Verbraucher damit Einsparungen in Höhe von 22,5 Millarden Euro jährlich erzielen; die Kosten für nicht geregelte Verbraucherstreitigkeiten würden damit halbiert.
Hintergrund ist, dass gerade bei Einkäufen im EU-Ausland viele Verbraucher ihre Ansprüche nicht konsequent verfolgen. Die entscheidende Hemmschwelle besteht in langwierigen, teuren und – insbesondere bei Auslandsbezügen – oft komplizierten Gerichtsverfahren. Diesem Missstand will John Dalli nun mit einem allgemeinen und leichteren Zugang zu alternativen, von neutralen Dritten geleiteten Streitbeilegungsverfahren als einer echte Alternative für den Verbraucher begegnen.
Zu den Gewinnern zählen nach Überzeugung der Kommission aber auch die Anbieter von Dienstleistungen sowie die Verkäufer und Händler selbst. Kommissar Dalli verweist darauf, dass ein außergerichtlich beigelegter Streit zur Kunden- und Imagepflege beiträgt und das Vertrauen des Verbrauchers in seinen Vertragspartner stärkt. Damit würde zugleich auch das Vertrauen in den EU-Binnenmarkt insgesamt steigen. Im Ergebnis zielt das neue Vorschriftenbündel also auch darauf ab, das Wachstum der EU-Wirtschaft zu beflügeln.
Konsequente Weiterentwicklung der außergerichtlichen Streitbeilegung
Die Regelungsvorschläge sollen dafür sorgen, dass die geplanten Neuerungen schrittweise bis 2015 EU-weit greifen. Im Detail sieht die "Richtlinie über alternative Streitbeilegung" vor, dass die Unternehmen ihre Kunden darüber informieren müssen, an welche Streitbeilegungsstelle sie sich wenden können. Diese muss den Streit innerhalb von 90 Tagen regeln, dabei aber bestimmte Qualitätsanforderungen in Sachen Qualifikation der Mitarbeiter, Unparteilichkeit, Transparenz, Effektivität und Fairness erfüllen.
Noch schneller soll dem Verbraucher geholfen werden, wenn Probleme bei grenzüberschreitenden Online-Einkäufen auftreten. Die ebenfalls vorgestellte "Verordnung über Online-Streitbeilegung" sieht eine EU-weite im Internet abrufbare Plattform vor, über welche die Verbraucherbeschwerde automatisch an die zuständige nationale Streitbeilegungsstelle weitergeleitet wird. Diese muss dann innerhalb einer 30-Tages-Frist entscheiden.
Die Vorschläge der Kommission müssen noch vom Europäischen Parlament und dem Rat der EU angenommen werden; Kommissar Dalli rechnet damit bis Ende 2012. Danach sind alle Mitgliedsstaaten verpflichtet, die zitierte Richtlinie innerhalb von 18 Monaten in nationales Recht umzusetzen. Während ihre Regelungen damit schon 2014 EU-weit greifen, soll die Plattform für Online-Streitbeilegung erst Anfang 2015 einsatzbereit sein. Hintergrund dafür ist, dass mit ihrer Errichtung völliges Neuland beschritten. Auch gilt es, bis dahin noch außergerichtliche Streitbeilegungsstellen neu zu errichten oder bereits vorhandene auszubauen. Die bislang nur regional und branchenbezogen vorhandene Infrastruktur der bereits bestehenden Streitbeilegungsstellen würde damit flächendeckend ausgebaut.
Im Ergebnis setzt die EU mit der aktuellen Initiative ihre Linie fort, Verfahren der außergerichtlichen Streitbeilegung intensiv zu fördern. Schon die Europäische Mediationsrichtlinie hat seit 2008 insoweit europaweit Impulse gesetzt. Im Sinne einer differenzierten Streitkultur und des Verbraucherschutzes muss man diese Entwicklung begrüßen - ihr Erfolg wird letztlich aber auch von der Konsequenz und Qualität ihrer Umsetzung durch die Mitgliedsstaaten abhängen. (Quelle:Dr. Jürgen Klowait; Rechtsanwalt & Mediator sowie Leiter des Gelsenkirchener Rechtsbereiches der E.ON Kernkraft GmbH)