Aktuelles September 2012

10 Jahre soziale Netzwerke: Wer kam und wer ging?

Auch wenn es schon Mitte der 90er Jahre in den USA Vorläufer der heutigen sozialen Netzwerke gab, etwa die Schulfreunde-Gemeinschaft classmates.com, so erlebte das Social Web erst ab 2003 einen regelrechten Boom. Aber was wurde eigentlich aus all den Netzwerken? Wir führen euch durch die letzten Jahre.

Es war einmal ein Anbieter, der wollte nichts anderes, als seinen Nutzern kostenlose Datenspeicherung zu ermöglichen. Doch dann kam ein Mann, der hatte einen Traum – und dieser Traum war es, alle möglichen Menschen miteinander zu vernetzen und eine Community zu gründen. Die Rede ist von Tom Anderson, dem Gründer von MySpace und somit einem der Gründerväter des Social Networks. Was als Netzwerk für Musiker bzw. Bands begann, wurde schnell zum Auffangbecken für Künstler jeglicher Art und solche, die es werden wollten. Trotz anfänglich großer Nutzerzahlen ist von dem ursprünglichen Hype nicht mehr viel übrig. Allein 2011 sank die Zahl der Nutzer um ein Drittel auf 63 Millionen. Ergo: MySpace ist nach mehreren Relaunch Versuchen so gut wie tot.

2004 hatte dann ein recht unauffälliger Student eine – wie sich später herausstellen sollte – geniale Idee: Mark Zuckerberg gründete zunächst nur für Studenten der Harvard University ein Netzwerk, das sich schnell für den Rest der Welt öffnen sollte. Aktuell zählt Facebook rund 955 Millionen Nutzer weltweit und hat das alltägliche Leben revolutioniert. Waren viele Menschen früher auf ein ruhiges, geordnetes Privatleben besinnt, so hat sich dieses spätestens seit Facebook geändert: User posten wie verrückt, teilen sämtliche privaten Bilder – von der ruhigen Familienfeier bis hin zur feuchtfröhlichen Party – und lassen die ganze Welt daran teilhaben. Fakt ist: die Leute mögen Facebook und es landet regelmäßig auf Platz 1 der beliebtesten sozialen Netzwerke.

Wer es nicht ganz so öffentlichkeitswirksam will, der geht zu Wer kennt wen – dem Bodenständigen unter den sozialen Netzwerken. Es besteht seit 2006 und zählt mittlerweile rund 9,6 Millionen Mitglieder. Zwar kann man auch hier Fotoalben und sein eigenes Profil erstellen, dennoch kann nicht jeder Nutzer sofort alles einsehen, was man gerade so macht. Ein Hauch von „Anonymität“ ist dem deutschen Netzwerk wichtig.

Ganz anders handhabt das der Kurznachrichtendienst Twitter. Der „Minimalist“ unter den sozialen Netzwerken braucht nicht viel: mit wenig Worten (max. 140 Zeichen), wenigen  „Vorschriften“ (die User können stets selbst entscheiden, was sie lesen wollen und was nicht und können jedem und allem folgen) und wenig Privatsphäre unterscheidet sich Twitter doch sehr von Facebook und Co. Dennoch – oder gerade deshalb – erfreut sich das Medium großer Beliebtheit: Sowohl der Otto-Normalverbraucher, als auch Firmen oder Journalisten und vor allem Stars und Sternchen twittern was das Zeug hält.

Das „unsoziale“ unter den sozialen Netzwerken ist Xing. Das Karriereportal legt den Fokus auf Jobsuche und Jobvermittlung. Jedes Mitglied kann ein eigenes Profil anlegen, welches eher einem Lebenslauf gleicht. Natürlich können Nutzer auch Kontakte pflegen und Gruppen beitreten  – jedoch alles im feinen Zwirn.

Noch karrierefokussierter ist da LinkedIn – das internationale Pendant zu Xing. Das Netzwerk zählt rund 150 Millionen Fach- und Führungskräfte und bewirbt ganz offen, dass es nicht für jeden geeignet ist. Es geht primär um den „Austausch von Ideen, Karriere- und Geschäftschancen“ – Bewertungsmöglichkeiten inklusive. Beide Netzwerke bieten ihre Grundfunktionen kostenlos an. So richtig geht der Karriereturbo jedoch erst los, wenn Geld fließt und die Premium- bzw. Businessmitgliedschaft winkt.

Zu guter Letzt sind da noch die VZ-Netzwerke – die Verlierer unter den Netzwerken. Mit anfangs sehr hohen Besucherzahlen stieg die Gruppe, bestehend aus meinVZ, schülerVZ sowie studiVZ, in das Social Web ein. Grundsätzlich konnte jeder überall eintreten – nur die Kids blieben unter sich. Doch je größer das Angebot an Alternativen wurde, umso geringer wurden die Userzahlen des Netzwerkes. Egal ob Facebook-Klon-Vorwürfe, peinlichen Datenpannen oder sogar übereilte Sterbeprognosen – die Netzwerke mussten einiges wegstecken. Nach zahlreichen Rettungsversuchen plant die VZ-Gruppe nun die Umstrukturierung des schülerVZs zu einer Lernplattform mit dem Namen Idpool. Für den Rest der Community hat es sich wohl erst mal ausgegruschelt.

Wir sehen: Das Social Web ist ein hartes Pflaster. Viele kommen, aber nicht jeder bleibt. Es ist abzuwarten, wie sich das Web 2.0 weiterentwickelt. (Quelle: 1&1 Blog)

Das sind die Trends im Online-Marketing 2012

Das Mobile Marketing und Social Media laut einer Befragung von Eprofessional zu den Toptrends im Online-Marketing gehören, ist wenig verwunderlich. Etwas überraschender ist da schon, dass die Customer-Journey-Analyse (bzw. Attribution) auf Platz drei gelandet ist.

Platz vier der wichtigsten Themen in diesem Jahr bilden das Content-Marketing und das Multichannel-Tracking. Auch das Video-Advertising und das Realtime-Bidding liegen auf den vordersten Plätzen. Smart TV und die Multiscreen-Kommerzialisierung scheinen bei der Arbeit der Marketing-Profis momentan noch kaum eine Rolle zu spielen, die Befragten verwiesen diese Themen auf die untersten Ränge. Herausforderungen, denen sie sich dieses Jahr stellen müssen, sehen die Marketing-Experten hingegen in der Bewältigung der Datenflut im Online-Marketing und auch das Reagieren auf Google Updates stellt eines der Probleme dar. Als Werbekanal gewinnt Facebook an Bedeutung: Im Jahr 2011 gaben 42 Prozent der Befragten an, Facebook-Ads zu schalten, 2012 sind es bereits 57 Prozent. (Quelle: acquisa)

Impulse veröffentlicht neues Franchise-System-Ranking

Das Wirtschaftsmagazin Impulse in der Ausgabe 9/2012 hat sein jährliches Ranking der "100 besten Franchise-Systeme" veröffentlicht. Die drei ersten Plätze belegen im Jahr 2012 die Franchise-Systeme von Mrs. Sporty, Vom Fass und McDonald's.

Auf den Plätzen vier bis acht folgen die Franchise-Unternehmen Town & Country Haus, Fressnapf, der Vorjahres-Sieger Backwerk, Apollo-Optik und ZGS Schülerhilfe. Joey's Pizza und Portas teilen sich Platz neun. Für das Ranking wurden die Franchise-Systeme laut Impulse nach 13 Kriterien in den Bereichen Stabilität, Dynamik, Verdienst, Markt und Attraktivität bewertet. In das Ranking aufgenommen wurden nur Systeme, die zuvor einen Fragebogen ausgefüllt hatten. In diesem Jahr waren 131 Franchise-Systeme bereit, den Impulse-Fragebogen auszufüllen.

Impulse zufolge entwickelten sich in diesem Jahr Franchise-Systeme aus der Fitness-Branche besonders erfolgreich. So gelang beispielsweise dem EMS-Konzept Bodystreet der Sprung von Rang 86 auf 25, Clever fit kletterte von Platz 88 auf 58, und Easy Fitness schaffte es erstmals ins Ranking aufgenommen zu werden (Rang 83). "Das Franchise-Ranking zeigt in diesem Jahr ganz deutlich, dass viele Systeme zwar weiter wachsen, aber stark an Dynamik verloren haben", sagt Impulse-Chefredakteur Dr. Nikolaus Förster. Viele Franchise-Ketten seien zuletzt zu schnell gewachsen - die oft zu laxe Auswahl geeigneter Partner räche sich jetzt.

Die Bewertung der Franchise-Systeme erfolgte durch ein Gremium, dem u. a. Prof. Dr. Roland Mattmüller von der European Business School, Dr. Martin Ahlert vom Internationalen Centrum für Franchising und Cooperation sowie die Franchise-Berater Jörg Eckhold und Reinhard Wingral angehörten. (Quelle: Franchise PORTAL)

Chinas Internetgigant Tencent steckt Facebook in die Tasche

Während westliche soziale Netzwerke und Internetfirmen wie Facebook und Groupon bei Gewinn und Aktienkursen nur schwer die Erwartungen der Anleger erfüllen, läuft bei ihrem größten chinesischen Mitstreiter noch alles blendend.
Der Aktienpreis von Tencent Holdings, der größten Internetfirma in China, ist an der Börse in Hongkong dieses Jahr bereits um 48 Prozent gestiegen. Am Mittwoch verkündete das Unternehmen für das zweite Quartal einen Gewinn von 3,1 Milliarden Yuan (etwa 395 Millionen Euro) und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 56 Prozent auf 10,53 Milliarden Yuan.
Die Firma aus Shenzhen hat keinen direkten amerikanischen Konkurrenten, da ihre Dienste mit denen von mehreren US-Unternehmen wie Yahoo, Google, Facebook, Twitter und Zynga zu vergleichen wären. Einen solchen Internet-Mischkonzern gibt es weder in Europa noch in den USA.

Tencent fing 1998 mit einer Chat-Plattform an. Diesen Dienst nutzten im ersten Quartal diesen Jahres 750 Millionen Menschen, die Tencent über den Chat auch zu anderen Produkten wie Videospiele und sozialen Medien leitet.
China ist der größte Markt für Internetunternehmen, da in dem Land allein etwa ein Viertel der weltweiten Internetnutzer leben, berichtet die International Telecommunication Union, eine Einrichtung der Vereinten Nationen. Heimische Firmen dominieren den chinesischen Markt, teils, da die Regierung Dienst wie Google und Facebook nur beschränkt zulässt.
Durch die gute Mischung an Diensten und den Erfolg seiner Online-Spiele ist Tencent auch in Zeiten schwacher Anzeigenumsätze noch Spielraum für Risiken und neue Dienste geblieben.
Die Spiele von Tencent, die von Rollenspielen bis zu Ego-Shootern reichen, gehören zu den meistgespielten überhaupt in ihren Kategorien. Im ersten Quartal stammte über die Hälfte der Konzernumsätze aus den Online-Spielen, das Werbeaufkommen brachte währenddessen nur sechs Prozent der Umsätze ein.

Elektronikhandel könnte Margen belasten
„Tencent hat mit seinen Online-Spielen einen Goldesel und ist zudem in Märkten wie den sozialen Medien und mobilen Internetdiensten bestens positioniert", sagt Jefferies-Analystin Cynthia Meng, die die Tencent-Aktien mit „Kaufen" bewertet.
Tencent-Mitbegründer Pony Ma mit den Maskottchen des Dienstes QQ.com.
Die stetigen Umsätze mit den Spielen haben es Tencent erlaubt, mit langfristigen Zielen zu investieren, ohne sich zu sehr über die kurzfristigen Profite zu sorgen. Im Mai hat es eine neue Sparte für E-Commerce aufgebaut, um gegen die etablierte Konkurrenz wie Alibaba und 360buy.com anzutreten.
Analysten befürchten jedoch, dass der Einstieg in den teureren Internethandel die Margen belasten könnte. Tencent selbst liefert einige der Elektronikprodukte, die auf der neuen Plattform verkauft werden. Als Grund nennt das Unternehmen, dass es so mehr Kontrolle über das Nutzererlebnis hat und auch neue Nutzer anziehen kann. Dafür pachtet Tencent mehrere Lagerhallen.

„Leben, Tod oder Tencent"
Ein kleineres Projekt, das Tencent einen neuen Markt verschafft hat, ist WeChat, ein mobiler Chat-Dienst, über den die Nutzer Tonnachrichten und Fotos teilen und neue Freunde in der Umgebung finden können. Den Dienst gibt es seit Januar 2011 und ist bis Ende des ersten Quartals bereits 100 Millionen Mal heruntergeladen worden. Zu den WeChat-Nutzern gehört ein großer Teil der Smartphone-Nutzer der chinesischen Mittelschicht – ein attraktives Ziel für Werbung. Doch Tencent sagt, man sei immer noch dabei, den Dienst zu verbessern, und wolle solange noch kein Geld damit verdienen. Anders als viele andere Konkurrenten kann Tencent es sich leisten, zu warten.
Die schnelle Umsetzung neuer Projekte wie WeChat hat zu dem neuen Sprichwort „Leben, Tod oder Tencent" geführt – denn entweder kooperiert man mit Tencent oder wird von dem Giganten erdrückt, so unwahrscheinlich ist es, Tencent zu schlagen.
Als das Smartphone-Start-up Xiaomi 2010 einen mobilen Chatdienst an den Markt brachte, sagte Geschäftsführer Lei Jun im Mai, er glaube, dass Tencent so schnell keinen ähnlichen Dienst anbieten werde.
„Wir dachten, es würde sechs Monate dauern", sagt er, doch WeChat war schon zwei Monate später online. Und es ist weitaus beliebter als der Dienst von Xiaomi.

BITKOM: Unternehmen auf Shitstorms schlecht vorbereitet

Viele Unternehmen sind nur unzureichend auf massenhafte öffentliche Kritik, so genannte Shitstorms, in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter vorbereitet. Das hat eine Umfrage des Hightech-Verbands BITKOM unter 172 Unternehmen der IT-Branche ergeben. Danach verfügen nur 42 Prozent der befragten Unternehmen über einen Krisenplan für die Kommunikation auf Facebook, bei der Mehrheit von 45 Prozent ist das nicht der Fall. „Bei einer Krise werden die Facebook-Seiten von Unternehmen in der Regel zum zentralen Anlaufpunkt für öffentliche Kritik“, sagt BITKOM-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. „Organisationen sollten strukturell und personell auf einen Shitstorm vorbereitet sein, sonst droht ihnen erheblicher Schaden für Image und Reputation.“ Nach den Ergebnissen der Umfrage nutzen derzeit 60 Prozent der IT-Unternehmen Facebook für die Kommunikation mit Kunden und anderen Interessengruppen.

Das Phänomen des Shitstorms tauchte vor einigen Jahren mit der Verbreitung sozialer Netzwerke wie Facebook, Xing oder Google+ auf. Im deutschsprachigen Raum waren u.a. Unternehmen wie der Nahrungsmittelkonzern Nestlé, die Deutsche Bahn oder die Direktbank ING DiBa betroffen. „Die Anlässe für einen Sturm der Kritik im Social Web sind vielfältig und reichen von Problemen der Kunden mit dem Service über Preiserhöhungen bis zu weltanschaulichen Gegensätzen“, sagt Rohleder. So hatten sich auf der Facebook-Seite der ING DiBa als Reaktion auf einen Werbespot der Bank Fleischesser und Fleischverächter gestritten. Im Fall eines Shitstorms empfehlen Kommunikationswissenschaftler und Social-Media-Experten, die Situation durch einen direkten Dialog mit den Kritikern zu entschärfen, also die eigene Sichtweise eines Sachverhalts darzustellen, Fragen zu beantworten oder konkrete Lösungsvorschläge anzubieten. Um das zu gewährleisten, müssen sich Unternehmen organisatorisch und personell gut vorbereiten.

Nach den Ergebnissen der Umfrage haben aber ein Viertel der Unternehmen mit einer Facebook-Präsenz nicht einmal einen festen Mitarbeiter, der sich um die Seiten kümmert. Bei 29 Prozent ist ein Mitarbeiter für den Facebook-Auftritt zuständig, bei 41 Prozent sind es zwei oder mehr. Ein weiterer Indikator für die Krisenfestigkeit auf Facebook ist die Reaktionsgeschwindigkeit auf relevante Kommentare, da sich Kritik in sozialen Netzwerken sehr schnell verbreitet. Laut Umfrage gibt es nur bei 37 Prozent der befragten Unternehmen feste Vorgaben, innerhalb welcher Zeit auf Beiträge von Nutzern reagiert werden soll, bei 50 Prozent ist das nicht der Fall. Unter den Unternehmen mit einer Zeitvorgabe gilt bei 29 Prozent eine Reaktionszeit von 6 Stunden und bei 21 Prozent von 12 Stunden. Bei 50 Prozent sind sogar Reaktionszeiten von 24 Stunden oder länger vorgegeben, was im Fall einer Krise oft zu lang ist.

Die mangelnde Dialogorientierung vieler Unternehmen zeigt sich auch bei weiteren Ergebnissen der Umfrage. Nur etwas mehr als die Hälfte der Befragten (53 Prozent) stimmen der Aussage zu, dass „der Dialog mit den Nutzern bei Facebook ein zentraler Bestanteil der Kommunikation“ ist. Bei immerhin 47 Prozent ist das nicht der Fall. Dagegen stimmen 69 Prozent der Aussage zu, dass es ihnen auf Facebook in erster Linie darum geht, Informationen zu verbreiten. Und 54 Prozent der Befragten meinen, dass ein Shitstorm auf Facebook keine ernste Gefahr für die Reputation des Unternehmens darstellt. Rohleder: „Im Social Web ist die einseitige Verbreitung von Informationen ein Auslaufmodell. Wer für Krisenfälle gewappnet sein will, muss sich dem Dialog mit den Nutzern stellen.“

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage des BITKOM unter Kommunikationsverantwortlichen aus 172 Unternehmen der ITK-Branche. Die Umfrage mit weiteren Ergebnissen wurde im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit zur Krisenkommunikation auf Facebook durchgeführt.

China ist attraktivster Wachstumsmarkt für E-Commerce

Bild: obs

China ist der attraktivste Wachstumsmarkt für E-Commerce-Aktivitäten. Dies ist auch zurückzuführen auf das beträchtliche Umsatzvolumen, das bereits heute online erzielt wird.
China hat derzeit 513 Millionen Internetnutzer, davon 164 Millionen Online-Shopper. Diese setzen 23 Milliarden US-Dollar online um. Zu diesem Ergebnis kommt der erstmalig veröffentlichte Retail E-Commerce-Index, in dem die Unternehmensberatung A.T. Kearney das E-Commerce-Potenzial von 30 aufstrebenden Volkswirtschaften untersucht hat. Auf den Plätzen zwei und drei der vielversprechendsten Wachstumsmärkte für E-Commerce rangieren Brasilien und Russland. E-Commerce-Aktivitäten werden bei Händlern auf Expansionskurs auch deswegen immer beliebter, weil sie die Möglichkeit bieten, in einem Auslandsmarkt aktiv zu werden, ohne dass stationäre Filialen eröffnet werden müssen. So lassen sich Risiken und Investitionsaufwand gering halten. Für den Erfolg von E-Commerce-Aktivitäten in Wachstumsmärkten kommt es vor allem darauf an, Geschäftsmodell und -modalitäten genau auf den lokalen Markt zuzuschneiden und die inländische Konkurrenz nicht zu unterschätzen.

Online-Handel bietet große Potenziale
Angesichts stagnierender Wachstumsraten in den etablierten Ländern Europas und Nordamerikas zieht es immer mehr Einzelhändler auf der Suche nach neuen Wachstumsquellen in die aufstrebenden Märkte. Im erstmalig veröffentlichten Retail E-Commerce-Index hat A.T. Kearney untersucht, welche aufstrebenden Märkte explizit für E-Commerce das größte Potenzial bieten. Dr. Mirko Warschun, Partner bei A.T. Kearney und Leiter des Beratungsbereiches Konsumgüterindustrie und Handel in Deutschland, Österreich und der Schweiz erläutert: "Der Online-Handel in den aufstrebenden Märkten bietet Händlern attraktive Wachstumschancen - ganz gleich ob als Ergänzung eines bestehenden Filialnetzes im Sinne einer Multi-Channel-Strategie oder als Mittel zum Markteintritt. Wer sich über den Internethandel einen neuen Markt erschließt, hat den Vorteil, mehr über die Verbraucher erfahren und eine Marke aufbauen zu können, ohne gleich in die Eröffnung einer oder mehrerer Filialen investieren zu müssen."

30 Märkte untersucht
Der Retail E-Commerce-Index untersucht die 30 Wachstumsmärkte des Global Retail Development Index 2012 von A.T. Kearney und stellt eine Rangliste der zehn Länder dar, die das größte E-Commerce-Potenzial für Einzelhändler bieten. Grundlage für die Ermittlung der Rangliste sind 18 infrastrukturbezogene, regulatorische und handelsspezifische Variablen. "Es sind vor allem die großen unter den aufstrebenden Märkten mit einer aktiven Internetgemeinschaft und einer soliden Infrastruktur, in denen ein E-Commerce-Engagement besonders vielversprechend ist", sagt Warschun.
Der vollständige Report steht unter www.atkearney.de zum Download bereit.

Mediationsgesetz in Kraft getreten

Das Gesetz zur Förderung der Mediation und anderer Verfahren der außergerichtlichen Streitbeilegung (Mediationsgesetz) wurde am 25.07.2012 im Bundesgesetzblatt, Teil I, Seite 1577ff. verkündet und ist zum 26.07.2012 in Kraft getreten.

Das Mediationsgesetz dient der Umsetzung der Richtlinie des Europäischen Parlaments über bestimmte Aspekte der Mediation in Zivil- und Handelssachen (2008/527/EG) vom 20.05.2008. Am 12.01.2011 verabschiedete das Bundeskabinett einen vom Bundesjustizministerium vorgelegten Gesetzentwurf zur Umsetzung der europäischen Richtlinie. Dieser wurde am 15.12.2011 vom Bundestag verabschiedet woraufhin der Bundesrat den Vermittlungsausschuss anrief. Nach langwierigen Verhandlungen im Vermittlungsausschuss gab dieser am 27.06.2012 eine Beschlussempfehlung, die am 28./29.06.2012 von Bundestag und Bundesrat angenommen wurde.

Das Gesetz verfolgt das Ziel, mehr Rechtsstreitigkeiten im gegenseitigen Einvernehmen der Parteien zu lösen, um langwierige Gerichtsverfahren zu vermeiden.

Geregelt werden z.B. Begriff, Verfahren und Aufgaben der Mediation. Darüber hinaus enthält das neue Mediationsgesetz Vorschriften zur Aus- und Fortbildung des Mediators. Ebenso wird die Bezeichnung „zertifizierter Mediator“ gesetzlich verankert.

Gerade für kleine und mittlere Unternehmen bietet die Mediation als Mittel konstruktiver Streitbeilegung eine wirkungsvolle Möglichkeit, innerbetriebliche Konflikte dauerhaft zu lösen.

Dachmarken und Produktmarken sind gleichwertig

Führungskräfte in Multi-Brand-Unternehmen sind sich einig: Drei Viertel teilen die Überzeugung, dass das Image der Dachmarke ebenso wichtig ist wie das der einzelnen Produktmarken. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie der PR-Agentur Weber Shandwick und KRC Research.

Die Mehrheit der 575 für die Studie „The Company behind the Brand: In Reputation We Trust“ Befragten gibt an, in den vergangenen Jahren intensiv an einer Stärkung der Unternehmensmarken gearbeitet zu haben. Für Leslie Gaines-Ross, Chief Reputation Strategist bei Weber Shandwick, steht nach Auswertung der Ergebnisse fest, dass der Verbraucher von heute außerordentlich gut vernetzt ist. Er berücksichtige bei Kaufentscheidungen auch das Unternehmen hinter einer Marke. Um das Potenzial einer starken Produktmarke jedoch auszuschöpfen, sei es heute wichtig, auch das Unternehmensimage ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken.

Dies würden jedoch viele Muli-Brand-Unternehmen vernachlässigen. Während die große Mehrheit der Single-Brand-Unternehmen wissen, dass Verbraucher verstärkt auf Labels (84 Prozent) achten und nach Informationen zur zugehörigen Marke suchen (85 Prozent), liegen die entsprechenden Werte in Multi-Brand-Unternehmen mit 74 beziehungsweise 69 Prozent deutlich darunter.

Verbraucher wollen Informationen

Die Fehleinschätzung der Kaufentscheidungen von Verbrauchern kann für Hersteller jedoch zum Problem werden. Solange keine strategische Notwendigkeit bestehe, die Dachmarke in den Hintergrund der Marketingaktivitäten zu rücken, sollte jede Produktwerbung, jedes Label die Unternehmensmarke eindeutig kommunizieren, rät Micho Spring, Global Corporate Chair bei Weber Shandwick.

Laut Studie diskutieren Konsumenten am häufigsten über Produkte. Rund sieben von zehn besprechen demnach ihre Einkäufe mit Freunden oder Bekannten. Dabei geht es aber auch um Kundenservice, den Umgang mit Mitarbeitern sowie Fehlverhalten oder Skandale, in die das Unternehmen involviert war.

Die Kommunikation um den Umgang mit Mitarbeitern kommunizieren bei weitem nicht alle. Dabei bleiben Multi-Brand-Unternehmen (52 Prozent) auch hier deutlich hinter Single-Brand-Unternehmen (73 Prozent) zurück. Entsprechende Auszeichnungen oder herausragende Platzierungen in einer „Best-of-Liste“ sollten deshalb unbedingt bekannt gemacht werden. (Quelle: aquisa)

Neues Gesetz gegen Betrug im Netz

Ein neues Gesetz soll betrügerische Geschäfte mit Abofallen im Internet eindämmen. Einen garantierten Schutz gibt es aber nicht. Experten raten daher weiter zu Vorsicht beim Umgang mit Kontakt- und Zahlungsdaten. 

Shops und Abo-Dienste im Internet müssen ihren Kunden ab sofort mit einer Schaltfläche deutlich machen, wenn sie kostenpflichtige Dienste oder Produkte bestellen. Das entsprechende "Gesetz zur Änderung des Bürgerlichen Gesetzbuchs zum besseren Schutz der Verbraucherinnen und Verbraucher vor Kostenfallen im elektronischen Geschäftsverkehr" trat am Mittwoch in Kraft. Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP) rief die Internet-Branche dazu auf, die jetzt auch gesetzlich geforderte Transparenz im Netz als Wettbewerbsvorteil zu nutzen. "Durch Kostenfallen ist viel Vertrauen verspielt worden."

Kunden müssen Zahlungspflicht kennen

"Verbraucher müssen ihre Rechte im Netz kennen", erklärte die Ministerin. "Der Button macht deutlich: Wenn ich jetzt klicke, kostet es!" Diese Lösung stelle sicher, dass Internetnutzer "nur zahlen müssen, wenn sie ihre Zahlungspflicht wirklich kennen", erklärte das Ministerium.

Vorsicht mit Kontaktdaten

Der Branchenverband Bitkom rief Internet-Nutzer dazu auf, auch mit der neuen Gesetzeslage bei Online-Transaktionen immer vorsichtig zu sein. "Das neue Gesetz gegen Kostenfallen im Web bringt mehr Klarheit und verringert die Risiken, kann aber keinen absoluten Schutz vor Betrug bieten", betonte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. Wer mit betrügerischer Absicht oder krimineller Energie im Internet Geschäfte machen wolle, werde sich von dem Gesetz wenig beeindrucken lassen. Zusätzliche Risiken gingen von unseriösen Anbietern im Ausland aus. Der Verbandsgeschäftsführer empfahl: "Am besten beugt man vor, indem man ohne triftigen Grund keine Kontakt- oder Zahlungsdaten angibt, dubiose Angebote grundsätzlich meidet und das Kleingedruckte liest." (Quelle: ProFirma)

EU drängt auf Backdoor bei sozialen Netzwerken und Cloud-Anbietern

Das Europäische Institut für Telekommunikationsnormen (ETSI) entwickelte für die EU technische Standards, damit Polizei und Geheimdienste in Echtzeit über eine Backdoor Zugriff auf alle Cloud-Dienste und soziale Netzwerke erhalten. Betroffen wären unabhängig vom Standort Cloud-Anbieter wie Amazon, Telekom, Microsoft aber auch Facebook, Twitter, Google Mail, LinkedIn und viele mehr.

Das technische Komitee "Lawful Interception" des ETSI hat in der Vergangenheit bereits Überwachungsstandards entwickelt, um Strafverfolgungsbehörden und Geheimdiensten Zugriff auf die Telekommunikation von Bürgern zu ermöglichen. Wenn EU-Kommissarin Neelie Kroes derzeit auf einen einheitlichen Rechtsrahmen der Cloud drängt, so dürfte dies damit im direkten Zusammenhang stehen. Das ETSI hat bereits einen Entwurf entwickelt, der Ermittlern und Geheimdiensten bei Cloud-Anbietern und sozialen Netzwerken eine geheime Hintertür öffnet, damit diese in Echtzeit die Kommunikation von verdächtigen Bürgern überwachen können. US-Sicherheitsbehörden haben schon länger umfangreiche Zugriffsrechte, sofern sie sich laut dem Patriot Act auf die Abwehr von Terrorgefahren berufen. Die US-Behörden dürfen aber nur landeseigene Anbieter zur Mitarbeit drängen, die EU will ihren Zugriff unabhängig vom Serverstandort erreichen.

Internet-Provider sollen eine Art technisches Frühwarnsystem für verschlüsselte Verbindungen installieren. Will sich jemand per HTTPS verbinden um der staatlichen Überwachung zu entgehen, wird der Datenstrom vom Internet-Provider über eine Standard-Umleitung geführt. Auf dem Rechner, der die Umleitung durchführt, sollen die Ermittler per "Man-in-the-middle"-Angriff Zugang zu den übermittelten verschlüsselten Daten erhalten. Die Nutzer erhalten von den Überwachungsmaßnahmen zu keinem Zeitpunkt Kenntnis. Der dafür verwendete Standard nennt sich "Dynamic Triggering" und steht beim ETSI kurz vor der Vollendung.

Das Komitee "Lawful Interception" vom ETSI setzt sich zusammen aus aktiven Geheimdienstmitarbeitern, ehemaligen Agenten, die nun bei Telekommunikations-Ausrüstern arbeiten und deren Technikern. Dazu kommen laut Erich Moechel vom ORF Polizeibeamte aus Spezialabteilungen, Ministerialbürokraten mit einschlägigen Aufgaben sowie Vertreter internationaler Telekommunikationsunternehmen und deren Zulieferer. Laut Moechel sei die behördliche Datenanalyse per "Deep Packet Inspection" und die Überwachung per "Man-in-the-Middle"-Angriff keine Utopie mehr. Zumindest die Analyse aller Datenströme kommt bereits in verschiedenen Staaten wie Großbritannien zur Anwendung. (Quelle: orf.at hyperland)

Trendforschung - Zukunftsinstitut prognostiziert Marktentwicklungen von morgen

Das Zukunftsinstitut hat 52 Mikrotrends identifiziert, die Anhaltspunkte zu künftigen Marktentwicklungen geben sollen. In der ausführlichen Studie geht es um die Themenfelder Lifestyle, Marketing, Food, Märkte, Konsum, New Work sowie Gesellschaft.

Sie sollen ad hoc Inspirationen liefern für neue Marktchancen und Produkte und sind nicht zu verwechseln mit langfristigen Trendbewegungen. Die beleuchteten Trends reichen Print-it-Yourself (Rubrik Lifestyle) über Community Eating (Food) und Crowd-Working (New Work) bis hin zur urbanen Landwirtschaft (Gesellschaft). Im Bereich Marketing werden unter anderem Märchenmarketing, Urban Hacking, Crowdfunding, Social Forecasting sowie archaischer Modernismus als Mikrotrends angeführt. Ebenfalls interessant ist der Blick auf die Märkte von morgen: hier nennen die Trendforscher zum Beispiel Symbiose-Business, Special Social Media, Smartphone as a Platform, Social Metering sowie soziale Mobilität. Auch im Bereich Konsum entwirft das Zukunftsinstitut ein breites Bild: Zensation, Recommerce, Curated Shopping und kollaborativer Konsum bilden hier die Leitplanken für aktuelle und künftige Entwicklungen. (Quelle: acquisa)

Jeder Zweite nimmt bei Jobwechsel Unternehmensdaten mit

Daten sind das Gold der Zukunft für viele Unternehmen. Dass dies auch immer mehr Mitarbeiter wissen, belegt eine aktuelle Studie. Demnach nimmt mehr als die Hälfte der Befragten bei einem Arbeitgeberwechsel Daten mit. Besonders Kundendaten sind begehrt.

Eine meist unterschätzte Gefahr für sensible Unternehmensdaten lauert direkt am Arbeitsplatz: 32 Prozent aller Angestellten haben bereits einmal vertrauliche Daten weitergleitet oder aus dem Unternehmen entfernt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Iron Mountain, einem auf Informationsmanagement und den Schutz geistigen Eigentums spezialisierten Unternehmen. Besonders groß ist das Risiko demnach immer dann, wenn Mitarbeiter die Arbeitsstelle wechseln.

Kein Unrechtsbewusstsein vorhanden

Europaweit nimmt gut die Hälfte aller Mitarbeiter (51 Prozent) beim Ausscheiden aus einem Unternehmen vertrauliche Unternehmensdaten mit. Besonders häufig handelt es sich dabei um Unternehmenspräsentationen (57 Prozent) und Datenbanken mit Kundenkontakten (53 Prozent). In 35 Prozent der Fälle nehmen die Jobwechsler Dokumente mit, an deren Erstellung sie persönlich beteiligt waren. In knapp 30 Prozent der Fälle werden sogar strategische Unternehmenspläne kopiert.

Vermeintlicher Besitzanspruch: Meine Daten gehören mir

Den Studienergebnissen zufolge steht hinter dem Datendiebstahl dabei nicht so sehr Arglist als vielmehr ein vermeintlicher Besitzanspruch der Mitarbeiter. Zudem versprechen sich viele der aus einem Unternehmen ausscheidenden Personen von der Mitnahme der Daten bessere Chancen bei ihrem neuen Arbeitgeber.

Besondere Risiken bei Kündigungen

Besonders gefährdet sind Unternehmensdaten immer dann, wenn die Mitarbeiter das Unternehmen nicht freiwillig verlassen. Bei einer Kündigung würde europaweit jeder dritte Mitarbeiter vertrauliche Informationen sogar gezielt entfernen oder austauschen. Deutsche Mitarbeiter sind allerdings nicht ganz so nachtragend: Hierzulande würden nur 22 Prozent zu derartigen Methoden greifen.

An der nicht repräsentativen Studie nahmen rund 2.000 Büroangestellte in Großbritannien, Frankreich, Spanien und Deutschland teil.
Die Studie zeigt einmal mehr, wie wichtig eine Sensibilisierung der Mitarbeiter für den Datenschutz und die Umsetzung von Datenschutzrichtlinien sind. (Quelle: acquisa)