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Aktuelles Juni 2009

1. Studie: Österreich entdeckt Multi-Channel-Vertrieb
2. IfM rechnet mit Turnaround für 2010
3. Immer mehr Firmenpleiten in Deutschland
4. Studie: Zahlungsmoral leidet unter Krise
5. Deutschen Exporte - stärkster Einbruch der Nachkriegszeit
6. Krise nutzt Discountern nicht
7. Auch ein einzelner Buchstabe kann als Marke geschützt sein
8. Auch ein einzelner Buchstabe kann als Marke geschützt sein
9. So ermitteln Sie die Kosten für die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen
10. Notleidende Firmen dürfen Steuern später zahlen
11. Neue Regelung für Lebenspartnerschaften
12. Ebay-Studie: Deutsche verbringen mehr Zeit beim Online-Shopping
13. Mittelstand trotzt der Krise
14. Merkel: Adresshandel soll nur noch mit Einwilligung möglich sein
15. Absolit veröffentlicht E-Mail-Marketing-Trends 2009
16. Verbraucherzentrale fürchtet Einknicken beim Listenprivileg
17. Billig.com schlägt Kaufhäuser
18. DFV sieht Aufwärtstrend für Franchise-Wirtschaft
19. DFV legt kostenlosen Franchise-Ratgeber neu auf


Studie: Österreich entdeckt Multi-Channel-Vertrieb

Österreichische Unternehmen wollen Kunden über verschiedene Kanäle hinweg binden. Ziel: den Absatzmarkt vergrößern und den Bekanntheitsgrad erhöhen.

Der Vertrieb über mehrere Kanäle gewinnt in Österreich an Bedeutung. Eine neue Studie des Multi-Channel Commerce-Experten Hybris zeigt: Österreichische Unternehmen investieren aktiv in den Mehrkanalvertrieb, über 85 Prozent der befragten Teilnehmer kommunizieren bereits über mehr als zwei Kanäle mit den Kunden. Der favorisierte Mix besteht dabei aus dem eigenen Online-Shop in Kombination mit Katalogen sowie dem Vertrieb im stationären Handel.

Das schlagkräftigste Argument für die Umsetzung einer Multi-Channel-Strategie ist die Erschließung neuer und anderer Zielgruppen: Mehr als 70 Prozent wollen auf diesem Weg ihren Absatzmarkt vergrößern und den Bekanntheitsgrad erhöhen. 43 Prozent versprechen sich zudem Wettbewerbsvorteile im globalen Vergleich. Ebenfalls über 70 Prozent der Befragten schätzen das Kundenbindungspotenzial des Mehrkanalvertriebs: Erkenntnisse über Kundenwünsche, Produktvorlieben oder Verkaufsschlager können von einem Kanal in den nächsten fließen.

IfM rechnet mit Turnaround für 2010

Vor dem Hintergrund des weltweiten Nachfrageeinbruchs ist die Wirtschaftslage im industriellen Mittelstand im Frühjahr 2009 zwar kritisch, eine Trendwende scheint aus Sicht der Unternehmen aber im Frühjahr 2010 möglich.

So lautet ein Ergebnis der neunten Befragungswelle des BDI-Mittelstandspanels. Im Zentrum der Erhebung standen die Entwicklung im Jahr 2008, die Erwartungen für das Krisenjahr 2009 sowie die Reaktionen der Unternehmen in wichtigen Bereichen des Managements (Absatz, Personal, Finanzierung). Aber auch der Einfluss der Finanzkrise auf die Unternehmensfinanzierung, die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die Krisenarbeit der Bundesregierung standen zur Beurteilung.

Eine Reform der Unternehmen- und Einkommensteuer und eine Vereinfachung bei der Versorgung mit Krediten und Bürgschaften - dies sind die wirtschaftpolitischen Maßnahmen, die den mittelständischen Industrieunternehmen am besten durch die Krise helfen. Das ist ein Ergebnis der Frühjahrsumfrage des BDI-Mittelstandpanels 2009. "In der Wirtschafts- und Steuerpolitik brauchen wir eine Beseitigung krisenverschärfender Elemente", forderte der Vorsitzende des BDI/BDA-Mittelstandsausschusses Arndt G. Kirchhoff. "Information und Beratung über Finanzierungshilfen aus den Konjunkturpaketen müssen zielgruppengerechter und schneller zur Verfügung gestellt werden", so Kirchhoff weiter.

Bei der Einschätzung der eigenen wirtschaftlichen Lage übersteigen die Negativ-Meldungen erstmals seit Beginn der Erhebung vor vier Jahren die Positiv-Meldungen: Der Beurteilungssaldo liegt sowohl für das Frühjahr (Minus 16,5) als auch für den Herbst 2009 (Minus 20,0) deutlich im negativen Bereich. Der wirtschaftliche Abschwung hat die Industrieunternehmen fest im Griff. Erst für den Jahresauftakt 2010 zeigen sich die Unternehmen wieder verhalten optimistisch: Der Saldo der Erwartungen liegt bei positiven 4,9 Punkten. "Das Jahr 2009 haben wir abgehakt. Wir sehen aber klare positive Ansätze für 2010", erklärte Kirchhoff.

Bedingungen für Kreditvergabe verschärfen sich

Der Chefvolkswirt der IKB Deutsche Industriebank, Kurt Demmer, bescheinigt einem Großteil der mittelständischen Firmen nach wie vor eine relativ stabile Finanzlage. "Allerdings mehren sich bei schwachen Umsätzen die Fälle, in denen sich etwa wegen Forderungsausfall Liquiditätslücken abzeichnen", erklärte Demmer. Angesichts verschärfter Kreditvergabebedingungen der Banken stelle dies die betroffenen Firmen oft vor große Probleme. Es wäre aus Sicht von Sparern und Geldanlegern fahrlässig, würden die Banken derzeit Kreditwünsche nicht besonders eingehend prüfen. "Zudem sind höhere Margen durchaus gerechtfertigt, wenn sie höheren Risiken Rechnung tragen. Der Kapitalmarkt ist hier wesentlich konsequenter als die Banken, wie die Spreads von Unternehmensanleihen zeigen", so Demmer weiter. Jetzt gelte es für die Firmen, konsequent alle innerbetrieblichen Liquiditätspotenziale zu erschließen sowie alternative Finanzierungsquellen zu nutzen: "Verschlankung der internen Prozesse, Kostenreduzierungen, Umstrukturierung der Passivseite, Aufstockung der Eigenkapitalbasis auch durch externe Mittel - dies sind Maßnahmen, die sich mittelfristig positiv auf den Kredit- und Investitionsspielraum auswirken werden."

Versuch des Festhaltens an der Stammbelegschaft

Aus Sicht von Professor Frank Wallau aus dem Institut für Mittelstandsforschung - IfM Bonn wird es in den nächsten Monaten bei vielen Mittelständlern zu Anpassungen beim Personalbestand kommen. "Aufgrund der starken Umsatzrückgänge werden einige Unternehmen gezwungen sein, Teile der Stammbelegschaft im Inland freizusetzen. Nach Angaben der Unternehmen könnten hiervon rund sechs Prozent der Beschäftigten betroffen sein", so Wallau. Trotzdem versuchen insbesondere die optimistisch in die Zukunft blickenden Unternehmen, ihren Fachkräftebedarf für den nächsten Aufschwung zu sichern.

Mittelstand hat Potenzial, gestärkt aus der Krise hervorzugehen

"Einige Unternehmen werden die aktuelle Krise nicht überleben", erwartet Peter Englisch, Partner bei Ernst & Young. "Es wird unweigerlich zu einer Marktbereinigung kommen. Allerdings ist die Mehrheit der Industrieunternehmen stark genug, um die aktuelle Durststrecke zu überstehen. Insgesamt hat der deutsche Mittelstand alle Chancen, zu den Gewinnern der Krise zu gehören, wenn sich die Unternehmen auf ihre Stärken konzentrieren und trotz Krise pro-aktiv neue Chancen suchen", so Englisch weiter. Die Exportorientierung erweist sich, analog zur Vergangenheit, auch für die Zukunft als potenzieller Erfolgsfaktor. Beläuft sich der Anteil der Optimisten unter den rein auf den Binnenmarkt orientierten Unternehmen auf gut 32 Prozent, geht über die Hälfte der Unternehmen mit überdurchschnittlich hoher Exportquote von einer verbesserten Position nach der Krise aus. Es wird also erwartet, dass das Wachstum im nächsten Aufschwung - analog zum letzten Konjunkturhoch - zunächst aus dem Ausland kommt.

Das BDI-Mittelstandspanel wird im Auftrag von BDI, Ernst & Young und der IKB vom Institut für Mittelstandsforschung - IfM Bonn seit 2005 durchgeführt. An der neunten Erhebungswelle der Online-Befragung haben sich über 1.500 Unternehmen beteiligt. Eine Zusammenfassung der Ergebnisse kann unter http://www.bdi-panel.emnid.de abgerufen werden.

Weitere Informationen: http://www.bdi-panel.emnid.de Zusammenfassung der Ergebnisse aus dem Frühjahr 2009 http://www.ifm-bonn.org/index.php?id=468 Projektbeschreibung, Darstellung aller Erhebungswellen seit dem Frühjahr 2005

Immer mehr Firmenpleiten in Deutschland

Immer mehr Unternehmen in Deutschland melden Insolvenz an: Die Zahl hat sich im ersten Quartal 2009 im Zuge der Krise um zehn Prozent erhöht.

In den ersten drei Monaten des jahres 2009 sind 7.712 Unternehmensinsolvenzen gemeldet worden. das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Die Gesamtzahl der Insolvenzen habe um 0,4 Prozent auf 39.004 zugenommen.

Die Verbraucherinsolvenzen gingen um 2,4 Prozent auf 24.106 zurück. Aus technischen Gründen beziehen sich die Änderungen auf Daten ohne Nordrhein-Westfalen. Die offenen Forderungen der Gläubiger bezifferten die Gerichte auf 9,7 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum 7,3 Milliarden Euro).

Allein im März erhöhten sich die Insolvenzen von Unternehmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 2.874 um 31,0 Prozent. Bei den Verbrauchern ergab sich mit 8.755 Insolvenzen ein Plus von 15,2 Prozent. Damit erhöhte sich die Gesamtzahl um 17,7 Prozent auf 14.216.

Studie: Zahlungsmoral leidet unter Krise

Die Zahlungsmoral in Deutschland leidet zunehmend unter der Wirtschaftskrise. Der Abwärtstrend verlangsamte sich allerdings im Mai.

Der prozentuale Anteil der Unternehmen, die ihre Rechnungen pünktlich zahlten, ging etwas langsamer zurück als im April, wie aus einer im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellten Studie des Wirtschaftsinformationsdienstleisters D&B hervorgeht. Der am Montag veröffentlichte D&B-Zahlungsindex fiel von 78,4 Prozent im April auf 78,19 Prozent im Mai. Der seit Anfang des Jahres auch auf monatlicher Basis erstellte Indikator fällt damit zum fünften Mal in Folge.

Der Index sagt aus, dass im Mai 78,19 Prozent der beobachteten Unternehmen ihre Rechnungen pünktlich bezahlten. Die durchschnittliche Verzugszeit betrug 9,46 (April: 9,32) Tage . Dieser Wert stieg zum fünften Mal in Folge.

Im Mai ging die Zahlungsmoral vor allem in der Pharmabranche deutlich zurück. Mit einem Anteil von 92 Prozent an Unternehmen, die ihre Rechnung pünktlich bezahlten, schnitt die Branche aber immer noch am besten ab. Bei den Banken zog der Indikator leicht an. Die von der Finanzkrise schwer getroffene Branche liegt damit erneut auf Rang zwei. Am schlechtesten ist die Zahlungsmoral weiter unter den Unternehmen der Transport- und Logistik-Sparte . Hier bezahlten nur etwas mehr als 68 Prozent der beobachteten Unternehmen ihre Rechnungen pünktlich.

Deutschen Exporte - stärkster Einbruch der Nachkriegszeit

Die deutschen Exporte sind im April so stark eingebrochen wie noch nie seit Bestehen der Bundesrepublik. Der Exportverband BGA rechnet für 2009 mit einem Umsatzrückgang von bis zu 15 Prozent.

Die deutschen Exporte sind im April so stark eingebrochen wie noch nie seit Bestehen der Bundesrepublik. Die Unternehmen verkauften Waren im Wert von 63,8 Milliarden Euro ins Ausland und damit 28,7 Prozent weniger als vor einem Jahr, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. "Das ist der stärkste Einbruch der Nachkriegszeit", sagte ein Statistiker der Nachrichtenagentur Reuters. Er sei aber nicht allein mit der weltweiten Wirtschaftskrise zu erklären, sondern auch mit dem starken Vergleichswert: Im April 2008 hatte der Exportumsatz mit 89,5 Milliarden Euro einen Rekordwert erreicht.

Auch im Vergleich zum Vormonat sanken die Ausfuhren mit 4,8 Prozent unerwartet deutlich. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich mit einem kalender- und saisonbereinigten Minus von 0,1 Prozent gerechnet. Im März hatte es mit 0,3 Prozent noch den ersten Zuwachs seit September 2008 gegeben, als wegen der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers der Welthandel kollabierte.

Wegen der weltweiten Nachfrageflaute rechnet der Exportverband BGA für 2009 mit einem Umsatzrückgang von bis zu 15 Prozent. Es wäre das erste Minus seit 1993 und das größte seit Gründung der Bundesrepublik 1949.

Krise nutzt Discountern nicht

Entgegen der Annahme vieler Marktforscher konnten Aldi, Lidl, Penny, Norma & Co bislang von der Wirtschaftskrise nicht profitieren.

Entgegen der Annahme vieler Marktforscher konnten die Discounter bislang von der Wirtschaftskrise nicht profitieren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage der zeitschrift "Horizont". Demnach stagniert die Einkaufsfrequenz weitgehend. Die Anzahl der Käufer, die mindestens einmal pro Woche einen Billig-Supermarkt aufsuchen, ging sogar um einen Prozentpunkt zurück (63 Prozent, 2008: 62 Prozent). Der Prozentsatz derjenigen, die alle zwei Wochen beim Discounter einkaufen, bleibt mit 19 Prozent stabil.

Branchenprimus Aldi kann sich dennoch freuen: Während die Präferenz bei den Konkurrenten weitgehend stabil geblieben ist, können die Mülheimer ihren Vorsprung ausbauen. Statt 41 Prozent wie im Vorjahr, erledigen nun 46 Prozent der Befragten hier ihre Einkäufe.

Auch ein einzelner Buchstabe kann als Marke geschützt sein

Ein Unternehmen kann einen einzelnen Buchstaben als Marke schützen lassen, hat das Gericht Erster Instanz der Europäischen gemeinschaften entschieden. Dazu muss der Buchstabe grafisch nicht besonders verändert werden.

Im konkreten Fall ging es um den griechischen Buchstaben Alpha, den die Firma Borco-Marken-Import Matthiesen GmbH & Co. KG vom Harmonisierungsamt für den Binnenmarkt (HABM) schützen lassen wollte. das Amt lehnte ab wegen fehlender Unterscheidungskraft des Zeichens. Eine Beschwerde gegen die Entscheidung wurde vom HABM ebenfalls zurückgewiesen. Diese Entscheidung sei falsch gewesen, so das Gericht

Studie: Kundenzeitschriften erfreuen sich zunehmender Beliebtheit

Kundenzeitschriften, die Kaufzeitschriften ähnlich sind, schaffen bei den Lesern Glaubwürdigkeit und Vertrauen. Die werbliche Absicht wird seitens der Konsumenten erkannt - aber akzeptiert.

Mit zunehmender Ähnlichkeit von Kundenzeitschriften und Kaufzeitschriften steigen Glaubwürdigkeit und Vertrauen, das Kunden diesen Publikationen zusprechen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von Client Vela, einem auf ganzheitliches Kundenmanagement spezialisierten Beratungsunternehmen. Demnach können Kundenzeitschriften die Beziehung zwischen Kunden und Unternehmen vertiefen und parallel Produktinformationen verbreiten und zahlen so auf die Unternehmensziele ein.

Die Studie zeigt, dass sich Kundenzeitschriften sowohl bei Unternehmen als auch bei deren Kunden zunehmender Beliebtheit erfreuen: Steigende Reichweiten, geschätzte 3.000 bis 4.000 Titel und eine Gesamtauflage von über 450 Millionen verdeutlichen, dass Kundenzeitschriften von immer mehr Firmen als sinnvolle Ergänzung zu den klassischen Instrumenten des Kundenmanagements gesehen werden.

Die im Rahmen der Studie befragten Kunden beurteilten Kundenzeitschriften mehrheitlich als aktuell (75,5 %) und größtenteils als relevant (46,9%). Die Inhalte von Kundenzeitschriften bieten für einen Großteil der Befragten (44,6%) eine ausgewogene Mischung an Informationen. Darüber hinaus beurteilt knapp jeder Dritte Kundenzeitschriften als kompetent, sorgfältig recherchiert, sachlich richtig sowie vertrauenswürdig und verlässlich.

Die Tatsache, dass Kundenzeitschriften PR- und Werbezwecke verfolgen, wird von Kunden durchaus wahrgenommen. Ein Teil der Kunden attestiert solchen Zeitschriften jedoch durchaus auch journalistische Qualitäten.

So ermitteln Sie die Kosten für die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen

Unternehmer müssen steuerlich relevante Unterlagen zwischen sechs und zehn Jahre aufbewahren. Für die Aufwendungen im Zusammenhang mit der Aufbewahrung ist eine Rückstellung zu bilden.

Die Berechnung dieser Rückstellung führt häufig zu Kontroversen zwischen Unternehmen und Finanzamt. In der Praxis stellen Unternehmen eine einfache Rechnung auf:
  • Sie ermitteln die voraussichtlichen Aufbewahrungskosten und multiplizieren diesen Aufwand mit der Zahl zehn. Schließlich müssen bestimmte Unterlagen ja zehn Jahre aufbewahrt werden.
  • Die Richter des Finanzgerichts Niedersachsen bestätigten nun jedoch die Verwaltungsauffassung, dass ein arithmetisches Mittel aus dem zehnjährigen Aufbewahrungszeitraum zu bilden ist und die voraussichtlichen Aufbewahrungskosten somit nicht mit dem Faktor zehn, sondern mit dem Faktor 5,5 zu multiplizieren sind.
  • Abzuzinsen ist die Rückstellung nicht.

Die Rückstellung für die Aufbewahrung von Geschäftsunterlagen ist danach folgendermaßen zu ermitteln:

Anteilige Mietaufwendungen für den Aufbewahrungsraum ………. Euro
Anteilige Abschreibung für den Aufbewahrungsraum ………. Euro
Anteilige Gebäudekosten lt. Aufstellung (z.B. Heizkosten, Stromkosten. Abschreibung Regale, Reinigungskosten, Hausmeisterkosten, Renovierungskosten, etc.) ………. Euro
= Jahresaufwand für Raum ………. Euro
abzgl. Abschlag von 20 Prozent für freiwillig aufbewahrte Unterlagen ………. Euro
= Jahresaufwand für aufbewahrungspflichtige Unterlagen ………. Euro
 Multipliziert mit Faktor 5,5 ………. Euro
= Rückstellungsbetrag ………. Euro
Finanzgericht Niedersachsen, Urteil v. 21.1.2009, Az. 3 K 12371/07, Revision beim BFH, Az. X R 14/09

Notleidende Firmen dürfen Steuern später zahlen

Firmen dürfen ihre Steuern in bestimmten Fällen später zahlen: Der Fiskus zeigt sich oft kulant – wenn das Unternehmen seine Notlage nachweisen kann.

Das schreibt das Unternehmer-Magazin handwerksblatt.de. Firmen können demnach einen Antrag auf Herabsetzung der regelmäßigen Einkommen- oder Gewerbesteuervorauszahlung stellen, wenn ihre Umsätze rückläufig sind oder Kunden Rechnungen nicht bezahlen. Dies sei die schnellste und einfachste Möglichkeit zu einer steuerlichen Entlastung.

Belege notwendig

Natürlich muss man dem Finanzamt belegen, warum der Gewinn einbricht, zum Beispiel mit betriebswirtschaftlichen Auswertungen.  Unternehmen sollten den Antrag rechtzeitig vor dem Fälligkeitstermin stellen, um Säumnis-Zuschläge zu vermeiden.

Wichtig: Das Unternehmen müsse eine verbesserte Ertragslage so schnell wie möglich melden – ansonsten mache es sich der Steuerhinterziehung schuldig. Bei Forderungsausfällen biete die Abgabenordnung zwei Möglichkeiten, um seine Steuern später zu zahlen: die Stundung und den Vollstreckungsaufschub. Es handle sich in beiden Fällen jedoch um eine Ermessensentscheidung.

Handwerksblatt.de hat beide Varianten genauer erläutert:

1. Stundung

Dafür muss der Steuerschuldner stundungsbedürftig und -würdig sein: Die Finanzbehörden können die Zahlungen nur dann ganz oder teilweise stunden, wenn die Einziehung der Steuern bei Fälligkeit "eine erhebliche Härte" für den Steuerpflichtigen bedeutet. Der Anspruch des Fiskus darf außerdem "durch die Stundung nicht gefährdet sein". Voraussetzung ist also, dass dem Steuerpflichtigen zum Fälligkeitszeitpunkt die zur Zahlung notwendigen Mittel fehlen – und er diese auch nicht kurzfristig beschaffen kann, etwa durch Kreditaufnahme oder durch den Verkauf von privaten oder nicht notwendigen Vermögenswerten.

Zudem prüft das Finanzamt, ob der Schuldner stundungswürdig ist. Sprich: Er darf die "mangelnde Leistungsfähigkeit" nicht selbst herbeigeführt haben, zum Beispiel durch Schlamperei oder überhöhte Privatentnahmen. Außerdem muss er seine Steuern bisher pünktlich gezahlt haben. Bei höheren Beträgen verlangt das Finanzamt oft auch eine Sicherheitsleistung.

2. Vollstreckungsaufschub

Eine Alternative zur strengen Stundungs-Prozedur: Bei drohender Vollstreckung kann ein Unternehmer den Aufschub bzw. die einstweilige Einstellung der Vollstreckung beantragen, wenn diese "im Einzelfall unbillig ist". Unbillig heißt: Die Vollstreckung oder eine einzelne Vollstreckungsmaßnahme würde dem Steuerschuldner einen unangemessenen Nachteil bringen, der vermieden werden kann – durch kurzfristiges Zuwarten (etwa sechs bis zwölf Monate) oder durch eine andere Vollstreckungsmaßnahme.

Ein Beispiel für Unbilligkeit: Das Finanzamt treibt Steuern aus früheren Betriebsprüfungen ein, obwohl die Existenz der Firma wegen erheblicher rechtshängiger Außenstände durch die Vollstreckung gefährdet ist.

Beraten lassen und Kontakt aufnehmen

Unternehmer sollten sich laut handwerksblatt.de Rat einholen und rechtzeitig mit dem Finanzamt Kontakt aufnehmen, wenn sich Probleme mit Steuerzahlungen abzeichnen.

Ganz wichtig: von sich aus eine konkrete Aufschublösung anbieten, zum Beispiel eine Ratenzahlung.

Die Erfahrung zeigt, dass die Vollstreckungsstellen in den meisten Fällen zu Ratenzahlungsvereinbarungen bereit sind, statt zu riskieren, dass der Betrieb den Bach hinunter geht und nichts mehr zu holen ist.

Neue Regelung für Lebenspartnerschaften

Durch das Erbschaftsteuerreformgesetz wurden die Regelungen zur erbschaft- und schenkungsteuerlichen Behandlung des Erwerbs unter eingetragenen Lebenspartnern geändert. Das Finanzministerium Bayern äußert sich zu der Anwendung der Neuregelung.

Durch das Gesetz zur Reform des Erbschaftsteuer- und Bewertungsrechts vom 24.12.2008 wurden die Regelungen zur erbschaft- und schenkungsteuerlichen Behandlung des Erwerbs unter eingetragenen Lebenspartnern geändert. Das Erbschaftsteuerreformgesetz kommt für Erwerbe zur Anwendung, für die die Steuer nach dem 31.12.2008 entsteht.

Die Erlasse vom 15.7.2005 (34 - S 3800 - 029 - 22 782/05) und vom 2.11.2005 (34 - S 3800 - 029 - 44 934/05) sind aufgrund der Gesetzesänderung nur noch für Erwerbsfälle anzuwenden, für die die Steuer vor dem 1.1.2009 entstanden ist. Hat der Erwerber einen Antrag auf Anwendung des ab dem 1.1.2009 geltenden Rechts entsprechend Art. 3 des Erbschaftsteuerreformgesetzes gestellt, gelten die Regelungen der Erlasse für die Besteuerung dieser Erwerbe nicht mehr.

Ebay-Studie: Deutsche verbringen mehr Zeit beim Online-Shopping

83 Prozent der Deutschen verbringen im Vergleich zum Vorjahr mehr Zeit bei der Suche nach Produkten und Dienstleistungen im Internet. Das hat eine Studie von Ebay ergeben.

Für das vergangene halbe Jahr bejahen immer noch ein Drittel der Befragten dies. Als Grund für den Trend zum E-Einkauf werden neben finanziellen Ersparnissen auch die Ruhe beim Shoppen, die Schnelligkeit und die Auswahl angeführt. Interessant auch: 61 Prozent gaben an, bewusst auf Anzeigen auf Shopping-Seiten zu achten, die ihrer konkreten Suchanfrage entsprechen. Bei 26 Prozent der User seien Anzeigen auf Suchmaschinen oder auf E-Commerce-Seiten zudem die Initialzündung zum Kauf, so Ebay.

Mittelstand trotzt der Krise

Die Rezession trifft kleine und mittlere Unternehmen bisher weitaus weniger hart als die übrige Wirtschaft. Der Jahresmittelstandsbericht 2009 geht von einem Umsatzrückgang von nur rund zwei Prozent aus.

Die massive Rezession trifft kleine und mittlere Unternehmen bisher weitaus weniger hart als die übrige Wirtschaft. Die knapp 4,5 Millionen mittelständischen Unternehmen in Deutschland erwarteten für dieses Jahr im Schnitt einen Umsatzrückgang von nur rund zwei Prozent, wie der Jahresmittelstandsbericht 2009 ausweist. Damit hätten sich die mittelständischen Firmen als Stabilitätsfaktor in der Konjunkturkrise erwiesen.

Gemessen an den Prognosen für die Gesamtwirtschaft - die Regierung rechnet mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts von sechs Prozent - beurteile der Mittelstand seine Aussichten damit auffallend zuversichtlich. Dahinter stehe, dass kleine und mittlere Firmen überproportional in den weniger exportabhängigen Branchen vertreten seien. Das gelte etwa für das Handwerk, das Gastgewerbe und den Einzelhandel: Sie könnten sich auf die trotz Krise bisher noch recht solide Konsumentwicklung stützen.

Die Zahl der Beschäftigten im Mittelstand werde in diesem Jahr zwar um rund 250.000 zurückgehen. Doch bei einer Gesamtzahl von gut 32 Millionen Arbeitnehmern und Selbstständigen entspreche auch dies mit 0,8 Prozent einem unterdurchschnittlichen Abbau: Für die Gesamtwirtschaft erwartet die Bundesregierung eine um 1,2 Prozent abnehmende Erwerbstätigkeit.

Der Jahresbericht der Arbeitsgemeinschaft Mittelstand, eine Kooperation aus neun Verbänden, liefert ein sehr direktes Stimmungsbild der Wirtschaftslage: Anders als die auf Modellrechnungen basierenden Konjunkturprognosen stützt er sich vor allem auf Unternehmensbefragungen.

Merkel: Adresshandel soll nur noch mit Einwilligung möglich sein

Angela Merkel hat in einer Rede auf dem 2. Deutschen Verbrauchertag mehr Transparenz im Adresshandel gefordert. Daten über Wohnort, Name und Kaufverhalten sollen nicht mehr ohne Zustimmung gehandelt oder zur Profilbildung genutzt werden können.

Sie werde sich dafür einsetzen, dass die auf dem Datenschutzgipfel getroffenen Vereinbarungen in der Novelle des Bundesdatenschutzgesetzes umgesetzt werden. In Zukunft solle die Verwendung personenbezogener Daten zu Zwecken der Werbung grundsätzlich nur noch mit Einwilligung der Betroffenen zulässig sein, so die Kanzlerin. Merkel räumte aber auch Spielraum für Ausnahmen ein: "Jeder weiß, dass Ausnahmen nicht ausgeschlossen sind, wenn das Wort "grundsätzlich" auftaucht."

Absolit veröffentlicht E-Mail-Marketing-Trends 2009

Der Großteil der Unternehmen vernachlässigt die Themen Mobile Marketing und Social Web. Das hat eine Untersuchung von Absolit Dr. Schwarz Consulting ergeben.

Nur jede zehnte Firma kümmert sich um diese Themen. Intensiv beschäftigen sich die E-Mail-Marketer hingegen mit der Generierung interessanter Inhalte, mit dem Aufbau ihres Adressverteilers, mit der Optimierung der Betreffzeile sowie mit dem Thema Personalisierung. Ganz oben auf der Agenda für die Zukunft steht, die Begrüßungsmails zu verbessern sowie das systematische Testen von Mailings. Auf den Rängen drei und vier folgen Segmentierung sowie die Adressgenerierung im Internet.

Verbraucherzentrale fürchtet Einknicken beim Listenprivileg

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (Vzbv) hält es für möglich, dass die große Koalition ihre Datenschutzpläne nicht konsequent umsetzt. Konkret befürchtet der Vzbv, dass die Nutzung von Listendaten ohne Zustimmung weiterhin möglich sein könnte.

Deshalb spricht sich der Verband in einer Pressemitteilung erneut für die Einführung des Opt-In aus. Der Regierungsentwurf und die Beschlüsse des Datenschutzgipfels vom Dezember müssten trotz des Drucks diverser Lobbyisten umgesetzt werden.

Eine Umfrage von Allensbach hat unterdessen ergeben, dass über 80 Prozent der Deutschen misstrauisch sind, wenn es um den Umgang von Unternehmen mit Daten geht. Lediglich acht Prozent vertrauen Firmen in dieser Hinsicht. Entsprechend groß ist die Sorge, dass die eigenen Daten nicht ausreichend geschützt sind. 61 Prozent machen sich hierüber Gedanken, ein Drittel wiederum nicht. Vorsichtiger geworden mit ihren Daten sind gut 50 Prozent, ein Viertel der Befragten gibt an, immer vorsichtig gewesen zu sein. Knapp ein weiteres Drittel hat offenbar noch keine schlechten Erfahrungen gemacht

Billig.com schlägt Kaufhäuser

Der Einzelhandel darbt in der Krise – der ganze Einzelhandel?
window.google_render_ad(); Die aktuelle Wirtschaftsflaute beschleunigt den Trend zum Einkaufen über das Internet. Während sich der klassische Einzelhandel abmüht, erreichen Online-Shops zum Teil Rekordzuwächse. Das gilt nicht nur für Bücher, sondern etwa auch für Reifen oder Tierfutter. Die Preiswahrnehmung im Netz, transparent durch entsprechende Seiten, bestimmt die Preiswahrnehmung im Geschäft – und setzt alle Branchen unter Druck. Auch die Insolvenzen von Kaufhäusern haben den Internethandel gestärkt, weil vor allem Textilhersteller nach neuen Absatzkanälen suchen. Im Unterschied zum klassischen Einzelhandel rechnet man deshalb für die Online-Variante mit einem deutlichen Plus am Jahresende.

DFV sieht Aufwärtstrend für Franchise-Wirtschaft

Der kontinuierliche Aufwärtstrend in der deutschen Franchise-Wirtschaft hat sich fortgesetzt. Das geht aus den Zahlen für das Geschäftsjahr 2008 hervor, die der Deutsche Franchise-Verband (DFV) jetzt veröffentlicht hat. Im Auftrag des DFV befragte das Internationale Centrum für Franchising & Cooperationen (F&C) rund 1.000 Unternehmen.

Demnach stieg der Umsatz der deutschen Franchise-Wirtschaft von 41,5 Milliarden Euro im Jahr 2007 auf insgesamt 47 Milliarden Euro in 2008. Dies entspricht einem Plus von 13 Prozent. Auch die Zahl der Franchise-Systeme wuchs. Nach Informationen des DFV waren im Jahr 2008 bundesweit 950 Franchise-Systeme aktiv - 40 Unternehmen mehr als im Vorjahr. Nach Verbandsangaben setzen auch traditionelle Filialisten bei der Expansion immer häufiger auf Franchise-Partner. Der Verband bemerkt nach eigenen Angaben einen deutlichen Trend zur Dienstleistung weiterhin zur Systemgastronomie. Rund die Hälfte der Franchise-Systeme bieten Dienstleistungen an, knapp ein Drittel betreiben Handelsunternehmen. Das Gastgewerbe konnte um annähernd zwei Prozent auf 13 Prozent zulegen und das Handwerk blieb stabil bei sieben Prozent im Jahr 2008.

Der DFV registrierte im vergangenen Jahr 6.000 neue Franchise-Nehmer, sodass im Jahr 2008 rund 57.000 Franchise-Nehmer als selbstständige Partner eines Franchise-Systems aktiv waren. Außerdem expandieren die Partner laut DFV zunehmend innerhalb der Franchise-Systeme, indem sie mehrere Standorte betreiben. Für das Jahr 2008 meldet der DFV rund 450.000 Beschäftigte in der deutschen Franchise-Wirtschaft. Angesichts der Wirtschaftskrise rechnet Verbandschef Torben L. Brodersen allerdings damit, dass sich das bisherige Wachstum nicht in dieser Größenordnung vorsetzen wird.

DFV legt kostenlosen Franchise-Ratgeber neu auf

Der Deutsche Franchise-Verband (DFV) gibt eine Neuauflage seines Ratgebers heraus, der auch ein Mitgliederverzeichnis des Verbandes enthält. Wie der Verband mitteilt, dient der 130 Seiten umfassende Ratgeber als Leitfaden für Existenzgründer, die sich als Franchise-Partner selbstständig machen.

Die Publikation informiert über den Vertrag, die Finanzierung und bietet Tipps und Checklisten zur Orientierung in der deutschen Franchise-Wirtschaft. Im Katalogteil stellen sich die Franchise-Systeme vor, die Vollmitglieder des DFV sind. Außerdem bietet der Verbandsratgeber im dritten Teil die Kontaktdaten von Franchise-Experten unter den Anwaltskanzleien und Unternehmensberatern.

Mit der Publikation wendet sich der Verband nach eigenen Angaben nicht nur an Existenzgründer, sondern auch an Unternehmer, die eine Expansion als Franchise-Geber anstreben. Ferner soll sich der Ratgeber für Berater von Existenzgründern eignen. Dazu gehören beispielsweise Arbeitsagenturen, Industrie- und Handelskammern und die Wirtschaftsförderung der Länder. Außerdem soll das Buch Journalisten und Vertreter aus Politik und Wirtschaft als Leitfaden zum Thema Franchising dienen. Der DFV-Ratgeber kann kostenlos auf der Verbandsseite www.franchiseverband.com bestellt werden.

Der Deutsche Franchise-Verband e.V. ist seit 1978 zentraler Repräsentant der deutschen Franchise-Wirtschaft und versteht sich als Qualitätsgemeinschaft der Franchise-Branche.