<

Aktuelles Januar 2005

Obi-Gründer tritt nach 30 Jahren zurück

Manfred Maus, Gründer der Baumarktkette Obi, wird künftig keine Funktionen mehr bei der nach eigenen Angaben größten deutschen Baumarktkette wahrnehmen. Das gab am 20. Dezember eine Sprecherin der Mülheimer Tengelmann-Gruppe bekannt. Tengelmann-Chef Karl-Erivan-Haub hatte bereits zuvor den Obi-Aufsichtsratsvorsitz von dem 69-jährigen Maus übernommen. Den Vorstandsvorsitz bei Obi hatte Maus schon im Jahr 2000 abgegeben.
Das als Franchise-System organisierte Unternehmen betreibt in elf Ländern 486 Märkte und erwirtschaftet einen Gesamtumsatz von rund fünf Mrd. €. Tengelmann hält seit 1985 die Mehrheit an der international tätigen Baumarkt-Kette mit Sitz in der Kleinstadt Wermelskirchen (Rheinisch-Bergischer Kreis). Tengelmann-Chef Haub hatte erst im vergangenen Monat bei der Bilanzvorlage eine weitere Expansion der Kette auch in Deutschland angekündigt.
Maus begründete seinen Rückzug damit, dass er mit nahezu 70 Jahren mehr Zeit für sein Privatleben haben wolle. Erst im November 2004 war er mit dem Lifetime Award des Hauptverbands des deutschen Einzelhandels (HDE) ausgezeichnet worden.
(Quelle: Handelsblatt)

Studie zeigt Schwächen deutscher Unternehmer in Sachen Preismanagement auf

Über dreiviertel aller deutschen Unternehmen kommen mit ihrem Preismanagement und ihrer Preisstrategie nicht parat. Dieses Ergebnis offenbarte nun eine empirische Studie der Marketingberatung UGW in Wiesbaden. Größtes Manko: Die Reaktionen der Kunden auf die eigenen Preismaßnahmen werden von einem sehr großen Teil der Unternehmen unterschätzt.
Ebenso missachten viele Firmen die potenziellen Gegenmaßnahmen des Wettbewerbs. Auch die eindeutige Positionierung der Unternehmen weist bei 41 Prozent der Befragten deutliche Schwächen auf. Darüber hinaus verzichten 75 Prozent der Unternehmen auf das Monitoring. Von den übrigen setzt die überwiegende Mehrheit die gewonnenen Erkenntnisse nicht für das Preis- und Konditionenmanagement ein. Auch das Thema Pricing birgt viele Schwierigkeiten für Unternehmen: das Ziel des häufig noch umsatzgetriebenen Vertriebsentlohnungssystems steht dem Unternehmensziel "hohe Umsatzrendite" entgegen. Für die Befragung Pricing Excellence 2004 befragte UGW von Mitte März bis Mitte April 2004 insgesamt 1.500 Verantwortliche aus den Bereichen Vertrieb sowie Preis- und Konditionenmanagement.
(Quelle: Pro Firma)

KfW führt risikogerechte Zinsen in gewerblichen Förderprogrammen ein

Die KfW führt zum 1. April 2005 in den gewerblichen Förderprogrammen risikogerechte Zinsen ein und ermöglicht damit eine individuelle Zinsgestaltung bei diesen Krediten. Jeder Unternehmer wird zukünftig mit den Risikokosten belastet, die er auch verursacht. Bisher gelten einheitliche Zinssätze für alle Unternehmen. Das neue risikogerechte Zinssystem stellten Wolfgang Clement, Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, und Hans W. Reich, Sprecher des Vorstands der KfW Bankengruppe, in Frankfurt vor. Durch das risikogerechte Zinssystem werden wieder mehr Unternehmen Zugang zu Förderkrediten erhalten. Denn auch für schwächere Unternehmen, denen der Zugang zu Förderkrediten heute häufig versperrt ist, steigen die Chancen auf eine günstige KfW-Finanzierung. Zudem setzt das risikogerechte Zinssystem Anreize für Mittelständler, ihre wirtschaftlichen Verhältnisse zu verbessern. Belohnt wird der, der gute wirtschaftliche Verhältnisse vorweisen kann. Das neue risikogerechte Zinssystem hat die KfW in enger Zusammenarbeit mit der Bundesregierung und den Verbänden der Kreditwirtschaft erarbeitet. Nach diesem System bestimmen zwei Einflussgrößen den Zinssatz, den ein Mittelständler für einen Förderkredit zahlen muss: Zum einen die wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens, d. h. die Bonität des Kreditnehmers, und zum anderen die Werthaltigkeit der Sicherheiten, die das Unternehmen für den Kredit stellen kann. Bonität und Sicherheiten eines Unternehmens werden von der Hausbank ermittelt, die wie bisher auch das volle Risiko für diese Förderkredite trägt. Banken und KfW haben sich hierfür auf sechs Bonitätsklassen und vier Besicherungsklassen geeinigt. Jedem Unternehmen wird von der Hausbank individuell die jeweilige Klasse zugeordnet. Durch Kombination dieser beiden Klassen ergeben sich sieben Preiskorridore, die mit maximalen Obergrenzen versehen sind. Weitere Informationen sind bei der KfW unter www.kfw.de zu erhalten.

KMU-Förderung: EU definiert Kleinstunternehmen sowie kleine und mittlere Unternehmen neu

Ab dem 1. Januar 2005 gilt die neue EU-Definition für Kleinstunternehmen sowie für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die entsprechend bei KMU-Förderung angewandt werden muss. Bei den einzelnen Unternehmens-Größenklassen wurden die finanziellen Schwellenwerte für den Jahresumsatz und die Jahresbilanzsumme angehoben, während die Mitarbeiterzahl unverändert geblieben ist.
Danach haben Kleinstunternehmen weniger als 10 Mitarbeiter und weniger als 2 Millionen Euro Jahresumsatz bzw. Bilanzsumme. Wer zwischen 20 und 50 Mitarbeiter führt sowie einen Jahresumsatz bzw. eine Bilanzsumme von 10 Millionen Euro aufzuweisen hat, ist Inhaber eines Kleinunternehmens. Mittlere Unternehmen weisen bis zu 250 Mitarbeiter und einen Jahresumsatz bis zu 50 Millionen oder eine Bilanzsumme von bis 43 Millionen Euro auf. Zudem unterscheidet die EU-Kommission drei Unternehmenstypen: eigenständiges Unternehmen, Partnerunternehmen und verbundenes Unternehmen. Je nach Unternehmenstyp müssen die Mitarbeiterzahlen sowie die finanziellen Schwellenwerte dem Antrag stellenden Unternehmen anteilsmäßig bzw. vollständig zugerechnet werden, um die endgültige Einstufung vornehmen zu können. Das bisher angewandte Unabhängigkeitskriterium entfällt dafür. Erstmalig räumt die EU-Kommission den Unternehmen die Möglichkeit ein, eine Selbsterklärung hinsichtlich ihrer Einstufung abzugeben. Vor diesem Hintergrund hat der Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands zusammen mit seinen Mitgliedsbanken ein Informationsblatt für die neue KMU-Definition erarbeitet. Dieses kann im Internet unter http://www.voeb.de/content_frame/downloads/kmu-definition.pdf heruntergeladen werden.
Bundesweite Umfrage zum Informations- und Beratungsbedarf von KMU im E-Business. Wie zahlreiche aktuelle Studien belegen, wird E-Business insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) noch immer durch zahlreiche Probleme behindert.Neben technischen und finanziellen Restriktionen stellen die fehlende Zeit der Entscheidungsträger, sich selbst intensiv mit den relevanten Aspekten des E-Business zu beschäftigen und die daraus resultierenden Informations- und Umsetzungsdefizite ein wesentliches Hemmnis dar. Um diesem Problem zu begegnen, wurden von der öffentlichen Hand zahlreiche Informations- und Beratungsangebote zum Thema E-Business initiiert, die kleineren Unternehmen beim Einstieg in den elektronischen Geschäftsverkehr und beim erfolgreichen Ausbau der Internetaktivitäten helfen sollen. So unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit seit Mitte 1998 bundesweit mehr als 20 Kompetenzzentren für den elektronischen Geschäftsverkehr. Diese Kompetenzzentren, unter ihnen auch das ECC Handel, sind im Netzwerk Elektronischer Geschäftsverkehr (NEG) zusammengeschlossen und informieren kleine und mittlere Unternehmen sowie das Handwerk in ihrer Region neutral zum Thema E-Business. Darüber hinaus beraten sie die Unternehmen und bieten zahlreiche Veranstaltungen an. Unter Federführung des ECC Handel führt das NEG nun die Erhebung "Elektronischer Geschäftsverkehr in Mittelstand und Handwerk" durch. Diese vom Zentralverband des Deutschen Handwerks und dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag unterstützte Befragung dient dazu, das Leistungsangebot der Kompetenzzentren noch stärker an den Bedürfnissen auszurichten. Kleine und mittlere Unternehmen können sich vom 4. Januar bis zum 28. Februar 2005 unter der Internetadresse http://umfragen.ifhkoeln.de an der Umfrage beteiligen. Alle Teilnehmer erhalten auf Wunsch eine Kurzauswertung der Ergebnisse zugeschickt.

Arbeitslosenquote steigt auf 10,3 Prozent

Nürnberg -  Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im November saisonbedingt um 50.800 auf 4.257.300 gestiegen. Das waren zugleich 73.700 mehr als vor einem Jahr, berichtete die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Punkte auf 10,3 Prozent.
Der Vorstandsvorsitzende der BA, Frank-Jürgen Weise, sagte, es gebe zwar deutliche Hinweise für eine Belebung der heimischen Nachfrage. Das Wachstum der Wirtschaft reiche aber noch nicht aus, um genügend positive Impulse für den Arbeitsmarkt zu geben.
Im Westen Deutschlands waren im November 2.726.900 Männer und Frauen als Arbeitslose registriert. Das waren 34.500 mehr als im Oktober und 61.800 mehr als vor einem Jahr. Im Osten waren Ende November 1.530.400 Menschen ohne Beschäftigung. Das waren 16.300 mehr als im Vormonat und 11.800 mehr als zwölf Monate zuvor. Die Arbeitslosenquote liegt im Osten mit 17,7 Prozent nach wie vor mehr als doppelt so hoch wie im Westen mit 8,3 Prozent.
Die saisonbereinigte Arbeitslosenzahl nahm zwar im November noch einmal um 7000 auf 4,464 Millionen zu. Der Anstieg fiel aber deutlich niedriger aus als in den drei Vormonaten. Im Westen stieg die um Witterungseinflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl um 3000, im Osten erhöhte sie sich um 4000.
(Quelle - Welt.de)