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Aktuelles Ferbruar 2005

Neue EU-Leitlinien zu "Unternehmen in Schwierigkeiten"

Die neuen Leitlinien der Gemeinschaft für staatliche Beihilfen zur Rettung und Umstrukturierung von Unternehmen in Schwierigkeiten konkretisieren, wann eine Förderung von Unternehmen ausgeschlossen ist.
Die bereits in den relevanten Programmmerkblättern der KfW enthaltene Regelung (ABl. der EU C 244/2 vom 01.10.2004) gilt für die Mehrzahl der gewerblichen ERP- und KfW-Kreditprogramme. Die KfW stellt im Internet ein neues Merkblatt zur Identifizierung von Unternehmen in Schwierigkeiten im Sinne der EU-Definition zur Verfügung.
Weitere Informationen sind unter http://www.kfw-mittelstandsbank.de als PDF erhältlich.

Max Schmeling: Einer der ersten Franchise-Nehmer der Bundesrepublik Deutschland

Max Schmeling: Einer der ersten Franchise-Nehmer der Bundesrepublik Deutschland Dass der letzte Woche verstorbene Max Schmeling ein Spitzensportler und Weltklasse-Sportler war, wissen wohl die meisten Deutschen. Doch war der Do-it-yourself-Mann auch ein erfolgreicher Unternehmer und sogar einer der ersten Franchise-Nehmer in Deutschland.
Als Anfang der 50er Jahre der amerikanische Getränkekonzern Coca-Cola sein Vertriebsnetz in Deutschland ausbauen wollte, traf Schmeling mit Coca-Cola-Chef James Farley zusammen. Die beiden hatten sich Jahre vorher in den Staaten anlässlich eines Boxtuniers kennen gelernt. Drei Jahre später war es dann soweit: Max Schmeling, der immens hohe Einstiegsgebühren zahlen musste, erhält die Coca-Cola-Konzession und wird Lizennehmer des Konzerns.
Er erhält zunächst nur die Lizenz für das Gebiet Hamburg-Ost und gründet die "Getränke-Industrie Max Schmeling & GmbH und Co. KG". Für sein neues Unternehmen gibt Schmeling sogar die Landwirtschaft auf. "Was mir an kaufmännischem Denken noch fehlte, das habe ich mir erarbeitet. Ich habe oft noch lange bis in die Nacht hinein gesessen und gearbeitet, habe Bücher über Wirtschaftsprobleme gelesen und Fachliteratur gewälzt", so der ehemalige Box-Weltmeister. (Quelle: Berliner Morgenpost)

Zinssenkung bei der landeseigenen Mittelstandsförderung

Zinssenkung bei der landeseigenen Mittelstandsförderung Mit sofortiger Wirkung werden die Zinssätze für das Bayerische Mittelstandskreditprogramm (MKP) um einen halben Prozent-Punkt abgesenkt.
Landesweit betragen die Basiszinssätze im MKP nun 2,0 % für Existenzgründer und 3,0 Prozent für bestehende Unternehmen; sie werden für die gesamte Laufzeit der Darlehen (5 bis 15 Jahre) fest zugesagt. Durch den zusätzlichen Einsatz von EU-Mitteln in den von der EU-Osterweiterung besonders betroffenen Gebieten Nord- und Ostbayerns können die MKP-Darlehen hier auch für bestehende Unternehmen zu 2 % ausgereicht werden. Der Finanzierungsanteil beträgt bis zu 40 % und kann mit zinsgünstigen Ergänzungsdarlehen der LfA Förderbank Bayern auf bis zu 100 % aufgestockt werden. Das MKP ist das wichtigste bayerische Förderinstrument für die Investitionsfinanzierung mittelständischer Unternehmen. In diesem Zusammenhang richtet das Ministerium einen erneuten Appell an die Banken, die öffentlichen Finanzierungshilfen zu nutzen und dem Mittestand anzubieten. Aus dem MPK werden in ganz Bayern kleine und mittlere gewerbliche Unternehmen der Industrie, des Handwerks, des Handels, der Straßenverkehrs-, des Hotel- und Gaststättengewerbes sowie des sonstigen Dienstleistungsgewerbes gefördert. Außerdem werden Angehörige Freier Berufe mit Ausnahme der Heil- und Heilhilfsberufe unterstützt. Weitere Informationen sind unter www.lfa.de erhältlich.

DFV startet Qualitätsoffensive

Die Mitglieds-Unternehmen des Deutschen Franchise-Verbandes e.V. (DFV), McDonald's Deutschland Inc. und mobilcom Communicationstechnik GmbH, erhalten als erste Franchise-Systeme das DFV Zertifikat "Geprüftes Mitglied des neuen DFV System-Checks. Im Rahmen des Seminars "Franchising live erleben - Ein Tag bei McDonald's" überreichte heute Hans Frömbling, Vizepräsident des DFV das Qualitätszertifikat an Adriaan Hendrikx, Managing Director McDonald's sowie an Hubert Kluske, Bereichsleiter Shop-Vertrieb mobilcom. Das DFV Zertifikat bescheinigt beiden Unternehmen die Einhaltung der festgelegten Mindeststandards für Franchise-Systeme, die gemeinsam vom DFV und dem Internationalen Centrum für Franchising und Cooperation (F&C) aufgestellt wurden. Damit unterstreichen McDonald's und mobilcom die Seriosität und den Qualitätsanspruch ihrer Systeme. McDonald's, langjähriges Mitglied des DFV, absolvierte als erstes Franchise-Unternehmen dem DFV System-Check. "Es war uns ein besonderes Anliegen und wir sind erfreut, dass wir als erstes Unternehmen den System-Check absolviert haben. Damit möchten wir auch andere Franchise-Systeme zur Teilnahme an dieser Qualitätsprüfung animieren", sagt Adriaan Hendrikx, Managing Director McDonald's.

Qualitätsgemeinschaft der Franchise-Branche: DFV Der Branchenverband DFV stellt aufgrund seines Aufnahmeverfahrens schon heute die Qualitätsgemeinschaft der deutschen Franchise-Wirtschaft dar und ermöglicht eine klare Abgrenzung zu unseriösen Systemen. "Durch die Einführung des System-Checks wird das Qualitätsmanagement der Branche verstärkt und das Gütesiegel "Mitglied im DFV" erhält eine noch zentralere Bedeutung", betont Torben Leif Brodersen, Geschäftsführer des DFV, die Wichtigkeit des neuen Prüfverfahrens. DFV System-Check sichert Qualitätsstandards Der DFV System-Check stellt ein Erweiterung des bisherigen Aufnahmeverfahrens dar.

Alle Franchise-Unternehmen, die DFV-Mitglied sind oder werden wollen, sollen zukünftig in regelmäßigen Abständen (alle drei Jahre) diese umfassende Überprüfung durchlaufen. Der DFV System-Check beinhaltet eine Prüfung des Franchise-Vertrages und des Franchise-Handbuches nach den Qualitäts-Mindeststandards für Unternehmensnetzwerke, der so genannten System-Check-Richtlinie. Weiterhin erfolgt eine Beurteilung in den Bereichen Systemkonzept, Produkte/Leistungen, Strategie und Management sowie eine stichprobenartige Befragung der Franchise-Nehmer-Zufriedenheit. Die Überprüfung der Systeme wird durch eine neutrale Bewertungsgesellschaft, dem Internationalen Centrum für Franchising und Cooperation (F&C) in Münster, durchgeführt. Dadurch wird die Objektivität und Unabhängigkeit des System-Checks gewährleistet. Entspricht das Unternehmen den Anforderungen des DFV, ist es berechtigt, das DFV Zertifikat für die folgenden drei Jahre zu führen. "Der System-Check des Verbandes schafft Standards von denen alle seriösen Franchise-Geber profitieren", erläutert Hubert Kluske, Bereichsleiter Shop-Vertrieb mobilcom. "Auch als renommierter Franchise-Geber ist es wichtig, dass die Qualität des eigenen Systems von objektiver Seite bestätigt wird." Der DFV-System-Check führt zu einer von der Politik, Wissenschaft, Praxis und Öffentlichkeit seit langem geforderten Positivliste seriöser Franchise-Systeme. Den einzelnen Franchise-Systemen ermöglicht das neutrale, objektive Zertifikat Vorteile am Absatz-, Personal-, Partner-, Beschaffungs-, Kapitalmarkt und gegenüber der Öffentlichkeit. Insbesondere gegenüber Kapitalgebern und Lieferanten kann eine Verbesserung der Verhandlungsposition erreicht werden. Bestehenden sowie zu akquirierende Franchise-Partner ermöglicht der System-Check eine Hilfestellung bei der Beurteilung des Systems. Der DFV System-Check wurde durch eine Arbeitsgruppe aus Vertretern des DFV, F&C, Franchise-Unternehmern und den DFV als Experten angeschlossenen Rechtsanwälten ausgearbeitet. Der Rechtsausschuss des Verbandes hat das Konzept zudem überprüft und bestätigt.

Noch befindet sich der DFV System-Check in seiner Pilotphase, das heißt, er wird nur bei Unternehmen durchgeführt, die sich dazu freiwillig bereit erklären. Bis heute haben sich bereits mehr als 10 Franchise-Unternehmen angemeldet, die bis Ende 2004 den Check absolvieren werden. Auf der Mitgliederversammlung des DFV im Mai 2005 wird der System-Check voraussichtlich in die Verbands-Satzung aufgenommen. Der Deutsche Franchise-Verband e.V. ist seit 1978 zentraler Repräsentant der deutschen Franchise-Wirtschaft und vertritt die Branche auf nationaler und internationaler Ebene. Durch die Überprüfung der Unternehmen bei ihrer Aufnahme und die verbindlichen Richtlinien für faires Franchising, stellt der DFV die Qualitätsgemeinschaft der Franchise-Branche dar.

Starternetz: Frauen gründen anders

Unternehmensgründungen von Frauen weisen im Vergleich zu Männern deutliche Unterschiede auf. Der Wichtigste: Selten gehen Frauen den klassischen konventionellen Weg in die Selbstständigkeit. Anders als im Bereich der "neuen Selbstständigen" und der new economy ist die typische Unternehmensgründerin zwischen 35 und 45 Jahre alt, lebenserfahren mit einem überwiegend traditionellen familiären Hintergrund und gut ausgebildet. Die Familienphase, die vielfach mit einer mehrjährigen Unterbrechung der früheren Erwerbsarbeit verbunden war, ist weitgehend abgeschlossen. Durch die familienbedingten Unterbrechungszeiten ist ein großer Teil der Frauen finanziell von ihren Männern abhängig und verfügt über kein eigenständiges Einkommen. Mit Blick auf neue berufliche Perspektiven geht es bei der Unternehmensgründung deshalb vielfach vor allem um Unabhängigkeit und Entscheidungsfreiheit. Für die Unternehmensnachfolge und die Unternehmensgründung heißt das in der Konsequenz: Durch familienbedingte Unterbrechungszeiten in der Erwerbsarbeit verfügen die Frauen über kein Eigenkapital, es mangelt ihnen an verwertbaren beruflichen Erfahrungen, an betriebswirtschaftlichem Wissen, an strategischer Planungskompetenz und nicht zuletzt an der Einbindung in berufliche Netzwerke. Unter den Erwerbstätigen in Deutschland sind derzeit rund 10 Prozent Selbstständige.
Besonders auffallend: die geringe Beteiligung von Frauen - nur jede zwanzigste Frau, aber jeder achte Mann ist selbstständig, freiberuflich oder unternehmerisch tätig. Und doch: Im Jahre 2000 waren bundesweit 1,01 Millionen Unternehmerinnen tätig. Das entspricht einem Anteil von knapp 28 Prozent. Mehr als die Hälfte der Betriebsgründungen erfolgt im Dienstleistungsbereich - mit steigender Tendenz. Die Neugründung ist für Frauen und Männer der häufigste Weg in die Selbstständigkeit. Bei den Betriebsübernahmen treten Frauen bisher kaum in Erscheinung.