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Aktuelles Januar 2010

Matthias Horx: Zukunftsinstitut benennt Schlüsseltrends der 2010er Jahre
Matthias Horx und sein Expertenteam haben für Ihren neuen Trend-Report 2010 wieder Untersuchungen durchgeführt, was die Gesellschaft von morgen im Spannungsfeld zwischen Technik, Sozialstrukturen und Wertewandel-Prozessen im nächsten Jahrzehnt bewegt.Es wurden 10 Schlüsseltrends ausgemacht.

Trend Eins: Produkte, Stückzahlen und Output haben ausgedient, die Steigerung des gesellschaftlichen Wohlstands und die Selbstverwirklichung jedes Einzelnen stehen jetzt im Vordergrund des "Kreativen Kapitalismus". Nicht mehr ganz neu ist Trend Zwei: China. Die Volksrepublik habe, wie einige andere asiatische Länder auch, die Krise genutzt und steigt zum Mega-Player der kommenden Jahrzehnte auf, so das Zukunftsinstitut.

Auch Apps sieht Matthias Horx als wichtigen Trend: „Apps sind für die Computerindustrie, was Ikea für die Möbelbranche war: Billy für den digitalen Bürger." Sie seien die Treiber der nächsten Runde der digitalen Revolution. Mit der wachsenden Verbreitung von Smartphones geht auch ein steigender Bedarf an Verortung einher. Deshalb sei Kartographie ein weiterer Trend.

Wichtig werde zudem die Frage, ob bei der Energieversorgung ein Sprung von der Zentralität zur Dezentralität gelinge. Das Technik- und Effektivitätsproblem verlagere sich zunehmend in eine Diskussion über die Integration in neue Technologien und neue ökonomische und soziale Konzepte. Megatrends wie Gesundheit, New Work oder Neo-Ökologie spielten ebenfalls eine wichtige Rolle, sie vergrößerten das Bedürfnis nach Freiheit, Erlebnis und Natürlichkeit ("Urbaner Eskapismus"). Gleichzeitig nehme in der nächsten Dekade das Bedürfnis nach Sicherheit zu. Denn Verschwörungsformeln (s. auch hier Bücher von Dan Brown - da verlorene Symbol) und Untergangsszenarien (2012 endet der Inka-Kalender) hätten Hochkonjunktur, so die Trendforscher.

Die Gegentrends: Dem Weltretten wird ein Neo-Rebellion entgegen gestellt: "Hässlich sein wird bevorzugt, schlechter Stil ist in und wer sorgenfrei ist, kann sich Probleme im Internet bestellen."

Technisch erwartet Horx den Durchbruch der 3D-Technik s. auch Filme wie AVATAR etc. Außerdem gewinne der Weltraum-Tourismus deutlich an Fahrt.

Worauf man bei Franchise-Systemen achten muss - DFV-Studie
Was ist dem Franchise-Gründer wichtig, wenn er sich für ein System entscheidet? Dieser Frage ging eine Umfrage des Deutschen Franchise-Verbands (DFV) auf den Grund, die im November und Dezember auf Messen und IHK-Veranstaltungen unter rund 100 Franchise-Interessenten durchgeführt wurde. Das Ergebnis: Allem voran sind die Wettbewerbsvorteile und die Zukunftsausrichtung des Franchise-Systems von Bedeutung, zudem wurden Mitbestimmung und Unterstützung von der Zentrale bei den Einstiegs-Entscheidungen als elementar bewertet.

Dass nach Alleinstellungsmerkmalen gesucht wird, ist für den DFV kaum überraschend: "Gründer werden wählerischer und prüfen sehr genau, was das eine Franchise-System vom anderen unterscheidet. Wer nicht viel zu bieten hat, fällt hinten runter", sagt DFV-Geschäftsführer Torben L. Brodersen. Ein Ergebnis, mit dem der DFV weniger gerechnet hat: der klare Wunsch nach Mitbestimmung bei der Standortwahl. "Früher eher eine klassische Aufgabe des Franchise-Gebers. Unser Umfrage-Ergebnis zeigt aber, dass es angehenden Gründern wichtig ist, sich mit dem Standort zu identifizieren", so Brodersen.

Der DFV rät angesichts der Befragungs-Ergebnisse zu einem definierten Rahmen für Franchise-Systeme, in dem sich die Partner bewegen können. Speziell Gremienarbeit und gute Kommunikationsstrukturen seien dabei hilfreich. Weniger wichtig ist Franchise-Interessenten laut DFV-Studie die Bekanntheit einer Marke für den Einstieg in ein Franchise-System. So trauen Franchise-Gründer sich offenbar auch mit unbekannten Marken eine Existenzgründung zu. Eine genaue Liste der insgesamt 15 Auswahlkriterien ist unter http://www.franchiseverband.com nachzulesen.

Studie: Datenqualitätbedeutung wächst

Eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts Barc belegt, dass deutsche Unternehmen dem Thema Datenqualität eine wachsende Bedeutung bescheinigen. Für die Studie wurden über 100 deutsche Unternehmen unterschiedlicher Branchen und Größen befragt, die SAP-Systeme einsetzen.

Das Gros der Befragten zeigt sich über den Status quo der unternehmenseigenen Datenqualität beunruhigt und ist überzeugt, dass eine schlechte Datenqualität die Wertschöpfung aus den SAP-Systemen negativ beeinflusst. Dennoch gehen über 90 Prozent der Befragten das Thema Datenqualität nicht systematisch an.

Bislang standen meist Adressdaten im Fokus, wenn es um Datenqualität ging. Mittlerweile hat sich bei den Unternehmen ein Bewusstsein für die Bedeutung der Qualität weiterer Daten entwickelt. So erachten die befragten Unternehmen neben den klassischen Adressdaten auch die Finanzdaten (zu 75 Prozent), die Produktdaten (zu 43 Prozent) oder die Materialdaten (zu 43 Prozent) als wichtig. Die Kundendaten gelten zu 59 Prozent als wichtig, die Mitarbeiterdaten zu 26 Prozent, andere Daten zu 4 Prozent.

Auf die Frage, inwieweit die Unternehmen der Qualität dieser Daten aus ihrer SAP-Umgebung vertrauen, geben jedoch nur 40 Prozent an „hohes" Vertrauen zu haben, weitere 47 Prozent zeigen sich „durchschnittlich vertrauensvoll" und 7 Prozent setzen wenig Vertrauen in die Daten (6 Prozent hatten dazu keine Meinung).

83 Prozent der Befragten gehen dabei aber davon aus, dass eine schlechte Datenqualität die Wertschöpfung ihrer SAP-Systeme negativ beeinflusst (17 Prozent gehen nicht davon aus). Dazu kommt, dass die Befragten bereits eine Vielzahl an schlechten Erfahrungen aufgrund einer mangelnden Datenqualität machen mussten: 72 Prozent beobachten eine sinkende Mitarbeiterzufriedenheit, 63 Prozent sinkende Kundenzufriedenheit, 53 Prozent weisen auf einen damit verbundenen Anstieg von Kosten hin und 23 Prozent glauben, dass das volle Umsatzpotenzial aus diesem Grund nicht voll ausgeschöpft werden kann.

Einsparpotenziale bleiben vom Mittelstand ungenutzt

Mittelständische Unternehmen lassen erhebliche Einsparpotenziale brach liegen, indem sie der Beschaffung „nicht-strategischer“ Waren und Dienstleistungen auf die Nutzung von Instrumenten wie Benchmarking, Ausschreibungen, Lieferantenbewertungen und Preisanalysen verzichten.

Dieses ist das zentrale Ergebnis der Studie „Nicht-strategische Beschaffungsbereiche erfahren zu wenig Beachtung", die von Expense Reduction Analysts (ERA) unter mittelständischen Unternehmen durchgeführt wurde.

Die Studie zeigt, dass 30 bis 50 Prozent des Einkaufsvolumens auf Güter und Dienstleistungen entfallen, die nicht direkt in den Produktionsprozess eingehen. Dieser Bereich der sogenannten nicht-strategischen Beschaffung birgt häufig große Sparpotenziale. Insbesondere bei Gebäudereinigung, Druckkosten, Bürobedarf, Abfallbeseitigung und Reisekosten geht ein Drittel der befragten Unternehmen von Einsparmöglichkeiten von mehr als zehn Prozent aus. Als Gründe, dass diese Einsparmöglichkeiten nicht systematisch genutzt werden, nennen die Unternehmen vor allem fehlende personelle Ressourcen und mangelndes warengruppenspezifisches Know-how.

Die Studie identifiziert auf der Basis von Selbsteinschätzungen der Unternehmen 10 wichtige Beschaffungsinstrumente wie ABC-Analysen, Preisanalysen, Ausschreibungen, Lieferantenbewertungen. Die Befragung zeigt jedoch auch, dass diese Instrument im nicht-strategischen Beschaffungsbereich nur wenig genutzt werden, häufig unterbleiben selbst einfache Preisvergleiche.

Als Fazit stellt die Studie fest, das mittelständische Unternehmen den Bereich nicht-strategischer Beschaffungen aufgrund der potentiellen Einsparmöglichkeiten intensiver betrachten sollten. Zu beachten ist jedoch, dass nicht alle Maßnahmen, die im strategischen Bereich Erfolge versprechen auch bei nicht-strategischen Beschaffungen funktionieren. Restriktionen können sich bspw. aus Aufwand/ Nutzen Relationen beim Einsatz von Beschaffungsinstrumenten ergeben. Als Lösungsansatz wird auch das hinzuziehen externer Spezialisten auf Erfolgsbasis (prozentuale Beteiligung an den erzielten Einsparungen) vorgeschlagen.

KfW-Sonderprogramm: Schneller zum Kredit

Im KfW-Sonderprogramm für mittelständische Unternehmen sollen künftig eine schnellere Bereitstellung von Liquidität, längere Laufzeiten und flexiblere Zinsbindungen gewährt werden.

Im Zusammenhang mit dem von Bundeskanzlerin Angela Merkel einberufenen Wirtschaftsgipfel Anfang Dezember hat die KfW zusammen mit der Bundesregierung eine Reihe von Flexibilisierungen im KfW Sonderprogramm für Mittelständische Unternehmen erarbeitet.

Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Rainer Brüderle: "Es freut mich, dass es gelungen ist, schnell erste Maßnahmen zu vereinbaren, um die Mittel aus dem KfW Sonderprogramm noch besser auf den Bedarf der mittelständischen Unternehmen auszurichten. Ganz besonders haben wir dabei die verbesserte Liquiditätsversorgung im Auge, denn die Dynamik und Nachhaltigkeit der gerade einsetzenden konjunkturellen Erholung hängt wesentlich davon ab, dass die Unternehmen rechtzeitig Zugang zu ausreichend Betriebsmitteln erhalten."

In diesem Sinne wird die Betriebsmittelvariante des KfW Sonderprogramms erweitert und flexibilisiert. Mittelständische Unternehmen können sich mit Hilfe des KfW-Sonderprogramms schon jetzt die Finanzierung der Betriebsmittel für das Gesamtjahr 2010 sichern. Bisher konnte lediglich der aktuelle Liquiditätsbedarf beantragt werden. Flankiert wird diese Erleichterung durch längere Auszahlungsfristen und größere Gestaltungsmöglichkeiten bei der Rückzahlung. Dies ermöglicht eine flexible und bedarfgerechte Inanspruchnahme der Mittel für die Unternehmen.

Bei Investitionskrediten aus dem KfW-Sonderprogramm sind künftig für mittelständische Unternehmen längere Laufzeiten möglich. Langfristige Investitionen können danach auf 20 Jahre statt 15 Jahre finanziert werden und auch eine Verlängerung der Freijahre ist beabsichtigt.

Ein weiterer wichtiger Faktor für die Investitionsbereitschaft der Unternehmen ist Planungssicherheit. Künftig bietet die KfW in allen Varianten des KfW Sonderprogramms eine Option für eine längere Zinsbindung der Kreditnehmer an. Bisher ist die Zinsbindung aus beihilferechtlichen Gründen bis 2012 begrenzt. Die längere Zinsbindung ist mit einem beihilfefreien Zinssatz verbunden. Die Zinssätze orientieren sich dabei grundsätzlich an den Kapitalmarktzinsen für die entsprechenden Laufzeiten. Diese genannten Änderungen werden im Laufe des Januar 2010 umgesetzt. Der Start ist für den 01. Februar 2010 beabsichtigt.

Der Vorstandsvorsitzende der KfW Bankengruppe Dr. Ulrich Schröder sagte: "Es ist wichtig, dass der sich abzeichnende Aufschwung nicht aufgrund fehlender Kreditmittel  abgewürgt wird und gesunde Unternehmen nicht in Existenz bedrohende Situationen geraten. Deshalb kommt es darauf an, dass die Unternehmen jetzt ausreichend mit Finanzmitteln versorgt sind. Die KfW leistet mit diesen Maßnahmen hierzu einen konkreten, sofort wirksamen Beitrag."( Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Pressemitteilung)

Die Erwartungen der trial-and-error Generation

Ein Gespräch mit "digitalen Eingeborenen" über neue Medien in Wandelprozessen
Die nach 1980 geboren sind die, digitalen Eingeborenen oder "digital natives" . Wenn sie im Unternehmen auf Menschen über 50 treffen, gibt es angeblich Verständigungsschwierigkeiten auf Grund eines andern Arbeitsstils im Umgang mit elektronischen Medien. Im Chat sprachen fünf solche "natives" miteinander über ihre Erfahrungen.

Auch nicht alle Menschen über 50 bzw. unter  sind gleich:von der individuellen Persönlichkeit hängt auch das elektronisches Nutzerverhalten ab , den beruflichen Erfahrungen und der Unternehmenskultur . Allgemein aber kann man sagen: Email- Kommunikation allein reicht nicht für den Austausch. Die vielfältigen Medien wie soziale Netzwerke, Blogs etc. verbessern die Kommunikation . Voraussetzung: Die unterschiedlichen Vorlieben und Ängste werden ernst genommen und berücksichtigt. Jüngere - die sogenannte "un-do-Generation", haben offensichtlich weniger Berührungs- und Versagensängste als Ältere. Die Jügeren vertrauen darauf , dass Dinge auch ungeschehen gemacht werden können, ohne größeren Schaden.

Deutscher Franchise-Verband begrüßt Gründerinitiative der neuen Regierung

Der Koalitionsvertrag verlangt nachhaltiges Wirtschaften und baut dabei auf die Stärke des Mittelstands. "Union und FDP setzten die richtigen Signale für den Mittelstand", sagt Dieter Fröhlich, Präsident des Deutschen Franchise-Verbandes (DFV). "Wir schätzen das deutliche Bekenntnis der Regierung, aktiv für ein Leitbild unternehmerischer Selbständigkeit einzutreten."

Seit Jahren fordert der Deutsche Franchise-Verband, dass bereits in den Bildungssystemen der Grundstein für ein positives Gründungsklima in Deutschland gelegt werden sollte. Fröhlich: "Der Koalitionsvertrag stellt nun die Weichen für ein Deutschland, das sich wieder zu einem Gründerland entwickeln kann."

Neben einer Gründerkampagne, die von der Bundesregierung ins Leben gerufen werden soll, sieht der Koalitionsvertrag auch den Abbau unnötiger Bürokratielasten für Gründer vor. Mit diesen Maßnahmen sollen Gründungen insgesamt erleichtert und nachhaltig gefördert werden. Statt der derzeitigen Kreditklemme soll ein Angebot an Mikrokrediten, an Gründer und Kleinunternehmer vergeben werden.

"Die Initiative 'Unternehmergeist in die Schulen' auszubauen, liegt mir besonders am Herz. Bereits bei den Jüngsten das Interesse an beruflicher Selbstständigkeit zu wecken, unterstützt der DFV nach Kräften", betonte Fröhlich zur Eröffnung der Start-Messe in Essen, eine der größten Gründermessen in Deutschland. "Wenn wir den Schülern nur beibringen, Bewerbungen zu schreiben, gehen alle nur in Richtung Arbeitnehmer. Wer aber soll 'Geben', wenn alle nur 'Nehmen' wollen? Bringen wir unseren Schülern doch besser auch bei, Businesspläne zu erstellen. Damit fördern wir die unternehmerische Kreativität in Deutschland!"

Der DFV-Präsident ist sich sicher: Der Mittelstand würde durch eine einsetzende Gründerdynamik gestärkt. Daraus ergäbe sich ein deutlicher Zuwachs an stabilen Arbeitsplätzen und nicht zuletzt ein Mehr an Beiträgen in die Sozialkassen. Durch flankierende Aufklärungs-Kampagnen könnten die daraus resultierenden Existenzgründungen nachhaltig erfolgreich sein. Fröhlich fordert die neue Bundesregierung auf, den Worten nun auch Taten folgen zu lassen.

  Neuer Schirmherr der Start-Messen: Wirtschaftsminister Brüderle

Der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Rainer Brüderle ist neuer bundesweiter Schirmherr der Start-Messen für Gründung, Franchising und Unternehmensentwicklung. Er übernimmt die Schirmherrschaft von seinem Vorgänger im Amt, Karl Theodor zu Guttenberg.

2009 konnten die Start-Messen in Hannover, Nürnberg und Essen nach eigener Aussage ihren Status als Leitmesse für die Themen Existenzgründung und Franchising festigen. Der Veranstalter zieht eine positive Bilanz für das ablaufende Geschäftsjahr und gibt eine gute Prognose für 2010, da auch die IHKs in den kommenden zwölf Monaten ein steigendes Gründungsgeschehen erwarten.

Die Start-Messen werden 2010 verstärkt die Themen Weiterbildung, Coaching, Training, Personalentwicklung und CRM in den Mittelpunkt rücken, um auch die Unternehmensentwicklung als nächsten Schritt nach der Gründung thematisch abzudecken. Zu den langjährigen Partnern der Messe gehören auf Bundesebene das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi), die KfW Bankengruppe und der Deutsche Franchise-Verband (DFV). Auf Landesebene unterstützen neben zahlreichen anderen Parntern die Bayerische Staatsregierung, die Startercener NRW, die NBank, die LfA Förderbank Bayern, die Sparkassen und die Industrie- und Handelskammern die Messe.

Trotz steigender Zahlungsmoral, weiterhin Megapleiten

Die Erholung der deutschen Wirtschaft spiegelt sich in der Zahlungsmoral der Unternehmen wider. Im November war sie so gut wie seit Jahresbeginn nicht mehr, so das Ergebnis des im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX erstellten D&B-Zahlungsindex. D&B-Geschäftsführer Thomas Dold warnte jedoch vor zu viel Euphorie. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag meldete, leidet vor allem das industrienahe Handwerk nachhaltig. Branchenübergreifend werden für das Gesamtjahr mehr als 160.000 Pleiten erwartet, weit mehr als im Vorjahr.

"Trotz des leichten Aufschwungs haben viele Unternehmen die Krise noch nicht überstanden", sagte Dold. Er sieht nach wie vor die Gefahr eines erschreckenden Anstiegs bei den Insolvenzen. "Da viele Branchen ihr Geschäft vorfinanzieren müssen, droht eigenkapitalschwachen Unternehmen ohne ausreichende Kreditlinien die Zahlungsunfähigkeit."

So berichtete etwa das Statistische Bundesamt in Wiesbaden, dass vor allem das deutsche Handwerk und besonders die industrienahen Betriebe nach wie vor unter der Wirtschaftskrise litten. Im dritten Quartal 2009 gingen die Umsätze in den zulassungspflichtigen Sparten um 5,1 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum zurück. Handwerker, die vor allem für den Bedarf der Industrie arbeiten, hätten 20,4 Prozent des Umsatzes verloren. In den Krisenbranchen waren zudem die Jobverluste am höchsten.

80 Prozent der befragten Unternehmen zahlten pünktlich

Der D&B-Zahlungsindex legte im November auf 79,26 (Oktober: 78,88) Punkte zu. Höher stand der Indikator zuletzt im Februar diesen Jahres. Der Index sagt aus, dass im November knapp 80 Prozent der beobachteten Unternehmen ihre Rechnungen pünktlich bezahlten. Der Indikator wird seit Anfang des Jahres auf Monatsbasis veröffentlicht und fiel dabei von Januar bis Mai deutlich - seit Juni erholt er sich allerdings wieder, wobei der Anstieg im November der stärkste bisher war. Die durchschnittliche Verzugszeit lag im November wie im Vormonat bei 9,49 Tagen.

D&B Deutschland gehört zur Bisnode-Gruppe und zum weltweiten D&B-Netzwerk - nach eigenen Angaben Weltmarktführer für Wirtschaftsinformationen und Firmenbewertungen. D&B erstellt auf Basis von 600 Millionen Rechnungen und Auswertung von Daten von mehr als 700.000 deutschen Firmen eine regelmäßige Studie zur Zahlungsmoral. Weltweit wertet D&B mehr als 20 Milliarden Rechnungen aus.

Megapleiten treiben Insolvenzsummen hoch

Mehrere große Firmenpleiten haben im September die Summe offener Forderungen nach oben getrieben. Die deutschen Amtsgerichte meldeten laut Statistischem Bundesamt in diesem Monat 2.910 Unternehmensinsolvenzen und 8.925 Fälle bei privaten Verbrauchern. Die Gesamtzahl stieg um zehn Prozent gegenüber dem September 2008. Die offenen Forderungen explodierten nahezu von 2,8 Milliarden auf 42,6 Milliarden Euro, wie das Amt am Dienstag weiter berichtete. Für das Gesamtjahr werden über 160 000 Pleiten und damit deutlich mehr als im Vorjahr erwartet.

Spenden sind steuerlich absetzbar

Spenden für gemeinnützige Organisationen werden vom Gesetzgeber steuerlich gefördert. So können kirchliche, mildtätige und gemeinnützige Spenden bis zu einer Höhe von 20 Prozent des Gesamtbetrags der Einkünfte in der Einkommensteuererklärung als Sonderausgaben abgesetzt werden.

Darauf weist der Bund der Steuerzahler in Berlin hin. Überschreiten die geleisteten Spenden diesen Höchstbetrag, können diese in die kommenden Jahre vorgetragen und dann steuerlich geltend gemacht werden.

Tal der Krise im  Mittelstand durchschritten

Die Stimmung im krisengeschüttelten deutschen Mittelstand ist so gut wie seit sechs Jahren nicht mehr. Im November 2009 hellte sich das Geschäftsklima zum achten Mal in Folge auf und erreichte das «konjunkturelle Normalniveau», wie die staatliche KfW-Bankengruppe am Montag berichtete. Besonders die Geschäftserwartungen für das kommende Halbjahr hätten einen weiteren deutlichen Sprung nach oben gemacht. Insgesamt beurteilten die Unternehmen ihre Lage und ihre Erwartungen so gut wie zuletzt Anfang 2004.

Die KfW ermittelt den Indikator gemeinsam mit dem Münchner ifo Institut. «Die Resultate unterstreichen, dass die Erholung nach dem tiefen Fall zumindest kurzfristig intakt ist. Mittelfristig gibt es allerdings erhebliche Risiken , besonders am Arbeitsmarkt», sagte der Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe, Norbert Irsch, zur jüngsten Ausgabe des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers. 2010 werde die konjunkturelle Dynamik bescheiden sein. «Deshalb sollte man sich darauf einstellen, dass die Klimaaufhellung sich - vor allem wegen des bereits recht hohen Niveaus der Geschäftserwartungen - in den kommenden Monaten nicht mehr so fortsetzen dürfte wie bisher.»

Bei den Großunternehmen entwickele sich das Geschäftsklima zwar ähnlich günstig wie im Mittelstand. Die Verbesserungen bewegten sich aber noch immer auf dem deutlich niedrigeren Niveau, auf das die international aufgestellten großen Firmen in der globalen Rezession gefallen sind. Besonders in der Industrie wirke die Krise noch nach. Hingegen habe sich die Stimmung der Mittelständler im Einzel- und Großhandel, aber auch bei den großen Firmen des Einzelhandels deutlich aufgehellt.