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Aktuelles Juli 2008

Die MFFM macht Urlaub
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1. GmbH-Reform: Kommt nun die Unternehmergesellschaft?
2. Produktpiraterie: Vertrauter Feind
3. Mangelhaften betriebswirtschaftlichen Kenntnissen der Franchise-Nehmer die größten Herausforderungen im Franchising
4. Rürup-Rente ist doch pfändbar
5. Neue Franchise-Studie: Franchise-Systeme schaffen oft zu wenig Emotion
6. Österreich: Zwölf der Top 20 Franchise-Systeme sind im Land gegründet
7. Zahlungsmoral im E-Commcere zeigt Nord-Süd-Gefälle
8. Männer sind schneller unterwegs
9. Kundenbindung ist wichtiger als Vertriebseffizienz
10. Renaissance der Rentner
11. Jagd im Großstadtdschungel

GmbH-Reform: Kommt nun die Unternehmergesellschaft?

Der Gesetzgeber bastelt sich durch die Quartale hindurch schleppend voran, auf dem Weg zur GmbH-Reform. Aktuelles Nahziel: die erleichterte GmbH-Gründung in der Einstiegsvariante der Unternehmergesellschaft (UG). Nach erfolgter Sachverständigenanhörung soll die nun im 3. Quartal 2008 in Kraft treten - oder zum Jahreswechsel. Gründer in den Startlöchern hoffen und harren. Noch immer besteht für die GmbH Rechtsformkonkurrenz durch die englischen Limited und hier soll nun endlich, in Gestalt der neuen Unternehmergesellschaft (UG),  ein deutsches Gegenangebot für Gründer kommen: die Unternehmergesellschaft alias 1-Euro-GmbH oder Mini-GmbH.

Ohne Stammkapital, aber mit Zusatz „UG (haftungsbeschränkt)“

Ebenso wie für die Limited soll für diese neue Gesellschaft – eine Art Kleinwagen unter den GmbH's - theoretisch kaum Kapital erforderlich sei. Weil dies der potentielle Gläubiger aber auch wissen soll, wird die UG nur mit dem Zusatz „UG oder Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)“ firmieren dürfen. Das „haftungsbeschränkt“ darf weder fehlen noch abgekürzt werden. Wird dies nicht beachtet, kommt es zur unbeschränkten Haftung mit dem Privatvermögen.

1-Euro-GmbH? Etwas mehr Kapital soll schon sein

Zwar steht auf dem Projekt  1-Euro drauf, aber der reicht natürlich faktisch nicht für die Gründung der UG. Aufgrund der Gründungskosten sind mindestens 400 Euro erforderlich, doch das ist auch bei der konkurrierenden Limited nicht anders -  von deren bürokratischen Anforderungen und möglichen Sprachproblemen ganz zu schweigen.

Wie sieht die Unternehmergesellschaft aus?

Ein neuer § 5a GmbH-Gesetz soll die Gründung mit nur einem Euro ermöglichen.

  • Auf dem Weg über die Gründung der haftungsbeschränkten Unternehmerschaft nach § 5a GmbH  kann das Mindeststammkapital (10 000 Euro) nach und nach angespart werden.
  • Beträgt bisher die Stammeinlage 100 Euro, soll zukünftig jeder Geschäftsanteil auf einen Betrag von nur noch einem Euro lauten; Geschäftsanteile können also leichter aufgeteilt, zusammengelegt und übertragen werden.
  • Unsicherheiten um die sog. verdeckte Sacheinlage - formal wird eine Bareinlage vereinbart, tatsächlich erhält die Gesellschaft aber einen Sachwert (z. B. eine Maschine) - sollen der Vergangenheit angehören, indem auch mit einer verdeckten Sacheinlage der Gesellschafter seine Verpflichtung grundsätzlich erfüllen kann.
  • Für eine einfache Standardgründungen soll ein Mustergesellschaftsvertrag als Anlage zum GmbH-Gesetz zur Verfügung gestellt werden. Ein weiteres Muster für die Handelsregisteranmeldung macht dieses sog. Gründungs-Set komplett.

Weitere Aspekte: Wahl des Verwaltungssitz, der vom Satzungssitz abweicht ist möglich; Gesellschaftereigenschaft nach Gesellschafterliste, so dass auch gutgläubiger Erwerb möglich ist; Sicherung des sog. Cash-Poolings und Vereinfachung des Eigenkapitalersatzes.

Imagefragen: Wer wird die Solidere sein?

Eine Kapitalgesellschaft ist natürlich nur so seriös, wie ihre Gesellschafter und Geschäftsführer, doch generell dürfte das Vertrauen gegenüber einer inländische Gesellschaft größer sein.

Wann soll sie nun kommen?

Offiziell geplant ist noch das in Krafttreten im 3. Quartal. Da aber auch steuerliche Änderungen geplant sind - und weil es bisher schon recht schleppend ging - scheint ein Inkrafttreten zum Jahreswechsel wahrscheinlicher.

(Haufe Online Redaktion)

Produktpiraterie: Vertrauter Feind

Produkt- und Markenpiraterie bedroht kleine und mittlere Unternehmen.Der heimischen Wirtschaft gehen bis zu 70.000 Arbeitsplätze verloren, der finanzielle Schaden wird auf 30 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt. Die Täter sitzen überall, ihre Auftraggeber auch in Deutschland. Aber niemand ist dem Treiben hilflos ausgeliefert - sofern er das Phänomen ernst und den Ideenschutz in die Hand nimmt.

Produkt- und Markenpiraterie haben existenzgefährdende Ausmaße erreicht. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) schätzt den jährlichen Schaden hierzulande auf bis zu 30 Milliarden Euro. 70.000 Arbeitsplätze fallen demnach dieser Form der Wirtschaftskriminalität zum Opfer. Besonders betroffen scheint der heimische Maschinen- und Anlagenbau zu sein, der nach der Erhebung seines Verbands fast ein Viertel der Folgekosten tragen muss. Weltweit werden die Schäden durch Plagiate auf bis zu 660 Milliarden Euro taxiert.

„Wir rechnen auf absehbare Zeit nicht mit einer Verbesserung, im Gegenteil", sagt etwas resigniert Doris Möller, Leiterin des DIHK-Bereichs Gewerblicher Rechtsschutz. Gefälscht wird alles, was sich wirtschaftlich lohnt - und schon lange nicht mehr überwiegend Luxusware. Das belegt die EU-Zollstatistik, die bis auf Zigaretten sowie Ton- und Bildträger in allen Bereichen einzum Teil signifikant höheres Fälschungsaufkommen notiert. Das betrifft vor allem Kosmetika und Körperpflegeartikel mit einem Plus von 264 Prozent sowie Spielzeug (plus 98 Prozent). Es erwische „in der Regel die Top-3-Marken eines Segments, wobei hier auch starke lokale Marken einbezogen werden", verdeutlicht Claus Grobe, Marketingleiter bei Tesa Scribos in Hamburg. Die Beiersdorf-Tochter bietet Systemlösungen zur Sicherung, Sicherheit und Identifikation von Markenprodukten - von lasergeschriebenen Holospots über dauerhafte Markierungen per Sicherheitssubstrat bis zu Schutzetiketten. Die Fälscher agierten nicht etwa nur auf dem Schwarzmarkt, sondern auch im autorisierten Handel, so Grobe.

Hauptquelle für gefälschte Produkte bleibt China: Fast 60 Prozent aller sichergestellten Waren kamen voriges Jahr aus dem Reich der Mitte. Global stellt das US Trade Representative (USTR) im Sektor Internet-Piraterie auch Russland an den Pranger. Je nach Produktkategorie stehen andere Länder im Fokus: Nahrungsmittel- und Getränkeplagiate kommen bevorzugt aus der Türkei, Kosmetika und Körperpflege aus Georgien. „Besorgniserregend" nennt EUZollkommissar László Kovács allerdings die Entwicklung bei gefälschten Arzneimitteln.

Mit 51 Prozent Plus habe es im Jahr 2007 bei der Anzahl gefälschter Medikamente gegenüber dem Jahr zuvor einen „dramatischen Zuwachs" gegeben. Schon 2006 waren in der EU rund 2,7 Millionen Arzneimittelplagiate beschlagnahmt worden. Hauptquellmarkt ist ausgerechnet die Schweiz. „Hier muss man aber wohl davon ausgehen, dass die Fälscher das Land wegen der dortigen Pharmaindustrie gerne als Transit nutzen, um den wahren Ursprung zu verschleiern", erklärt DIHK-Expertin Möller.

Mangelhaften betriebswirtschaftlichen Kenntnissen der Franchise-Nehmer die größten Herausforderungen im Franchising

Eine Studie des Instituts für Handelsforschung vom letzten Jahr sieht in den mangelhaften betriebswirtschaftlichen Kenntnissen der Franchise-Nehmer die größten Herausforderungen im Franchising. Ist dem wirklich so? Wenn ja, kann die Lösung aus der Systemzentrale kommen, oder greift man hier nicht besser auf externen fachlichen Rat zurück? Der „moderne“ Unternehmer wird sich mehr und mehr auf das Kerngeschäft und den Einkauf konzentrieren. Einkauf meint hier nicht nur die eigentliche Waren- und Materialbeschaffung, sondern auch den Einkauf im Bereich des Outsourcings, frei nach dem Motto Run my mess for less.

Die unangenehmen, nicht ins Kerngeschäft passenden Tätigkeiten (MESS) können durch externe Lieferanten oder Dienstleister als Spezialisten für eben diese Tätigkeiten (FOR LESS) erledigt werden. Auch die immer mehr perfektionierten Möglichkeiten der automatisierten Belegverarbeitung rufen geradezu nach maßgeschneiderten Outsourcing-Lösungen.

Die Lösung liegt in der Optimierung: Mit welchen betriebswirtschaftlichen Minimalkenntnissen kann ich im Rahmen einer optimierten Belegverarbeitung zu Daten und Kennzahlen kommen, die eine sinnvolle Führung und ein sinnvolles Controlling ermöglichen im Rahmen einer partnerschaftlichen Korrespondenz zwischen Franchise-Nehmern und Franchise-Gebern. Dies gilt auch für die Inanspruchnahme externen Fach- und Spezialwissens. Ein neuer und interessanter Ansatz zeigt sich in der Optimierungs-Moderation, die durch externes Coaching zu einer kontinuierlichen Verbesserung des Ergebnisniveaus und damit des Erfolgs eines Unternehmens führt.

Rürup-Rente ist doch pfändbar

Im Falle einer privaten Insolvenz eines Unternehmers hat der Insolvenzverwalter Zugriff auf dessen komplette private Altersvorsorge.

Gründlich aufgeräumt hat der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe jetzt mit einem Märchen, dem Unternehmer so gern Glauben schenkten. In einem Urteil vom November 2007, das jetzt öffentlich wurde, stellten die Richter klar, dass private Versicherungs- und Vorsorgerenten von Selbstständigen und Freiberuflern im Falle einer Insolvenz keinerlei Pfändungsschutz genießen (Az. IX ZB 99/05).

Dies gilt für Unfall- und Berufsunfähigkeitsversicherungen genauso wie für die gesamte private Altersvorsorge. "Betroffen ist auch die sogenannte Rürup-Rente". Diese Verträge wurden von den Versicherungsmaklern bislang als pfändungssicher angepriesen. Auch Geschäftsführer, die von ihrem Unternehmen die Zusage für eine betriebliche Altersvorsorge haben, dürfen sich nicht in Sicherheit wiegen. Im Ernstfall hat der Insolvenzverwalter auf alle Versorgungsverträge direkten Zugriff. Der Grund für das harte Urteil ist die Auffassung der BGH-Richter, Selbstständige und Freiberufler seien aufgrund ihrer höheren Erwerbschancen in geringerem Maße schutzbedürftig.

Unternehmer, die insolvenzsicher für ihr Alter vorsorgen möchten, könnten natürlich in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Viel besser ist aber ein gutes Risikomanagement in der Firma, möglichst verbunden mit eigenen Haftungsvermögen. Und eine gute Anlagestrategie, die das Privatvermögen vor dem Zugriff der Gläubiger schützt. Hier sollte auch an Ausland gedacht werden.

Neue Franchise-Studie: Franchise-Systeme schaffen oft zu wenig Emotion

Icon Added Value, Agentur für Markenführung und Marketing, und die Unternehmensberatung Brand-Rating haben eine neue Studie zum Thema " Franchise 2008" veröffentlicht. Basis für die Studie waren Telefoninterviews mit zehn Franchise-Gebern, 78 Franchise-Nehmern und 1000 Endkunden. Zu den untersuchten Franchise-Systemen zählen u. a. McDonald's, Ihr Platz, Das Futterhaus, Kieser-Training, Kamps und Subway.

Einige Ergebnisse: Die Beziehung der Kunden zu den untersuchten Franchise-Marken ist oft wenig emotional, sondern vor allem funktional. Emotionale Kundenbindung hat der Studie zufolge noch viel Potenzial. Franchise-Nehmer fühlen sich durch die Franchise-Geber zwar überregional gut beim Marketing unterstützt, auf regionaler Ebene erscheint sie vielen Franchise-Nehmer jedoch als unzureichend. Besonders schwach wird die gemeinsame Marketingplanung mit dem Franchise-Geber von den befragten Franchise-Nehmern bewertet. Bei 11 von 13 Franchisemarken sind die Franchisenehmer mit der Unterstützung der Franchisegeber im Verhältnis zur Höhe der Franchise-Gebühr zufrieden. Sowohl Franchise-Geber als auch Franchise-Nehmer bewerten die Bedeutung der Marke für den Unternehmenserfolg hoch.

Ausführlichere Informationen zur Studie können unter www.icon-added-value.com , www.brand-rating.de oder hier als PDF heruntergeladen werden.

Österreich: Zwölf der Top 20 Franchise-Systeme sind im Land gegründet

Zwölf der 20 größten Franchise-Systeme in Österreich sind heimische Unternehmen. Dies geht aus einer Erhebung des Österreichischen Franchise-Verbandes (ÖFV) hervor. Knapp 400 Systeme sind derzeit registriert, der Gesamtumsatz der österreichischen Franchise-Wirtschaft wird nach Angaben des ÖFV auf rund 4,5 Milliarden Euro geschätzt.
Generell verzeichnet der österreichische Franchise-Markt ein starkes Wachstum. So hat sich seit

dem Durchsetzen von Franchising in Österreich Mitte der Achtziger Jahre die Zahl der Systeme verzehnfacht. Ende 2006 wurden 390 Franchise-Systeme registriert, dies entspricht einem Plus von fünf Prozent gegenüber 2004. Auch die Zahl der Franchise-Nehmer ist in diesem Zeitraum um sechs Prozent auf österreichweit 5.950 gestiegen.

Der ÖFV arbeitet als Informationsplattform für die österreichische Franchise-Wirtschaft. Als Mitglieder des Verbandes können in- und ausländische Unternehmen, die Franchising betreiben oder betreiben wollen, ebenso aufgenommen werden wie Personen, die selbst oder als Berater an Franchising interessiert sind und Personen und Unternehmungen, die Franchising fördern wollen.

Zahlungsmoral im E-Commcere zeigt Nord-Süd-Gefälle

Eine neue Studie bringts ans Tageslicht. Tübinger sind zuverlässig, Schweriner und Siegener haben die rote Laterne bei der Zahlungsmoral im E-Commerce.

Von den 100 größten Städten Deutschlands liegen die Orte mit dem geringsten Ausfallrisiko im Süden der Republik. Das zeigen die Vorab-Auswertungen der Deutschland-Studie „Inkasso 2.0: Forderungseinzug im E-Commerce" des Osnabrücker Inkassounternehmens Mediafinanz GmbH & Co. KG, die auch 2008 das Zahlungsverhalten der Deutschen im Onlinehandel unter die Lupe nimmt.

Auf den Plätzen eins bis drei des geringsten Ausfallrisikos landeten die Städte Tübingen, Esslingen am Neckar und Villingen-Schwenningen - allesamt in Baden-Württemberg zu finden. Die roten Laternen des Städte-Rankings gehen nach Schwerin, Gera und Bremerhaven (wenn man die Anzahl der Forderungen zugrunde legt) beziehungsweise nach Siegen, Oberhausen und Mühlheim an der Ruhr (wenn man die Summe in Euro der Forderungen zugrunde legt). Verschärfend kommt hinzu, dass im risikoreichenNorddeutschland auch höhere Forderungszahlen pro Kopf verzeichnet wurden.

Männer sind schneller unterwegs

Eine aktuelle Studie zeigt, dass 74 Prozent der Männer über einen Breitbandanschluss verfügen, der Anteil der weiblichen Internetuser liegt dagegen bei 56. Das Wachstum der Highspeed-Internetzugänge bleibt trotzdem ungebrochen. Surften noch 2006 weniger als die Hälfte der Internetnutzer über einen Breitbandanschluss durch das Web, so sind es in diesem Jahr bereits zwei Drittel aller Onliner (genau 65,4 Prozent) in Deutschland.

Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Anteil um knapp sechs Prozentpunkte gesteigert werden. Gemessen an der Gesamtbevölkerung nutzen damit 42,6 Prozent der Bundesbürger einen breitbandigen Zugang zum Internet. Das ist das zentrale Ergebnis zur Breitbandnutzung im (N)OnlinerR Atlas 2008, einer Studie der Initiative D21, durchgeführt von TNS Infratest.

Die dynamische Entwicklung bei den breitbandigen Internetzugängen geht zu einem Großteil auf die verstärkte Nutzung von DSL-Anschlüssen (62 Prozent) zurück. Während DSL boomt, treten die traditionellen schmalbandigen Anschlussarten ISDN und Analogmodem immer mehr in den Schatten des schnelleren Konkurrenten.

Der Männer-Frauen-Vergleich bei der Breitbandnutzung zeigt, dass deutlich mehr Männer mit Highspeed surfen. Der Unterschied zwischen den Geschlechtern hat sich sogar vergrößert. Mit einem Anstieg von über sechs Prozentpunkten nutzen heute 74 Prozent der männlichen Internetnutzer einen Breitband-Anschluss. Bei den weiblichen Onlinern ist der Anstieg mit fünf Prozentpunkten geringer und bringt den Anteil der weiblichen Breitbandsurfer auf insgesamt 56 Prozent

Kundenbindung ist wichtiger als Vertriebseffizienz

Mit ihren CRM-Aktivitäten möchten Firmen vor allem ihre Kunden an das Unternehmen binden. Über die vergangenen drei Jahre nennen nun 92 Prozent (Vorjahr 73 Prozent) dies als Top-Priorität. So lauten die Ergebnisse des dritten CRM-Barometers des Managementberatungs- und IT-Dienstleisters Capgemini. Teilgenommen haben 72 Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mit einem Umsatz von mindestens 100 Millionen Euro (ohne Unternehmen des Direktvertriebs). Deutlichen Abstand haben die Ansatzpunkte der Vertriebseffizienz (61 Prozent, stagnierend gegenüber dem Vorjahr) sowie der Aufbau von Kundenwissen (55 Prozent, leicht rückläufig). Vor allem für Unternehmen, die in gesättigten Märkten tätig sind, ist die Kundenbindung ein wichtiges Mittel, den Marktanteil zu halten und dann mit geeigneten Vertriebsmaßnahmen auszubauen. Vertriebseffizienz steht hingegen für die Banken und Pharmakonzerne an erster Stelle, die jeweils in einem harten Wettbewerbsdruck stehen. Noch in der Phase des Aufbaus von Kundenwissen mit Hilfe von CRM-Maßnahmen steht die Energiebranche. „CRM entwickelt sich immer mehr zu einem umfassenden Ansatz im Unternehmen und verlässt die Marketingabteilung", benennt Holger Martens, Vice President bei Capgemini einen sich abzeichnenden Trend. Neben der klassischen Heimstätte sind auch die Vertriebsabteilung und - immer häufiger - die Geschäftsleitung selbst bei CRM-Fragen eingebunden. Diese veränderte Rolle spiegelt sich auch in der Tatsache wider, dass nun mehrheitlich mindestens eine Person im Unternehmen existiert, die sich ausschließlich um das Kundenbeziehungsmanagement kümmert (58 Prozent).

Renaissance der Rentner

Erfahrung gilt wieder etwas. Während viele Vorstände noch dem Jugendwahn frönen, sich darüber grämen, dass die eleganten personalpolitischen Möglichkeiten des Vorruhestandes bald der Geschichte angehören, schwingt in anderen Unternehmen das Pendel zurück. Firmen wie Metro oder Bosch kümmern sich gezielt um ihre "Best Ager", führen auch mit ihnen Personalentwicklung sgespräche und gehen auf ihre Bedürfnisse ein - wohl wissend, dass in wenigen Jahren der Mangel an Fachkräften ein großes Manko der deutschen Wirtschaft sein wird.

Daneben entstehen Jobbörsen, in denen pensionierte Fach- und Führung skräfte ihre Erfahrung anbieten können, die auch reichlich nachgefragt wird. Kleinere Unternehmen tun sich erfahrungsgemäß leichter, auf die besonderen Bedürfnisse solcher "Silver Workers" einzugehen, z.B. selbstbestimmte Arbeit, flexible Einsatzzeiten und Wertschätzung. Die großen Dinosaurier verlassen sich noch häufig auf ihren Wettbewerbsvorteil in Sachen Recruiting

Jagd im Großstadtdschungel

Das Phänomen Schwarzarbeit zu betrachten ist ein Jahr nach Erhöhung der Mehrwertsteuer ein guter Ansatz. Denn erstmals seit Jahren hat die Schwarzarbeit – oder diplomatischer Schattenwirtschaft genannt – wieder zugenommen. Wenn es auch schwer ist, eine genaue Quantifizierung vorzunehmen. Dabei geht es nicht darum, Schwarzarbeit nur zu verteufeln. Die Akzeptanz der Schwarzarbeit ist genauso angezeigt wie die Konsequenzen, wenn es die Schattenwirtschaft eben nicht gäbe.

67% der Deutschen halten Schwarzarbeit für einen Kavalierdelikt, auch wenn man doch gleichzeitig weiß, dass Sozialsysteme unterhöhlt und fairer Wettbewerb reduziert wird. Das zeigt mal wieder, welch zweischneidiges Schwert Werte in einer Gesellschaft sein können. Und es geht eben nicht ohne Spielregeln und Kontrolle ob deren Einhaltung. Oder?